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Channel: Zuckersüß – Zuckerbäckerei
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Zuckersüß 366

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In der vergangenen Woche habe ich Rhabarbersirup, Rhabarber-Frangipane-Tarte, Kokospudding, Walnuss-Scones und zweierlei Burger Buns gemacht: Highfoodality’s Brioche Burger Buns und Golden Pull-Apart Butter Buns. Diese wurden dann teilweise zu White Castle Style Burgern, inspiriert vom eher dämlichen Film Harold & Kumar, den ich vor ein paar Tagen mit meiner WG angeschaut habe („Was, du kennst den nicht? Das geht nicht!)

Außerdem war ich Teetrinken (in einem richtig echten Café! so schön, dass die Gastro wieder offen hat), habe online die Ibiza-Fellner-Lesung mitverfolgt (hoffentlich auch bald wieder IRL im Schikaneder) und meinen Party-Top-Pullover fertiggestrickt.

Danach habe ich mir gleich Wolle für ein neues Projekt gekauft, weil ich dank Instagram bemerkt habe, dass die lillebutik, ein Wollgeschäft ganz in meiner Nähe, erstens existiert und zweitens gute Garne für wenig Geld verkauft. Mal sehen, ob aus meinem ersten gehäkelten Kleidungsstück etwas wird!

Oldschool Blog Rabbit Hole

Über eine Empfehlung von Rhoneisms bin ich gestern auf 20 Blogs I Read in 2020: Quarantine Edition von Foley Music and Arts gestoßen. Und mit jedem geklickten Hyperlink fiel ich tiefer in ein rabbit hole des persönlichen Bloggens und öffentlichen Nachdenkens. Die ebenfalls verlinkte Rebecca Toh schreibt:

„life as an early internet person was a lot of fun. There was always this feeling of childish excitement and this sense that really interesting things were waiting to be discovered just around the corner, a hyperlink or two away. People living halfway across the world from us, in Belgium and Iceland and the very far ends of Vladivostock, were making things they wanted to make just for the heck of it — websites and blogs were born out of hobbies, not ambitions“

Und obwohl es zur Zeit wirklich viele SEO-optimierte, seelenlose Marketing-Content-Schleuder-Blogs gibt, ist dieses „early internet“ (ich kenne es erst ab 2009, wo aber auch die Foodblogwelt noch sehr anders war als heute) doch immer noch irgendwie da. Das beweisen die Blogs in meiner „Tagebuchblog“-Auflistung von 2017 und die, die ich gerade erst entdeckt habe. So fand ich Ness Labs Idee der (online) „mind gardens“ so spannend, das ich ihr Blog in meinen Feedreader packte, obwohl es gar nicht so persönlich, sondern mehr als Guideline zur Selbstoptimierung gedacht scheint.

„A mind garden is not a mind backyard. It’s not about dumping notes in there and forgetting about them. To tend to your garden, you need to plant new ideas. The best way to do this is by replanting stems and cuttings from existing ideas you’ve added to your garden—by consistently taking notes, and combining them together“

In meinem Kopf waren Online-Gärten bisher immer mit den monopolistischen walled gardens Facebook, Spotify usw. verknüpft. Ich bin froh, dass neben denen jetzt auch das Konzept der blühenden, einladenden, freien Blog-Gärten steht.

In den Beispielen für besonders gelungene mind gardens listet Ness Labs Tom Critchlow’s digital garden wiki, das mit Jekyll gebaut ist. Wer die Anfangsgeschichte meines Podcasts kennt, weiß, dass ich mit dieser Static-Site-Software nie warm geworden bin – ich bin halt doch Kind des Web 2.0 mit seinen bequemen Web-Editoren. Aber die zugrundeliegende Idee von Tom Critchlow’s digitalem Garten ist fast die gleiche, wie die hinter diesen Sonntagsposts (und meinen unendlichen Evernote-Notizen), in denen ich immer wieder auf Gegessenes, Gelesenes und Überlegtes zurückkomme:

„Creative research is all about collecting the dots. It’s more common to think of “connecting the dots” but the truth is that you can’t connect the dots you can’t see. And we can only hold a tiny number of things in our brains at once. So a space for collecting (and organizing) the dots is a crucial foundation for thinking, creativity and more“

Das, was ich oben als Tagebuchblogs bezeichne, nennt Tom Critchlow in einem anderen Post „small b blogging“. Es steht dem „big B blogging“, das auf maximale Skalierbarkeit und shareability aus ist, entgegen.

„Small b blogging is deliberately chasing interesting ideas over pageviews and scale. An attempt at genuine connection vs the gloss and polish and mass market of most “content marketing”. […]“

Jedenfalls, Tom Critchlows Blog ist jetzt auch in meinem Feedreader. Und Paul Jarvis‘ auch (den Weg zu seinem Blog kann ich gerade nicht mehr nachvollziehen) – sein sehr minimalistisches Design mit der kleinen roten Ratte erinnert mich ein bisschen an wirres.net, und auch daran, das ich seit circa drei Jahren ein neues Design für die Zuckerbäckerei haben will und immer noch keines gefunden habe.

In den 20 Blogs to Read stolperte ich dann noch über den Namen Ann Helen Peterson, die statt eines Blogs einen Newsletter schreibt (dank Substack glücklicherweise RSS-abonnierbar). Ein Blick auf ihr Twitterprofil verriet mir, wieso sie mir so bekannt vorkam: Sie hat den buzzfeed(!)-Artikel „How Millenials Became The Burnout Generation“ geschrieben und dabei bei mir enorm viel Eindruck hinterlassen.

Über noch ein paar Links kam ich dann noch zu Robin Sloans Blog, seine Posts schauten beim Überfliegen so interessant aus, dass ich es auch gleich abonniert habe. Normalerweise folge ich der/m Blogger_in in so einem Fall erstmal auf Twitter, um nicht unnötig Zeug in meinem feedly zu haben, das mich vielleicht eh nicht so interessiert. Aber Robin Sloans Twitter scheint mir weitaus fader als sein Blog und außerdem hat Joël aka soulzeppel.in (sehr empfehlenswertes Tagebuchblog, btw!) mal seinen Roman „Sourdough“ empfohlen, d.h. sein Schreiben kann so schlecht nicht sein.

Das Einzige, was meine Freude über diese vielen neuen „Tagebuchblog“-Entdeckungen trübt, ist ihre mangelnde Diversität. Die meisten der oben genannten Blogger sind mittelalt, weiß, amerikanisch und vermutlich einigermaßen gut situiert. Meine Twitter-Timeline voller vieler kleiner Alltagsnotizen hat gefühlt zehnmal so viele unterschiedliche Perspektiven – falls irgendwer von euch Blogger_innen kennt, die in diesem Sinne meinen Feedreader bereichern könnten: immer her damit!

Und jetzt: „gewöhnliche“ Sonntagslinks:

Rezepte

DIY Meet Fresh: Yam and Taro Ball Dessert – Constellation Inspiration
Dieses chinesische Dessert werde ich wohl niemals nachmachen, denn ich habe keine Ahnung wo ich diese Zutaten auftreiben könnte…

Five-Ingredient Creamy Miso Pasta Recipe – NYT Cooking
Cacio e pepe mit asiatischem Einfluss.

Tiramisu Brownie Crinkle Cookies — The Boy Who Bakes
Die sehen aus wie ein Gebäck, das man zum Geburtstag verschenken könnte.

We Tried 10 Methods for Making Lemonade and Found One Clear Winner – The Kitchn
Jetzt weiß ich, was ich aus den ganzen für Cocktails ausgepressten Zitronen mache: Macerated Lemonade! Außerdem:

When we look back on spring 2020, we will remember this as the time that the Universe gave humanity a bunch of lemons. Lucky for you, I did all the hard work in finding out the best method possible to make lemonade. My remedy? Put on Beyonce’s Lemonade album and make yourself a tall glass of refreshing lemonade, get ready for summer, and you’ll be feeling a lot brighter in no time.

Texte

Alison Roman, Bon Appétit, and the ‘Global Pantry’ Problem – Eater.com (via Robin Sloan)
Navneet Alang über das schwierige Thema der kulturellen Aneingung von Essen und Rezepten, das im deutschsprachigen Raum kaum diskutiert wird – mir fällt dazu nur Vina Yun’s Beitrag in Eure Heimat ist unser Albtraum ein. Ich denke ziemlich oft über dieses Thema nach, vor allem bei der Auswahl meiner Gesprächspartner_innen fürs Radio (s. a. meine aktuelle Ö1-Moment-Kulinarium Sendung über „Sandwiches rund um die Welt“)

As the culinary has become a marker of contemporary culture, occupying much of the space once monopolized by music or fashion, food media and social media have fused to create a supercharged form of aspirational desire. Within this mode of desire, however, the idea of using new, hitherto “exotic” ingredients only seems to become aspirational when those ingredients appear on the pages of prominent tastemaking magazines (or, perhaps more relevantly, on Instagram) — or are espoused by white tastemakers.

Under Cover of Mass Death, Andrew Cuomo Calls in the Billionaires to Build a High-Tech Dystopia – The Intercept
Naomi Klein:

This is a future in which, for the privileged, almost everything is home delivered, either virtually via streaming and cloud technology, or physically via driverless vehicle or drone, then screen “shared” on a mediated platform. It’s a future that employs far fewer teachers, doctors, and drivers. It accepts no cash or credit cards (under guise of virus control) and has skeletal mass transit and far less live art. It’s a future that claims to be run on “artificial intelligence” but is actually held together by tens of millions of anonymous workers tucked away in warehouses, data centers, content moderation mills, electronic sweatshops, lithium mines, industrial farms, meat-processing plants, and prisons, where they are left unprotected from disease and hyperexploitation. It’s a future in which our every move, our every word, our every relationship is trackable, traceable, and data-mineable by unprecedented collaborations between government and tech giants.

QAnon Is More Important Than You Think – The Atlantic (via soulzeppel.in)
Langer Longread:

QAnon is different. It may be propelled by paranoia and populism, but it is also propelled by religious faith. The language of evangelical Christianity has come to define the Q movement. QAnon marries an appetite for the conspiratorial with positive beliefs about a radically different and better future, one that is preordained.

Um 1950 sowie 2020 – techniktagebuch
Kathrin Passig braucht keinen Kühlschrank (ich habe in Marokko mal eine Woche oder so ohne gelebt und wäre fast verzweifelt – täglich saure Milch!) und denkt über alte Haltbarkeits-Verfahren nach:

Das finde ich eine attraktive Haltbarkeitsdauer für ein Lebensmittel, und eine Sekunde lang denke ich darüber nach, Eier in Löschkalk einzulegen, weil ich ja selbst keinen Kühlschrank habe. Aber dann fällt mir wieder ein, dass ich höchstens zweimal im Jahr Eier brauche und sie viel einfacher im 50 Meter entfernten Supermarkt aufbewahren kann.

Yep, cassettes are now the new vinyl – GQ
Mehr eine kurze Meldung als ein wirklicher Artikel. Aber was?!

There’s also an additional, more modern, explanation. Take a look at another of last year’s biggest sellers, Kylie Minogue’s Step Back In Time, released on a range of pastel-shaded cassettes. They were manufactured by Key Production and their chief executive, Karen Emanuel, is direct in her appraisal. “Cassettes,” she says, “are very Instagrammable.”

Audio/Video

Rose in the Dark – Cleo Sol
Nachdem ich zum gefühlt tausendsten mal „Why don’t you“ angehört habe, habe ich endlich auch mal das zugehörige Album gehört und ich find es ziemlich schön!

Denkangebot Podcast: DA010: Diskriminierung durch Technik
Gute Einführung ins Thema!

Gastropod: Eating the Rainbow: Or, the Mystery of the Orange Oranges, the Red M&Ms, and the Blue Raspberry
Unter vielen der genannten Süßigkeiten konnte ich mir nix vorstellen, aber diese Folge fand ich trotzdem höchstinteressant.

Sonst So

Peaches Bedding – Urban Outfitters
Die ständigen Nachfragen unter (v.a. amerikanischen) Instaposts, wo man dieses oder jenes Kleidungsstück kaufen könnte, finde ich außerordentlich nervig und nicht nachvollziehbar. Bis ich auf einem Post von @jonjon33 aka The Candid Appetite diese Bettwäsche entdeckt habe. Glücklicherweise haben vor mir schon Leute gefragt wo sie her ist, traurigerweise ist sie längst ausverkauft (und teuer!)

Foto

Blüten in Döbling.

Backkatalog


Zuckersüß 367

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In dieser Woche habe ich Ka’ak el Eid aka Mahlep-Ringerl (bald im Blog!) und Bananenküchlein mit Rumkaramell aus Ottolenghi’s „Sweet“ gebacken.

Außerdem war ich in der großartigen Fahrradwerkstatt des WUK (Wiener_innen, schauts dort vorbei!), in der eins unter fachkundiger Anleitung für nur vier Euro pro Nachmittag am eigenen Gefährt herumschrauben kann – nach Wochen Zwangspause sind meine Einradpedatwle jetzt wieder stabil. Und für einen kurzen Beitrag im Ö1-Konsumentenmagazin help war ich Anfang der Woche in Wiens ältester Messerschleiferei. „Wie Messer lange scharf bleiben“ ist noch bis Samstag nachzuhören, der Text dazu bleibt länger online.

Zwei Highlights waren aber eindeutig meine zwei ersten Restaurantbesuche nach der Corona-Gastrosperre.

ALMA Gastrothèque

In die ALMA Gastrothèque wollte ich schon sehr lange gehen, das Konzept (viele Kräuter, besonderes Brot und Naturwein) klang nämlich sehr interessant. Das kleine Lokal in der großen Neugasse stellte sich letztlich als sehr gute Wahl für den ersten Auswärts-Essen-Abend nach langer Pause heraus. Wegen besserer Wiederfindbarkeit habe ich meinen Restaurant-Bericht hierhin ausgelagert und hoffe, die Kategorie „Lokale“ hier im Blog wiederbeleben zu können.

BRUDER

Das Bruder ist mein liebstes Lokal der ganzen Stadt und ich habe hier und hier schon einmal drüber geschrieben. Ein ausführlicher Rückblick auf den Besuch am Freitag gibts ebenfalls in einem eigenen Lokal-Post.

Hier folgen meine liebsten Links der letzten Tage, wenn auch mit sehr vielen negativen Themen. black lives matter.

Rezepte

Plum caramel cake – Food52
Bis die ersten Zwetschgen reif sind, dauerts leider noch ein bisschen.

Strawberry Snacking Cake Recipe – Bon Appetit
Erinnert mich ein bisschen and den Olive Oil Plum Cake, den ich vor fünf Jahren gebacken habe.

How to make crystal clear raindrop cake – Chopstick Chronicles
Dieses japanisches Dessert habe ich auf Instagram entdeckt und wollte sofort wissen, was es ist. Turns out: Mineralwasser mit Agar Agar und Zuckersirup?

Peanut Butter-Miso Cookies Recipe – NYT Cooking
Klingt absurd, könnte aber cool sein.

Spinatsalat · Effilee
Das Dressing aus Sojasauce, Erdnussöl und Tahini klingt lecker.

Gyoza nach Roland Trettl – cookingaffair.de
Teigtascherl, selbstgemacht.

Texte

Identitäten (7/7) – Warum weiße Menschen so gerne gleich sind – Deutschlandfunk
Alice Hasters:

Die Aussage: „Ich sehe keine Hautfarben“ beweist nicht die Unfähigkeit, rassistisch zu sein, sondern die Unfähigkeit, Rassismus zu erkennen. Wer keine Hautfarben sieht, sieht auch keinen Rassismus. Wer mir sagt, er oder sie sehe keine Hautfarben, sagt eigentlich: „Ich weigere mich, deine Perspektive anzuerkennen. Ich weigere mich, anzuerkennen, dass Jahrhunderte der Kolonialisierung und Versklavung die Welt geprägt und strukturelle Ungleichheit geschaffen haben. Ich weigere mich, Verantwortung dafür zu übernehmen, diese Ungleichheit abzuschaffen.“

The Most Dangerous Place in America for Black People Is the Imagination of Our Neighbors – MEL Magazine
Zaron Burnett:

Black people know we can’t just step outside to go jogging. If we make the same choice Ahmaud Arbery did to live a healthier lifestyle, someone else might get scared and kill us. We can’t be a young woman like Renisha McBride who crashed her car and then walked up to someone’s house, knocked on the front door, looking for help from a neighbor, only to be shot to death through the screen door. We certainly can’t drive around as a lawful gun owner, like Philando Castile did, and tell an officer that we’re carrying a gun to feel safe — because we have no guarantee a cop won’t become terrified of the imaginary Black people in his mind and shoot a real one. (We can’t safely be a boy like Tamir Rice playing with a toy gun in a park either.)

George Floyd, Houston’s Protests, and Living Without the Benefit of the Doubt – New Yorker
Bryan Washington:

Not very long ago, a well-meaning white acquaintance asked me how it felt to incessantly think about living, in the United States, in the shadow of total police impunity. I answered, after blinking at him, by saying that I didn’t incessantly think about it. Nor did I not incessantly think about it. It’s just the same way that you (and you know who you are) don’t think about putting one foot in front of the other. We have to go about our lives; at the same time, there is this thing right here, which is to say everywhere in this country, that might end it at any time. We still play in the park, and we might be shot and killed for that. We still snack in our living rooms, and we might be shot and killed for that. We still read in our cars, and we might be shot and killed for that. We still blast our favorite music, and we might be shot and killed for that. We still pull into the grocery-store parking lot, and we might be shot and killed for that.  We still babysit, and we might be shot and killed for that. We still ring in the New Year, and we might be shot and killed for that. We still drive home from dinner with our partners, and we might be shot and killed for that. We still go out and about only to find ourselves misidentified, owing to an administrative error in an office somewhere, and we might be shot and killed for that. We still go for walks in the neighborhood, and we might be shot and killed for that. We still take naps at home, and we might be shot and killed for that. We can be killed for any of these things—or anything else, really—with total impunity for the killers.

Envisioning an America Free From Police Violence and Control – The Intercept
Ein Interview mit Alex S. Vitale, dessen Buch ‚The End of Policing‘ gerade kostenlos als e-book downloadbar ist.

It’s very important politically for neoconservatives to define crime and disorder in moralistic terms because the alternative would be to acknowledge the role of markets and the state — that black markets are a product of a lack of economic opportunities. Instead, neoconservatives criminalize on moralistic terms so that drugs can’t be understood as a public health problem with origins that may be linked to the deindustrialization of rural America, the entrenched poverty of urban America, the pharmaceutical industry and flooding the market with cheap opioid pills. [Drug use] is framed in terms of “Just Say No” and punitive sanctions for those who don’t go along with it. So whether it’s prostitution, drug abuse, kids acting out in school, shoplifting — these are all framed in moral terms, which closes off the possibility of any kind of conversation about how to reduce the harms and the demand.

Opinion | How Western media would cover Minneapolis if it happened in another country – Washington Post
Ein fiktiver Bericht über die Ereignisse in den USA – so als würde über „Afrika“ berichtet:

In recent years, the international community has sounded the alarm on the deteriorating political and human rights situation in the United States under the regime of Donald Trump. Now, as the country marks 100,000 deaths from the coronavirus pandemic, the former British colony finds itself in a downward spiral of ethnic violence. The fatigue and paralysis of the international community are evident in its silence, America experts say.

Ich kann auch nicht atmen: Mit George Floyd stirbt auch ein Teil von mir – Volksverpetzer
Ein Gastkommentar von Jasmina Kuhnke.

„Please, I can´t breathe“ – Bitte, ich kann nicht atmen. Wenn ihr als weiße Gesellschaft weg seht, wenn BPoC euch sagen, dass ihnen die Luft ausgeht, macht ihr euch mitschuldig. Dann seid ihr Teil des rassistischen Systems, welches, mit dem Knie in den Nacken seiner Opfer gestemmt, stolz seine Dominanz präsentiert. So wie in den USA jede*r, der dieses strukturell rassistische System unterstützt, eine Mitschuld an dem Tod von George Floyd trägt.

Larry Kramer’s Historic Essay: AIDS At 30 (via Bailey E)
Vor ein paar Wochen habe ich mich in einem Uniseminar mit „Laien-Experten-Aktivist_innen“ aus der AIDS-Behandlungs-Bewegung beschäftigt. Dieser Essay hat mir die verzweifelte Lage der Gruppierung aber nochmal sehr viel näher gebracht als das ein wissenschaftliches Paper jemals könnte.

Increasingly, we are being blamed for AIDS, for this epidemic; we are being called its perpetrators, through our blood, through our „promiscuity,“ through just being the gay men so much of the rest of the world has learned to hate. We can point out until we are blue in the face that we are not the cause of AIDS but its victims, that AIDS has landed among us first, as it could have landed among them first. But other frightened populations are going to drown out these truths by playing on the worst bigoted fears of the straight world, and send the status of gays right back to the Dark Ages.

Is Email the Future of Journalism? – New Republic (via CJ Chilvers Newsletter)
Mich nervt es sehr, dass jetzt *alle* aufeinmal nur mehr (paywalled) Newsletter schreiben, anstatt alles einfach abonnierbar und vor allem besser verlink- und wiederfindbar in einem Blog zu veröffentlichen…

Substack represents an “unbundling” of news, the way that Netflix and other streaming services represent an unbundling of cable television’s hundreds of channels. Usually when you subscribe to a paper, you get some stuff you like and some stuff you don’t (you read the comics but maybe not the sports section), by some writers you like and some you don’t (I read Jamelle Bouie but not Thomas Friedman). But what if someone with 1,000 paid subscribers writing about sports in Columbus, Ohio, partners with another person with a decent following writing about the arts? Before you know it, you’ve reinvented the newspaper, sort of. “What can happen ultimately is that these things stop being isolated islands and start federating, hopefully among themselves, to create new bundles that service their communities and can be sliced and diced in different ways,” McKenzie told me. “Perhaps people can have new experiences that more deeply serve their needs, even if they live in communities that are traditionally poorly served.”

CJ Chilvers schreibt dazu:

It’s disappointing to see how Substack is planning to screw itself by bundling newsletters in the style of Medium. To me, this makes Substack a place to start lots of newsletters for free, find the idea that resonates with an audience, and move the winner to a full-featured newsletter host. There’s no long-term advantage in bundling for the writer. Newsletters are about individuality and building relationship. Substack’s aim is to be a visible middleman…which is like wanting to be the guy who butts into a conversation to make an unfunny joke.

The Case for Letting the Restaurant Industry Die | The New Yorker
…um ausbeuterische Arbeitsbedingungen zu beenden. Tunde Wey im Interview mit Helen Rosner:

It’s not like I care about restaurants or workers more than a restaurant owner or a chef, but I do think they are loath to see a future other than what already exists. That’s because of their investment in the current system, which benefits them. I don’t mean to say that the benefit they accrue is so large and so bountiful that they’re consciously trying to keep workers down, though I’m sure that’s true for some corporations. What’s more true is that privilege and power become invisible when you have them. Even restaurant owners who may care about their workers ultimately care more about themselves. Workers care about themselves, too, but they don’t have the power to act on that care.

don’t bail out the restaurant industry – tunde wey
Der Newslettertext, der obigem Interview zu Grunde liegt.

An industry where labor is segregated by race and gender, underpaid and uninsured. An industry fed largely by an industrial agricultural system that either extracts profits from the environment with little consequences, or offers ethically sourced produce to just a few for a lot. Let it die. An industry where on the higher end is great food at fat prices in spaces that drive up real estate values, pushing property prices higher and poorer people further. And on the lower scale, working poor people, making barely enough to keep them going, serve low nutrition meals to other working poor people, who can’t afford quality housing because of predatory development. Let it die.

My journey into the dark, hypnotic world of a millennial guru | World news | The Guardian
Über eine online-Sekte:

By the middle of 2015, though, Parry felt the focus begin to shift. Bentinho was spending a lot of time engaging online followers and was diverting more of the company’s resources towards growing and monetizing his following. According to Parry, Trinfinity was spending up to $10,000 a month on Facebook advertising and releasing content in hierarchical tiers. Much of the online material remained free, but if a follower wanted access to “exclusive” courses, a subscription was required. A Skype chat cost $600 an hour. Retreats were held at luxury international resorts, setting followers back thousands of dollars.

The End of the Backlash to Big Tech – New Republic
Die Corona-Krise als einmalige Chance des Überwachungskapitalismus, in sämtliche Bereiche menschlichen Lebens vorzudringen.

In the place of the techlash, we have a burgeoning alliance between industry and government that has them returning to something like a post–Patriot Act, pre-Snowden mindset: a self-reinforcing, quasi-authoritarian belief in the power of surveillance and data-crunching to solve the problem at hand. Just replace the task of tracking terrorists with the mandate to track infections. Contact tracing—the practice of mapping social networks between people infected with the disease or exposed to someone who is infected—is now widely considered a key technique in fighting the spread of the virus. And though some state governments have leaned on analog tracing, it’s presumed that Silicon Valley will be involved in digital contact tracing on a mass scale.

Homes Actually Need to Be Practical Now – The Atlantic (via the purposeful object newsletter)
Über Innenarchitektur in Zeiten der Heimisolation:

Days flatten into one another, Sunday and Monday and Tuesday and Wednesday, their divisions dissolving, their hours—unstructured by commutes or classes or social gatherings—liquid. But the problem of time is also a problem of space. Homes, too, in this moment, are taking on a new kind of indeterminacy: They are now serving not only as shelter and refuge, but also as workplace and school and gym and theater and restaurant and bar and laundry and town square. They now contain, for many, an entire day’s worth of demands. But whether a house or a compact apartment, those dwellings were never meant to be as profoundly multifunctional as a shelter-in-place scenario requires them to be

Wo bleibt die Titelseite für Internet-Seiten? – dvg
Dirk von Gehlen über DIE NYT-Titel des Jahres (bisher).

We wanted to take over the entire page” erklärt Tom Bodkin, Art Director der New York Times, im Times Insider-Blog die Hintergründe für diese besondere Titelseite, die den Opfern der Corona-Pandemie gewidmet ist: „Die Zeitung hat in sechs Spalten ganzseitig die Namen von Hunderten Verstorbenen abgedruckt. In der Ausgabe stehen insgesamt 1.000 Namen aus veröffentlichten Nachrufen und jeweils ein persönlicher Satz zu den Opfern“, schreibt dpa und Willi Winkler ergänzt in der SZ: „Kein Corona-Opfer wird davon wieder lebendig, doch werden die Toten aus der nüchternen Sterbestatistik gehoben. Die Aktion, die vor einer Woche in ähnlicher Form auch die brasilianische Zeitung O Globo veranstaltet hat, ist natürlich auch ein politisches Statement gegen den amtierenden Präsidenten.“

Pressefotos von Sebastian Kurz aus dem Bundeskanzleramt – ARD Wien
Message Control durch mitreisende PR-Fotografen.

Bei den Fotos handle es sich meist um sehr gute Fotos, die zudem kostenlos über Bildagenturen angeboten werden, sagt Petra Bernhard. Ein Faktor für Redaktionen, die unter hohem ökonomischem Druck ständen. Doch Vorsicht: „Wenn jetzt ein Ausschnitt eines Ereignisses präsentiert wird – wie jetzt im Kleinwalsertal eine ältere Dame in Tracht mit der Österreichfahne, die dem Kanzler zujubelt und sich über seinen Besuch freut, dann ist das eine Perspektive auf das Ereignis, aber es ist selbstverständlich keine repräsentative Berichterstattung.“

Zwei Wochen in der Leere von Hallstatt – Urlaub in Österreich – derStandard.at
Jonas Vogt im Salzkammergut:

Es wäre verlockend, die Geschichte von Hallstatt als eine Parabel auf Overtourism, der sich selbst frisst, zu erzählen. Mit Geistern, die man rief, dann nicht mehr loswurde und die plötzlich weiter weg sind als gewünscht. Aber das wäre zu einfach. Es gab sicher auch hier Gier, Missgunst und Hybris, wie überall. Aber letztlich hat Hallstatt Pech gehabt, so wie die ganze Welt Pech gehabt hat, und das ist jetzt eben so.

Passau: Studentin startet Petition gegen Donaulied – Bayern – SZ.de
In wie vielen Bierzelten meiner Jugend habe ich dieses grausliche Lied gehört…

„Ich machte mich über die Schlafende her, Ohohoholalala, Sie hörte das rauschen der Donau nicht mehr, Ohohoholalala“ oder „Mein Mädchen, mein Mädchen, was regst du dich auf, Ohohoholalala, Für mich war es schön und für dich sicher auch, Ohohoholalala“ heißt es in dem Lied, von dem auch Ballermann-Sänger Mickie Krause eine – abgemilderte – Version aufgenommen hat. Viele Leute machten sich um den Text wohl gar keine Gedanken, sagt Studentin Corinna Schütz.

The Story of the Bikini, the World’s Smallest Swimsuit – Racked
In einem Zuckersüß von 2015 wiederentdeckt. Siehe auch: dieser Tweet.

However, unlike high-waisted ’40s two-pieces, the bikini revealed the belly button.
The navel was super shocking at the time. Even as late as 1965, censorship rules meant that a belly button could not be shown on television.

Audio/Video

Nourrir son homme : cauchemar en cuisine (1/2) – Les Couilles sur la Table
Eine Podcastfolge über Männlichkeit in der Gastronomie.

Extern promovieren – Selbstverwirklichung oder Selbstüberschätzung? – Desk Reject
Drei Phd-Studis mit Uni-Stelle reden mit einem ohne.

How Whitney Houston Broke Chart Records and Changed the Game for Black Female Crossover – Slate Hit Parade
Leider sind alle neueren Folgen dieses großartigen Podcasts hinter einer Paywall versteckt, aber das Archiv gibt auch interessantes her, z.B. über Whitney Houston (all-time fav: The Queen of Disco über Donna Summer)

Silicon Valley
Superlustige Serie, die die negativen Seiten der Techbranche in der Bay Area ausführlich ausbreitet.

Sonst So

An Antiracist Reading List – NY Times
Bekannte und unbekannte Bücher, zusammengestellt von Ibram X. Kendi.

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Fensterbrettgarten.

Backkatalog:

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Ich habe nochmal Bananenkuchen mit Rumkaramell gebacken (bald im Blog!), außerdem eine Ringelotten-Pfirsisch-Vanillepuding-Tarte (ungefähr wie diese hier), Tiramisu-Cookies, mit so viel Espresso drin, dass ich ganz zittrig wurde, Rhabarber-Focaccia, das mich nicht ganz überzeugt hat und dann noch eine Lauch-Quiche und Arancini aus übrigem Risotto.

Ein Besuch im MAK

Ich war auch endlich mal wieder in einem Museum, und zwar in der MAK-Ausstellung „Human by Design“, die zu einem fünf-Jahres-Projekt zwischen österreichischen und slowakischen Gestalter_innen gehört. Besonders spannend fand ich die Versuche mit Bioplastik, aus dem testweise schon Sonnenbrillen hergestellt wurden und die Überlegungen zu Reparierbarkeit. Letztere wurden im repairably-manifest zusammengefasst. Demnach braucht es Ersatzteile, einfachen (Wieder-)Zusammenbau und keine rechtlichen Hürden. Dass das Fairphone dabei viele Kriterien erfüllte fand ich wenig überraschend, ganz im Gegensatz zum Samsung Galaxy S4mini.

Raus aus Wien

Für zwei Radiointerviews kam ich raus aus Wien, ziemlich weit sogar: Ich war in der Senferei AnnaMax im Salzkammergut und auf einem Senffeld im Weinviertel – nur um daheim festzustellen, dass die SD-Karte im Aufnahmegerät fehlerhaft beschrieben wurde. Mit ausschließlich unlesbaren Dateien lässt sich aber keine Sendung gestalten, sodass ich nochmal von vorne anfangen muss, außerordentlich ärgerlich.

Und als wären zwei Landflucht-Versuche in drei Monaten (coronabeschränkungsbedingter) Daheimbleiberei noch nicht genug, bin ich durch die oberösterreichische Stillsteinklamm gewandert. Oder eher spaziert, denn besonders weit, anstrengend, oder ab vom Weg fand ich es nicht. Danach aß ich noch ein Eis beim Kaffeehaus Schörgi in Grein und wurde herb enttäuscht. Was so gut klang (Birne-Melisse, Marille), vor etlichen Jahren mit vielen Urkunden ausgezeichnet wurde und erst nach langem Anstehen zu haben war – schmeckte superkünstlich. Die Konsistenz des Eis war auch interessant, mit den vielen Luftlöchern erinnerte sie mich an die Textur von noch warmer Marshmallowmasse… Die Torten dort waren allerdings ziemlich gut (z.B. Heidelbeer-Joghurt mit Mürbteig- und Schokobiskuitschicht), aber auch außerordentlich teuer (3,70€ für ein ziemlich kleines Stückchen).

#amland konnte ich dann auch noch ein paar Rosen (Tischdeko), Lavendel (für Sirup oder Gebackenes, das muss ich mir noch überlegen) und grüne Walnüsse abstauben. Letztere werde ich in den nächsten Wochen nach La mia cucinas Anleitung zu schwarzen Nüssen verarbeiten:

Hier folgt noch eine sehr lange Linkliste, zwei Wochen Internet-leer-lesen geschuldet:

Rezepte

Semitas de Yema (From New World Sourdough!) – Constellation Inspiration
Sauerteig-„Kekse“ mit Kokosöl-Zucker-Kruste, sehr spannend.

Sfogliatelle – Splendido
In Napoli probiert, für super befunden.

Strawberry Basil Focaccia Bread. – How Sweet Eats
Erdbeere-Basilikum ist wirklich eine super Kombi.

Quinoa-Polenta oder die Rache der Hirse | lamiacucina
„Quinoa-Bratlinge“, aus einem kirchlichen Rezeptheft von ca. 2007 waren mein erster Kontakt zu diesen südamerikanischen Körnern. Dieses Rezept nimmt noch Polenta dazu, damit der Quinoa nicht „totgekocht“ werden muss.

Endless Summer Cocktail Recipe – PUNCH
Ein „Negroni im Urlaub“.

Negroni: Happy Birthday, alter Haudegen – ZEIT
Über die „Abendröte in Catania“ aus dem Bruder.

Fregola sarda tostata al pomodoro – Splendido Magazin
Fregola sarda habe ich lustigerweise auch im Bruder zum ersten Mal gegessen.

Sesame Daiquiri Cocktail Recipe – PUNCH
Mohnsirup in Cocktails (Espresso Martini!) find ich super, also könnte Sesamsirup auch was für mich sein.

Giuseppe González’s Jungle Bird Cocktail Recipe – PUNCH
Tiki!

Texte

Rassismus: Ein Verbrechen, das jeden Menschen angeht | ZEIT ONLINE
Mely Kiyak:

Erst wenn die Unbedrohten, die Ge- und Beschützten beginnen, sich von der rassistischen Struktur der Gesellschaft abgestoßen zu fühlen, sie überhaupt erkennen und sehen, erst dann werden die rassistischen Taten abnehmen. Die Morde, die Zündeleien, auch die ganze rhetorische Gewalt, mit der es Angehörige von Minderheiten jeden Tag ihres Lebens zu tun haben

Anti-Racist Reading Lists: What Are They For? – Vulture.com
Ja, aber: „diverse“ (as in Schwarz, queer, nicht-westlich…) Perspektiven auf dem Lesestapel schaden nie.

Aside from the contemporary teaching texts, genre appears indiscriminately: essays slide against memoir and folklore, poetry squeezed on either side by sociological tomes. This, maybe ironically but maybe not, reinforces an already pernicious literary divide that books written by or about minorities are for educational purposes, racism and homophobia and stuff, wholly segregated from matters of form and grammar, lyric and scene. Perhaps better to say that in the world of the anti-racist reading list genre disappears, replaced by the vacuity of self-reference, the anti-racist book, a gooey mass.

Nacktes Grauen: Lois Hechenblaikners Fotoband über Ischgl
Wow.

Ich hätte noch eine Preisliste gehabt mit einer Sechs-Liter-Flasche Dom Perignon Rosé. Die Flasche ist vergoldet und kostet 55.000 Euro. Ja, warum denn nicht beim Après-Ski mal eben einen Audi Quattro wegsaufen? Schauen Sie: Der Bankomat an der Talstation von Ischgl hat die zweithöchste Entnahme-Frequenz von ganz Österreich. Der ganze Ort wirkt wie in Hirn-Nebel. Der Gast ist aus der Ratio herausgehoben, und wenn er heimkommt, hat er großes Kopfweh, weil das Konto leergeräumt ist. Aber Hauptsache, es ist in Tirol geblieben.

Konsum: Brauch‘ ich das? | ZEIT ONLINE
In sehr vielen Fällen beantworte ich diese Frage mit Nein – der Grund, warum ich mir noch immer keinen „seriösen“ Ersatz für meine zusammengelatschten Sneaker gekauft habe…

Die Frage „Ist das denn auch gerecht?“ hat den Kapitalismusnicht ernstlich in Schwierigkeiten gebracht, auch die Frage, ob das denn allesnachhaltig sei, konnte ihn nicht wirklich beeindrucken. Nein, die mörderischeFrage für den Kapitalismus heißt offenbar: „Brauch‘ ich das?“

The neoliberal era is ending. What comes next? – The Correspondent
Rutger Bregman schreibt echt über interessante Themen!

The ideas that are lying around. According to Friedman, what happens in a time of crisis all depends on the groundwork that’s been laid. Then, ideas once dismissed as unrealistic or impossible might just become inevitable.And that’s exactly what happened. During the crises of the 1970s (economic contraction, inflation, and the Opec oil embargo), the neoliberals were ready and waiting in the wings. “Together, they helped precipitate a global policy transformation,” sums up historian Angus Burgin. Conservative leaders like US president Ronald Reagan and UK prime minister Margaret Thatcher adopted Hayek and Friedman’s once-radical ideas, and in time so did their political adversaries, like Bill Clinton and Tony Blair.

Poverty isn’t a lack of character. It’s a lack of cash – The Correspondent (via Weekly Filet)
Nach dem Lesen fiel mir auf, dass dieser Text ein Auszug aus einem Buch auf meinem noch-zu-lesen-Stapel ist… Die illustrierende Fotoserie ist auch sehr cool (traurig?).

What, then, is the cause of mental health problems among poorer people? Nature or culture? Costello’s conclusion was both: the stress of poverty puts people genetically predisposed to develop an illness or disorder at an elevated risk. But there’s a more important takeaway from this study. Genes can’t be undone. Poverty can.

Newsrooms Are in Revolt. The Bosses Are in Their Country Houses. – The New York Times
Die Arbeitsbedingungen im Journalismus sind nicht für alle schlecht…

“It revealed the money in journalism — who has cash and who doesn’t and how much this industry is from people with trust funds or well-connected parents and they could stay in the Hamptons or the Catskills,” she said. (On that note, I should disclose again that I don’t extensively cover BuzzFeed, which I left in February, in this column because I have yet to divest my stock options in the company, as required by The Times.)

Bon Appétit staffers of color say EIC Rapoport led ‚toxic‘ culture – Business Insider
Das ach-so-hippe, ach-so-woke BA hat ein Rassismus- und Homophobie-Problem.

„There’s just a type of person who works there, culturally speaking,“ one former freelancer said. „Young, attractive, mostly white or white-adjacent people, and upper-middle class. Every time I was there I felt so poor.““I think it’s a perfectly valid strategy if there’s diversity in the mix,“ Martinez said. „But [the magazine] went from old and irrelevant and white-washed content to young and trendy white-washed content.“

Der kurze Weg nach Kompiembiga | Isoglosse.
Was passiert, wenn Agenturmeldungen unhinterfragt übernommen werden. (Bonus: Der Ort des Geschehens liegt im globalen Süden).

Aber ist es nicht egal, ob der Anschlag nun in einem Dorf links oder rechts von einer Stadt irgendwo in Afrika, von der wir alle noch nie gehört haben, stattgefunden hat? Ich glaube nicht. Wenn ich beim Frühstück etwas dazulernen will, einen Ortsnamen bei Google eingebe und am Ende einer Recherche von vielleicht zwanzig Minuten feststellen muss, dass nicht mal die Angabe des Ortes stimmt, an dem das Ereignis stattgefunden haben soll, schwächt das mein Vertrauen in die Quellen, die ich konsultiert habe. Wenn ich aus reiner Neugier an einer beliebigen und ziemlich naheliegenden Stelle in eine Meldung pikse und direkt einen Fehler entdecke, fällt es schwer, den Rest vorbehaltlos zu glauben. Es wäre gut, wenn beim nächsten Mal jemand, der schon fertig ist mit dem Frühstück und dafür bezahlt wird, nach Kompiembiga sucht – oder nach dem Ort, an dem dann etwas Schreckliches passiert ist.

Kommentar: Wie berichten über Verschwörungsdemonstrationen? – Belltower.News (via Soulzeppel.in)
Quasi die Artikelversion von diesem Talk auf der rpREMOTE.

„Verschwörungstheorien“ ist ein etablierter Begriff, aber das „Theorien“ beinhaltet, dass sie sich durch Fakten und Beweise widerlegen ließen – genau das ist bei Anhänger*innen von „Es gibt eine geheime Weltverschwörung“ oder „5G-Masten manipulieren unsere Gehirne“ eher nicht der Fall. Wir haben es also mit Verschwörungsideologien zu tun (bei geschlossenem Weltbild) oder Verschwörungserzählungen oder Verschwörungsmythen (bei dem Glauben an einzelne Geschichten).

Verschwörungsmythen im Messenger-Dienst – Warum Telegram so attraktiv für Extremisten ist – Deutschlandfunk Kultur (via Buddenbohm & Söhne)
Telegram mausert sich von der WhatsApp-Alternative zum neuen „schlimmsten Eck vom Internet“.

Aber man muss auch sagen, die meisten Links, die zum Beispiel auf Telegram gesetzt werden, sind immer noch Youtube-Links, das heißt, die wichtigste Plattform bleibt Youtube. Bei Telegram hat man aber – das haben wir festgestellt – eine stärkere Radikalisierung.

14.6.2020 – ihre Computer und unsere Computer und was das mit Schule zu tun hat. | In jawls humble opinion. (via Buddenbohm & Söhne)
Ich glaube, ich falle irgendwo dazwischen…

Denn es gibt Menschen, die sind für ihre Rechner selbst verantwortlich. Die können selbst ausprobieren, was sudo shutdown -r now im Terminal macht und wenn ihre Daten weg sind, dann sind ihre Daten weg.Und es gibt Menschen, die sitzen in einer Arbeitsumgebung, die aus Gründen von Sysadmins und verschiedensten Policies kontrolliert ist und die benutzen eine Maschine deren Potential sie weder nutzen noch brauchen – denn sie müssen ihr Buchhaltungs-, CAD- oder sonstwas-Programm kennen.Und auch wenn beide vor den gleichen QWERTZ-Tastaturen sitzen, dann benutzen sie vollkommen unterschiedliche Geräte. Sowohl vom Gerät her – als auch von der Haltung dazu.

Shame and Blogging — Brandon’s Journal (via Rebecca Toh)
…weil nicht jede_r immer über alles schreiben muss.

The internet, for me, has always been an escape. It’s like television. I don’t want to turn on every channel and see depressing stuff. I don’t want to spend all my time hearing about the injustice in the world. I need to balance that negativity with positivity and that means I need some fluff. I need some content that wasn’t created to inspire rage or fear, and sadly, the internet has become a rage and fear factory. We are manipulated on a daily basis to experience these emotions because they make other people money.

Früher ist gar nicht so lange her – die Sache mit der Nostalgie (Digitale Juni-Notizen) – Dirk von Gehlen
„Corona“ trennt das Zeitempfinden in ein „vorher“ und ein „nachher“.

Nostalgie schimpft weniger, sehnt mehr. Eine besondere Form der Nostalgie hat der US-Schriftsteller Dave Eggers unlängst in einem SZ-Interview zur Aufführung gebracht: Die Sehnsucht nach der Vor-Smartphone-Zeit. Seine Überforderung mit den vielen blinkenden Apps und Angeboten hat er in komplette Ablehnung gewandelt und glorifiziert nun die 90er Jahre. Denn auch Nostalgie verklärt die Vergangenheit in einer Art, die (dem schimpfenden Pessimismus vergleichbar) die Erinnerung zum Maßstab macht. Der Economist hatte schon zum Jahreswechsel 2018/19 den Ausbruch einer weltweiten Verklärung diagnostiziert: „Die Welt ist auf die Vergangenheit fixiert“ titelte das Magazin und beschrieb, wie die „Make Great Again“-Kultur das Denken überall auf der Welt bestimmt.

Das schwarze Quadrat – sofrischsogut
Über Hashtag-Aktivismus und black lives matter.

Der #blackouttuesday und die damit verbundenen Diskussionen sind ein Beispiel für das sogenannte ‚social swarming‘, von dem Kerstin Schankweiler gezeigt hat, dass es typisch für aktuelle Protestbewegungen im Netz ist. Die Kehrseite ist nun, dass die Möglichkeit einer produktiven Schwarmintelligenz, der es gelingen kann, wertvolle Informationen und Wissen zu einem Thema zu verbreiten, jederzeit in Bewegungsmuster umschlagen kann, die so instabil sind, dass daraus keine politischen Energien mehr entstehen können – was beim #blackouttuesday leider passiert ist.

Mein Sohn Nikita: Er liebt alles, was sich dreht – taz.de
Über das Leben mit einem Sohn mit Downsyndrom und Autismus.

Eigentlich ist Nikita genau das, was unsere Gesellschaft so gern fördern möchte. Nikita ist divers. Viel mehr geht nicht. Er passt gut nach Berlin, er hat kein Interesse an Autos, fährt lieber Straßenbahn, er ist Postmaterialist, ganz bestimmt Nonkonformist, er ist auffällig langsam, und unter Druck läuft nichts, gar nichts. Er ist das Gegenteil zu all den Selbstoptimierern, die mit Schrittzähler am Arm ihrem Glück nachlaufen.

Wie haben das die Mütter damals eigentlich geschafft? – Das Nuf
Patricia Cammarata rantet:

Wer nicht erschöpft ist, bei dem läuft etwas falsch. Wer um Hilfe bittet, mit dem ist charakterlich was nicht in Ordnung. Wer überlastet ist, der hätte keine Kinder bekommen sollen. 
Überlastung wird glorifiziert. Wenn es schon so anstrengend ist, dann schreiben wir die Story einfach um. Bloß nicht die Wahrheit sagen. Lieber irgendein Supermommy-Narrativ erfinden. Schau, wie wir es wuppen! Zähne zusammenbeißen kann aussehen wie Lächeln – mach was draus! Vielleicht hast du sogar weniger Zeit zu essen. Super. Dann kannst du gleich noch deinen After-Baby-Body optimieren.

Wie man mehr Bücher liest – UARRR.org
Mehr Bücher lesen gelingt mir schon, über mehr Bücher bloggen nicht so sehr. Die Buchrezensionen bei UARRR lesen sich übrigens auch sehr gut!

Man muss sich darüber im Klaren sein, warum man mehr Bücher lesen will. Ich sehe jedes Buch als Erweiterung meines Arsenals an Informationen an, aus denen ich in allen Lebensbereichen schöpfe kann. Unabhängig davon, ob Roman, Sachbuch, oder Biografie: Irgendwas bleibt immer hängen. Mein endloses Quest nach Selbstverbesserung wirft für mich viele Fragen auf, die ich versuche durch externe Informationen zu beantworten. Das macht mir Freude, weil ich merke, wie nach und nach neue Kontexte und Konzepte entstehen, die sich verknüpfen lassen.

The Musk of Romance – WIRED.com
Elon Musks Schwester verfilmt „Groschenromane“ und Fanfiction:

Still, Musk wouldn’t trade her fans for anything. She’s always known firsthand that romance wasn’t just frivolous—that it means a great deal to its legions of consumers. It gives them hope and escape, fills them with lust, and provides them with a world where consent is taken seriously. Men ask women what they want, and respect their answers. In a way, so does Musk’s filmmaking: She asks fans what they want, what they desire, and she respects their answers. And every so often, she goes back and asks again, just to be sure their needs were met.

Audio/Video

Jamila Lyiscott: 3 ways to speak English | TED Talk
Ein TED-Talk, der fast nach poetry slam klingt –mit black vernacular.

Why Ta-Nehisi Coates is hopeful – Ezra Klein Show
Interessante Podcastfolge.

American Police : Throughline
In diesem Podcast habe ich sehr viel über die rassistische Vergangenheit und Gegenwart der us-amerikanischen Polizei gelernt.

Sonst so

Bullet Points by Jericho Brown | Poetry Foundation
Eindrucksvolles Gedicht über Polizeigewalt.

Foto

Meine „Abwesenheitsnotiz“ zur Wiener Fensterlparade.

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Jetzt bin ich schon wieder ziemlich lange nicht dazu gekommen, einen Sonntagspost zu tippen. Aber gebacken habe ich in der Zwischenzeit sehr viel: eine spontane Pfirsichbiskuittorte, Lavendel-Earl-Grey-Kekse, ein Limetten-Chili-Kardamom-Käsekuchen und eine Schoko-Mandel-Kirschtarte (letztere drei bald im Blog). Ich habe außerdem falsche „Stars on 33“ gemixt und aus der ersten Basilikumernte vom Fensterbrett Sirup gekocht.

Ich habe außerdem allerhand andere Rezepte ausprobiert: i am a foodblog’s vegan taiwanese popcorn chicken (quasi Falafel mit taiwanesischen Gewürzen) und dazu better than takeout sesame noodles. Dafür das das (inklusive Einkauf im chinesischen Supermarkt) enorm viel Aufwand war, schmeckte es gar nicht sooo gut. Zufriedener war ich mit dem Mexican Street Corn Salad (Esquites) nach SeriousEats und den Chinese Smashed Cucumbers von der NYT, deren Dressing wirklich großartig ist.

Und dann war ich noch in drei verschiedenen Restaurants – im spanischen Puerta del Sol, im persischen Arezu und im schnöseligen Pizza Senza Danza – essen, über die ich noch gesondert bloggen will.

Hier folgen meine liebsten Links der letzten Wochen:

Rezepte

Port Tonic – Mixology
„Daytime-Drinking-Favorit“

Sesame Daiquiri Cocktail Recipe – PUNCH
Für diesen Drink habe ich alle Zutaten im Kastl!

Snap Pea Salad With Mint and Tahini-Harissa Dressing Recipe – Serious Eats
Salat, der nicht zu salat-ig ist.

Texte

Ent-Störungsbericht: Psychische Erkrankung, nicht nur Problem des Individuums – Futter
Bea Frasl schreibt jetzt eine Kolumne über psychische Krankheit für die Kleine Zeitung– während sie selbst in akutpsychatrischer Behandlung ist. Gute Besserung!

Wer über psychische Erkrankungen, ihre Entstehung, ihre Behandlung und den Zugang zu Behandlung spricht, darf also nicht nur über die Erkrankung und Behandlung von Individuen sprechen, sondern muss den politischen, ökonomischen und sozialen Kontext ihrer Entstehung mitdenken.

HACKED: The story behind the Israeli spyware targeting Moroccan journalists • Forbidden Stories
Der marokkanische Staat zeigt mal wieder, wie egal ihm Menschenrechte sind… Jetzt kam auf, dass das Telefon des Journalisten Omar Radi monatelang überwacht wurde.

Convinced that the spying will continue, he will continue to take as many precautions as he can, multiplying his phone’s security functions and using it as little as possible, he said. “The most damaging effect is that this might dissuade sources from speaking with me, knowing I am being listened to,” he admitted. In his personal life, he knows that there could also be consequences. “Everything goes, since they can also attack your loved ones,” he said. “ I accept that I might be targeted, but people close to me didn’t ask for all of that.”

„Arrival Cities“ – Ankommen in Deutschland? | bpb
„Migrantische“ Stadtviertel als Bereicherung:

Dem negativen Image dieser Stadtviertel und ihrer Bewohner_innen stellt Saunders mit der Herleitung und Bezeichnung der arrival city ein anderes Verständnis dieser Orte gegenüber. Mit seinen Beispielen lädt er dazu ein, die Orte des Ankommens als die dynamischsten Orte einer Stadt zu verstehen. Demnach entstehen dort durch soziale, ökonomische und politische Netzwerke sowie durch Eigeninitiative Innovation und Emanzipation, wovon wiederum die Stadt lebt. Gesellschaftliche Beziehungen, wirtschaftliche Verbindungen, räumliche und zeitliche Relationen über die Stadt oder den Staat hinaus sowie ihre Wechselwirkungen zueinander geraten dabei in den Blick. Doug Saunders porträtiert seine arrival cities daher eher als städtisches Potential, Chance und Anfang denn als urbanes, stadtpolitisches Problem.

Depixellation? Or hallucination? – AI Weirdness
Dieses algorithmische System hat ein gewaltiges Rassismusproblem – und rekonstruiert auch aus Plüschgiraffen menschliche Gesichter.

In this case, the AI might have been inadvertently rewarded for reconstructing white faces if its training data (Flickr-Faces-HQ) had a large enough skew toward white faces. Or, as the authors of the PULSE paper pointed out (in response to the conversation around bias), the standard benchmark that AI researchers use for comparing their accuracy at upscaling faces is based on the CelebA HQ dataset, which is 90% white. So even if an AI did a terrible job at upscaling other faces, but an excellent job at upscaling white faces, it could still technically qualify as state-of-the-art. This is definitely a problem.

Facebook Groups Are Destroying America – WIRED
Ich glaube das betrifft nicht nur die USA…

But as our research shows, those same features—privacy and community—are often exploited by bad actors, foreign and domestic, to spread false information and conspiracies. Dynamics in groups often mirror those of peer-to-peer messaging apps: People share, spread, and receive information directly to and from their closest contacts, whom they typically see as reliable sources. To make things easier for those looking to stoke political division, groups provide a menu of potential targets organized by issue and even location; bad actors can create fake profiles or personas tailored to the interests of the audiences they intend to infiltrate. This allows them to seed their own content in a group and also to repurpose its content for use on other platforms.

Kolumne von Sascha Lobo: Ein düsterer Digitaltraum – DER SPIEGEL
Zum Amthor-Korruptions-Skandal:

Denn Augustus Intelligence ist nicht aus dem Nichts entstanden, vielmehr erkennt man an der Kommunikation und mehr noch an den Verbindungen das Vorbild und die Vision des Unternehmens. Gleich zwei ehemalige Geheimdienstchefs als Fürsprecher, flankiert von einem ehemaligen Verteidigungsminister – hier soll offensichtlich ein deutsches Palantir entstehen (auch wenn der Sitz in New York ist). Wie könnten die Parallelen, zum Beispiel als Erzählung für Investoren, aussehen?

Amazon Pauses Police Use of Its Facial Recognition Software – NYTimes
Zu diesem Thema habe ich mein allerletzes BA-Uni-Paper geschrieben.

civil liberties groups have warned that the technology can be used at a distance to secretly identify individuals — such as protesters attending demonstrations — potentially chilling Americans’ right to free speech or simply limiting their ability to go about their business anonymously in public. Some cities, including San Francisco, and Cambridge, Mass., have passed bans on the technology.

Meet Rutger Bregman — outspoken historian and scourge of Davos – Financial Times
Je mehr von/über Rutger Bregman ich lese, desto interessanter finde ich seine Thesen.

He believes his fellow progressives have been clearer about what they oppose — sexism and racism, for instance — than what they are for. He believes they failed to enthuse voters with a vision of a better society, and consequently wasted the crisis of 2008. His model as a public intellectual is his intellectual opponent, Milton Friedman — the economist who propagated “Homo economicus”, the individual as rational maximiser of his self-interest.

Beige Inneneinrichtung: Ein Haus wie Haferbrei | ZEITmagazin
Aus Gründen, die nichts mit mir zu tun haben, ist mein ehemaliges Kinderzimmer seit ein paar Jahren auch beige gestrichen. Schreckliche Farbe!

Der neutrale Stil besitzt entschieden nicht urbane Wurzeln; schon das Wort „Beige“ geht auf die französische Bezeichnung für ungefärbte Wolle zurück. Sein Naturappeal gibt dem gewachsenen Bedürfnis nach Nachhaltigkeit eine reale Optik. Wer es kunstbeflissen mag, darf sich durch Sandtöne und Pampasgras auch an Georgia O’Keeffes Wüstenhaus in New Mexico erinnert fühlen. Dort verbrachte die amerikanische Künstlerin spartanische Jahrzehnte und malte Landschaften und Tiergerippe – in Bone, sozusagen.

Audio/Video

Most Times EP – Shoos Off
Musik aus meiner frühen Jugend, wiederentdeckt.

Ballad Of The Sad Young Men – Roberta Flack
Ein Titel aus dem Pitchfork-50-Jahre-Rückblick auf Pride-Songs.

Sonst So

Making Music in Excel – Kottke
Jemand hat a-ha’s Take on Me in Excel (!) nachgebaut!

Foto

Blüten von unten.

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In den letzten zwei Wochen war ich sehr viel in Zügen unterwegs, in den Bergen und #amland – richtige Ferien also. Und obwohl ich meinen Laptop absichtlich daheim gelassen habe, um ja vom Bildschirm wegzubleiben, habe ich eine ganze Webseite für meinen Papa gebaut. Ich war erstaunt, wie schnell ich mittlerweile darin bin, eine WordPress-Instanz aufzusetzen (Übung mit vier Webseiten zahlt sich offenbar aus!) und dass das aufwändigste der „technischen“ Arbeit war, ein passendes Theme zu finden. Ich finde, dass auch das geglückt ist, gogos-kunstwerke.de ist eine schöne Galerie der Schnitzereien meines Vaters geworden. Die ganzen Fotos zu schießen und einzupflegen hat dann nochmal einen ganzen Tag gedauert, aber in Zukunft machen das meine Eltern (denen ich hoffentlich gut genug beigebracht habe, wie eins mit WordPress arbeitet…).

Dieses Objekt gehört zu meinen liebsten, die mein Papa in letzter Zeit geschnitzt hat, es heißt „Five in a row“.

Magazinliebe

In meinem Kinderzimmerschrank habe ich hunderte Magazine wiederentdeckt, die ich von 2009 bis etwa 2013 gesammelt habe, und mich enorm darüber gefreut. Nicht nur, weil so unterschiedliche Genres dabei waren (von Branchenmagazinen wie journalist, publisher und rolling pin, über Illustrierte aus verschiedenen Ländern bis zu mittlerweile leider eingestellten Titeln wie der deutschsprachigen WIRED, NEON oder CUT), sondern auch, weil die Titelthemen wie ein zeitgeschichtliches Fenster in eine andere Welt waren. Der arabische Frühling fing gerade erst an, Popfeminismus schwappte langsam in den Mainstream, Musikmagazine waren noch männlicher geprägt als jetzt und so weiter.

In meiner Sammlung sind auch gar nicht wenige nischige Indiemagazine vertreten, die ich allein wegen ihrer Form (das Papier! die Prägungen! die Illustrationen! das Layout!) behalten muss: CUT, ESCEHAERIEFTE, BLOCK, Slanted, MUH, Fräulein. Sehr viel daraus floss in meine Schüler- und Abi-Zeitungsarbeit ein: kleine Klebemarkierstreifen zeigen, welche Rubriken/Layoutideen/etc ich der Redaktion vorschlagen wollte.

ein kleiner Teil meiner Magazinsammlung

In den letzten Jahren hat sich mein Fokus aufs Internet verlegt (Blogs lesen und schreiben, Podcasts hören und produzieren) und ich habe sehr viel weniger Magazine gelesen. Derzeit habe ich „nur“ drei abonniert – den kostenlosen, aber supertollen Fluter, die allerbeste Effilee und neuerdings auch die Mixology – die aber oftmals wochenlang herumliegen, bis ich sie mal aufschlage (früher hätte ich sie *sofort* von Cover zu Cover durchgelesen). Aus diesem Grund kaufe ich mir auch sehr selten andere Magazine, obwohl ich oft genug damit liebäugle. Denn coole Indie-Titel gibt es trotz schlechten Branchenbedingungen nach wie vor: TAGEBUCH, Toothache, MOLD, marmite und das halbe Sortiment von Coffeetable Mags würde ich sehr gerne lesen.

Hier folgt jetzt wie immer alles verlinkbare, das ich in den letzten Tagen gelesen und für interessant befunden habe:

Rezepte

Vegan Roasted Banana Tahini Ice Cream – Last Ingredient
Leider habe ich keinen Food Processor, der stark genug ist, gefrorene Bananen zu verarbeiten…

Dori Sanders’ No-Churn Fresh Lemon Ice Cream Recipe – Food52
Noch ein Ohne-Eismaschine-Eis-Rezept. Erinnert mich ein bisschen an diesen Zitronenpudding, der auf das gleiche Eindick-Prinzip (Sahne+Säure) setzt.

Feigen-Sahne-Eis mit grünen Oliven – Effilee
Die Geschmackskombi klingt sehr arg.

Sichuan Chile Crisp Sundae With Peanut Streusel Recipe – NYT Cooking
Und diese hier auch. (Aber: Kenji Lopez-Alt erklärt, wieso Sichuan Chili+Knoblauch(!)+Fenchel trotzdem zu Vanilleeis passt)

Extra-Crispy Parmesan-Crusted Roasted Potatoes Recipe – NYT Cooking
Kenji Lopez-Alt’s Bratkartoffeltechnik fasziniert mich.

Fenchel, Chicorée und Nüsse – Splendido Magazin
Nicht in Saison, leider…

Vieux Carré Sour – Trinkprotokoll
Der Drink klingt sehr gut, vielleicht traue ich mich dafür mal ins Park Hyatt.

Texte

Jäger des verflixten Dönerlogos – FAZ
Sogar bei Falafel im Einsatz, wie ich vergangene Woche festgestellt habe…

Ich habe mich schon häufiger gefragt, wie ausgerechnet dieses rote Logo vom Mann mit der Kochmütze und dem schmalen Oberlippenbart neben dem senkrecht rotierenden Spieß das universelle Logo für jede Verpackung von Döner-Kebap-Sandwiches geworden ist. Nicht nur in Deutschland. Selbst im Urlaub habe ich immer genau dieses Logo gesehen. Es scheint eine unabgesprochene Regel zu sein, dass man als Dönerverkäufer nur dieses eine Logo auf seine Tüten drucken kann.

I’ll Never Be Able to Cook the Bad News Away. But I Try Anyway – Bon Appetit (via Joy the Baker)
Roxane Gay über Heimisolation und Kochprojekte.

It is an immense privilege, and one I do not take for granted, having access to fresh food, having the money to buy it, having the leisure to track down ingredients, and the time to cook. I am overwhelmed by this privilege as I read the news each day, knowing that more than 22 million people are unemployed; that there are endless lines at food banks across the country; that people are getting sick and they are dying; and cities across the country are hampered by inadequate testing, no contact tracing, and an anemic federal response. It’s all too much, and feeling that way is also a privilege. As Debbie, a news junkie, watches Rachel Maddow update us on the latest travesties with tightly controlled, eloquent rage, I bake and cook as if that might temper the terrible news. It doesn’t, at all, but it is a distraction. It is a reminder that as the world falls apart, we still have basic needs—to nurture and be nurtured, to nourish and be nourished. We may be stuck at home, but we are well-fed.

The ungrateful refugee: ‘We have no debt to repay’ – The Guardian
Dieser Text macht mich sehr nachdenklich – von mir hat im Ausland noch nie Dankbarkeit verlangt (was ein deutscher Pass nicht alles ermöglicht)…

Grateful. There was that word again. Here I began to notice the pattern. This word had already come up a lot in my childhood, but in her mouth it lost its goodness. It hinted and threatened. Afraid for my future, I decided that everyone was right: if I failed to stir up in myself enough gratefulness, or if I failed to properly display it, I would lose all that I had gained, this western freedom, the promise of secular schools and uncensored books.

Wrongfully Accused by an Algorithm – NYTimes
Wieso nur hat man es der Polizei erlaubt, Gesichtserkennungssoftware einzusetzen?

“This document is not a positive identification,” the file says in bold capital letters at the top. “It is an investigative lead only and is not probable cause for arrest.”
This is what technology providers and law enforcement always emphasize when defending facial recognition: It is only supposed to be a clue in the case, not a smoking gun. Before arresting Mr. Williams, investigators might have sought other evidence that he committed the theft, such as eyewitness testimony, location data from his phone or proof that he owned the clothing that the suspect was wearing.

Horst Seehofers misslungener PR-Stunt – DER SPIEGEL
Sascha Lobo:

Dass Seehofer eine Verbindung gezogen hat zwischen der „taz“-Kolumne und der Randale in Stuttgart – als würden junge, betrunkene Männer der Stuttgarter Partyszene die „taz“ zwischen den Zeilen lesen und als Aufforderung begreifen – zeugt von der Skrupellosigkeit des Innenministers. Vor allem, weil sich ebendieser Seehofer über die Verwüstung von Leipzig Connewitz durch Nazis deutlich weniger aufgeregt hat.
Agenda Cutting funktioniert am besten mit spektakulärer Übertreibung, weil auf diese Weise die Gegenseiten angeregt werden, selbst scharf zu widersprechen. Erst durch einen vielstimmigen Schlagabtausch entsteht die Diskurs-Lautstärke, die man braucht, um andere Themen zu verdrängen. Dadurch wächst bei publizistisch arbeitenden Menschen der Drang, sich auch äußern oder protestieren zu müssen.

The joys of Czech tramping: ‘Hiking with friendship, freedom and fun’ – The Guardian
Solche Ferien klingen lustig!

The notion of tramping – or “wandering” as some prefer to call it – may just sound like a regular hiking or camping trip. But I can assure you, it’s not. A romanticised hybrid of both pursuits, it is a far quirkier beast, with folk singing, and a generous helping of rum thrown in. The tradition dates back to the early 20th century, and is influenced by the Scout movement and the free-roaming cowboy novels of Bret Harte and Jack London. Stifled by the pomposity of the Austro-Hungarian Empire, many young Czechs idolised liberal America – and saw the wild west as its free-range embodiment. As such, working-class youths – keen to slip away from their conventional parents – would head into the wild to explore, sing songs, then collapse wearily under the stars. More than a century later, the tradition lives on, and not just amongst men, but with women and kids too.

Warum man auf dem Westbahnhof schmust, aber nicht auf dem Hauptbahnhof- derStandard.at
Ich bin nur mehr selten am Westbahnhof, aber jedes mal wenn ich dort bin, bleibe ich stehen, weil ich die Halle so schön finde.

Mit Kathedralen wurden große Bahnhöfe gern verglichen, aber Menschen, die in jungen Jahren von hier aus je auf Interrail unterwegs waren, wissen: Gemeint sind damit keine aktuell existierenden Bahnhöfe aus Österreich. Kathedralen, das sind der Gare de Lyon in Paris, der Bahnhof von Amsterdam oder Paddington Station in London. Insofern gibt es auch keinen Grund, gar dem alten Südbahnhof nachzutrauern, der doch nur Ausgangspunkt für eine Reise zum Bahnhof Venezia Santa Lucia blieb. Überhaupt: Es geht hier nicht um Bahnhofshaltungsnoten, die wurden in den letzten Jahren zur Genüge verteilt. Auch nicht um Bahnhofssentimentalität. Die Frage ist: Warum werden wir auf dem Bahnhof sentimental? Und warum nicht? Wie steuert die Architektur eines Baues unser Bedürfnis zu verweilen? Und das hat erstaunlich wenig mit privaten Sehnsuchtsorten oder der eigenen Küsshistorie zu tun.

Betonfieber: Wird weiter gebaut wie bisher, ist Österreich 2050 zugepflastert | profil.at
Donut- vs. Krapfen-Gemeinde finde ich eine sehr schöne Metapher.

Man muss sie in Oberösterreich mit der Lupe suchen, aber es gibt sie noch: die sogenannten Krapfen-Gemeinden. Anders als ein Donut besitzen sie einen intakten Ortskern, den man erreichen kann, ohne sich zuvor durch elende Gewerbegebiete zu schlängeln. Eine davon ist Steinbach an der Steyr. Raumplaner sprechen gar vom „Steinbacher Weg“. Als Karl Sieghartsleitner 1987 Bürgermeister wurde, war die Gemeinde ein sterbendes Dorf. Die einst florierende Besteckindustrie war nach Asien abgewandert; übrig geblieben waren Fabrikruinen, aufgegebene Geschäfte, zugesperrte Wirtshäuser und eine große Zahl arbeitsloser Menschen.

Das Blut-Kartell – Addendum
Freunderlwirtschaft?

Was nicht in der Collage aus Fotos und Sinnsprüchen von Blutspendern steht: Bevor die kostenlosen Gaben der Freiwilligen bei den Empfängern ankommen, durchlaufen sie eine viele Millionen Euro schwere Maschinerie. Das muss so sein, denn Abnahme, Verarbeitung und Vertrieb der unterschiedlichen Blutprodukte kosten viel Geld, das wieder eingenommen werden will. Was jedoch nicht sein müsste, ist die Abhängigkeit des Gesundheitssystems von einem einzigen Anbieter. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass mehrere Lieferanten besser sind als einer.

Regeln für Blut – Körperlichkeiten in Film und Fernsehen – 54books
Berit Glanz:

RIch schlage deswegen vor, Filme und Serien in Zukunft an einem Quotienten von dargestellter Menstruation zu dargestellter Vergewaltigung zu messen. Wenn die volle Bandbreite körperlicher Realität realistisch abgebildet werden soll, warum ist dann Regelblut so merkwürdig abwesend von den Bildschirmen, besonders in Serien und Filmen, die sich ansonsten bei der Darstellung von Blut und Splatter beileibe nicht zurückhalten? Ein solcher Quotient würde dann vielleicht darauf hinweisen, wobei es in der gehäuften Darstellung von sexualisierter Gewalt gegen Frauen wahrscheinlich mehr geht, als um den Realismus der dargestellten Fiktion: um die Präsentation von Frauen als konsumierbare Objekten für männliche Figuren. Ein sich wiederholender männlicher Blick, der sich an die implizit männlichen Zuschauer wendet.

Why Millennial Harry Potter Fans Reject J. K. Rowling – The Atlantic
Ich musste JK Rowling auf Twitter stummschalten, weil ich ihre Transfeindlichkeit nicht mehr ausgehalten habe.

But you can’t live by doctrine at the expense of humanity. Adulting is hard because the world isn’t Dumbledore’s Army versus the Death Eaters, and Rowling hasn’t morphed into Voldemort overnight. You may disagree with what she writes about sex and gender, but she is still a rare multimillionaire who pays the same tax rate as you and me, a tireless campaigner for single parents, the founder of a charity to spare children from living in orphanages, and the woman whose response to the pandemic was to give away £1 million.

Audio/Video

How to Debunk Myths and Lies About Refugees – YouTube
tl;ds: Geflüchtete sind auch nur Menschen!

Ich habe mal meine Shazams der letzten Monate durchgehört und allerlei schöne Songs wiederentdeckt (alle Links zu YouTube, auch als Playlist):

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Blick auf einen Donau-Altwasserarm in Niederbayern.

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In der vergangenen Woche habe ich einen gelatinelosen no-bake-Käsekuchen nach Ottolenghi gemacht (hat nicht überzeugt), Haferkekse mit Orangenfüllung (ebenfalls eher seltsam) gebacken, smitten kitchens corn chowder gekocht (frischer Mais im Supermarkt, juhu!), mit einem marokkanischen Freund eine Tajine zubereitet und alles überreife Obst in unserer Küche in einen Pie geschmissen (in etwa wie der Pfirsich-Heidelbeer-Pie hier).

Ansonsten bin ich ein bisschen auf der Donauinsel herumgelungert (dass mir erst in meinem fünften Jahr in dieser Stadt auffällt, wie toll es dort ist?), quer durch Wien spaziert, habe Socken fertiggestrickt und – nicht so sommerferienmäßig – erwerbs-gearbeitet.

Wie immer habe ich mich auch im Internet herumgetrieben, das ist mir dabei aufgefallen:

Rezepte

Meera Sodha’s vegan recipe for Sri Lankan cucumber cashew curry | The new vegan
Überraschendes Rezept.

Soy Sauce Chicken With Cola Recipe – Serious Eats
Auf den ersten Blick eine eher absurde Idee.

crisped chickpeas with herbs and garlic yogurt – smitten kitchen
Meine Art von Lieblings-Sommer-Mittagessen.

collard greens with cornmeal dumplings – smitten kitchen
Ein traditionelles afroamerikanisches Gericht.

Bucatini mit Guanciale und Ricotta – Splendido Magazin
Hätt ich gern zum Abendessen. Leider fehlt mir Guanciale und Ricotta…

Tropical Fluff Cocktail Recipe – PUNCH
Dafür bräucht ich noch Bananenlikör in der Hausbar.

Sourdough Ice Cream – Love and Olive Oil
Das muss ich ausprobieren! (Wobei Butterbrösel in Österreich jetzt keine besonders außergewöhnliche Desssertbeilage sind)

Texte

How did lockdown affect our relationship with clothing? – Rarely Wears Lipstick
Modesoziologie, wirklich interessant!

what happens to dress in a world where the ‘lived milieu’ is drastically altered, and where ‘bodily actions’ are no longer the familiar, repetitive rituals they had always been? Several themes emerged from this. For our participants, clothes had suddenly become more important and dressing up in lockdown made clothes acquire new gravitas. As the physical space their lives occupied became smaller, clothes became a way to mark that space in a different way – to separate work time from leisure time, and to delineate the public from the private.

Die Wiener Clubs liegen im Sterben – Wiener Zeitung
Die Nachtgastro fehlt mir sehr…

Nun sind sie alle zu. Und wie es aussieht, bleibt das auch so. Baumärkte, Restaurants, Bars, Kinos, Theater, Nagelstudios, sogar Bordelle haben wieder aufgesperrt. Doch die Nacht durchtanzen kann man in Wien nirgends. Denn Clubs sind nicht nur für eine lebendige Kultur-Szene gut. Auch das Corona-Virus fühlt sich hier wohl. Ein Nachtclub ist der Albtraum eines jeden Virologen. Hunderte, Körper an Körper tanzende, brüllende Menschen, Alkohol, geschlossene Räume. Das bisher einzig wirklich wirksame Mittel gegen die Ausbreitung des Virus – die viel gepredigte soziale Distanz – widerspricht der Grundidee von Party und Exzess. Nicht zufällig nahm die Übertragung in Österreich wohl in der Aprés-Ski-Bar Kitzloch im Tiroler Ischgl ihren Ausgang.

Mum’s day off, is it?’: what adopting as a same-sex couple taught us – The Guardian
Care-Arbeit wird in Deutschland standardmäßig als Aufgabe der Mutter gesehen – selbst wenn es in einer Familie nichtmal eine gibt:

Even in liberal Berlin, this goodwill isn’t rooted in a desire to celebrate gay parenthood – it’s because people think we’re straight and doing one of our absent wives a favour. How do we know? People tell us all the time. Sometimes it’s a simple misunderstanding. In the bakery, when my son says, “Yumyumyum,” someone always cries, “He misses his mum!” Even when all three of us are together, people in the street regularly smile and call out, “Mum’s day off, is it?

As Neo-Nazis Seed Military Ranks, Germany Confronts ‘an Enemy Within’ – NYTimes
In der internationalen Presse über „Skandale daheim“ zu lesen kann sehr aufschlussreich sein.

Germany’s military counterintelligence agency is now investigating more than 600 soldiers for far-right extremism, out of 184,000 in the military. Some 20 of them are in the KSK, a proportion that is five times higher than in other units.
But the German authorities are concerned that the problem may be far larger and that other security institutions have been infiltrated as well. Over the past 13 months, far-right terrorists have assassinated a politician, attacked a synagogue and shot dead nine immigrants and German descendants of immigrants.

Rassismus: „Ausländerkinder können das nicht“ – T-Online.de
Ana Grujić:

Während ich also beschäftigt damit war, besonders hart zu arbeiten, weil jemand an mir gezweifelt hat, setzte Milan seine Ressourcen anders ein. Er hielt sich nicht damit auf, Rassisten zu zeigen, dass sie sich irren. Er suchte sich einen anderen Weg zu seinem Ziel und ging Konfrontationen um seine Herkunft aus dem Weg. Statt ewig Chefs und Kollegen von seinen Qualifikationen zu überzeugen, machte er sich irgendwann selbstständig.

Audio/Video

Only Lovers Left Alive (Trailer)
Guter Film für die große Leinwand: Tilda Swinton und Tom Hiddleston als Vampirliebespaar in Detroit und Tanger – es passiert (fast) nix.

Yasmine Hamdan – Hal (official music video) #JimJarmusch Edit
Aus dem Film oben.

Cheb K I T C H E N
Cheb . und seine Videos sind super cool (leider schaffe ich es nicht, seine Songtitel hierherzukopieren, weil die arabische Schrift dann in die falsche Richtung „läuft“).

The Blaze – Territory
Zwei Franzosen, die melancholischen Elektro machen und dazu emotionale Maghreb-Videos.

Harry Nilsson Spaceman
Irgendwo shazamed in den letzten paar Tagen.

Sonst so

Vitamin V – Lehrbuch der vegetarischen und veganen Küche
In der aktuellen Effilée entdeckt.

Honestly WTF
Ich glaub, ich bastel mir auch so eine Perlenkette für die Sonnenbrille.

Foto

Ein Feld in der Nähe des Klosters Niederalteich, zu dem die Türme im Hintergrund gehören.

Backkatalog:

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In der vergangenenn Woche habe ich Erdnussbutter-Miso-Cookies gebacken (bald im Blog!), mein halbes Fensterbrettgrünzeug mit Burrata und geschmorten Tomaten gegessen und Basilikum-Cupcakes mit Zitronen-Ricotta-Frosting gemacht (sehr stark angelehnt an die Zitronen-Basilikum-Cupcakes von vor fünf Jahren).

Außerdem habe ich drei Interviews fürs Radio geführt, was einerseits dazu geführt hat, dass ich um 10 Uhr morgens den signature dish des Mochi – Crispy Prawn Salad mit scharfer Mayo und Yuzu-Dressing – probiert habe und andererseits eine halbe Stunde in dem Restaurant verbracht habe, das seit fast zwei Jahren auf meiner „Da muss ich unbedingt mal essen“-Liste an erster Stelle steht: Das Mraz&Sohn in der Brigittenau. Und dann (etwas weniger spektakulär, aber genauso interessant) habe ich noch im DiningRuhm besten Fisch für Sushi angeschaut.

Apropos Radio: Meine Senf-Sendung für Moment Kulinarium lief am Freitag auf Ö1, hier ist sie noch ein paar Tage nachzuhören, hier habe ich ein paar Worte zu ihrer Entstehung aufgeschrieben.

Hier folgt eine SEHR lange Linkliste:

Rezepte

Avocado Pit Orgeat – PUNCH
Überraschende Idee (gefunden via dieser tollen Auflistung von Alternativ-Orgeats)

Skordalia (Greek Garlic and Potato Spread) Recipe – SeriousEats
Die griechische Version von Erdäpfelkas?

Texte

Am Boden bleiben -Ekvidi.net
Mit dem Zug von Berlin nach Agadir. Supercool!

Noch ist die Fernreise mit dem Zug ein kostspieligeres und komplizierteres Vergnügen. Fluggesellschaften zahlen quasi keine Steuern und werden in Krisenzeiten von den SteuerzahlerInnen gerettet, es gibt so gut wie keine Nachtzüge mehr und auch keine globale Buchungsmöglichkeit. Aber je mehr von uns genau das vorleben, was sie von der Politik einfordern und je weniger Menschen sich dem Klimaalbtraum Flugzeug hingeben, desto schneller wird sich das ändern. Und bereits jetzt macht das Reisen ohne Kerosin viel mehr Spaß! Natürlich hat nicht jedeR stets Zeit für lange Reisen mit dem Zug. Unsere globale Tourismuskultur hat den fernen Kurztrip als neuen Normalzustand definiert und ein Wandel zum nachhaltigen Reisen ist auch erstmal ein Kulturwandel. Aber vielleicht können wir uns ja schon mal angewöhnen, zumindest eine Richtung nicht mehr im Flieger zu verbringen. Jeder nicht geflogene Kilometer rettet diesen Planeten vor dem baldigen Kollaps.

A Woman Who Makes Bags For Michael Kors Was Sent To One Of The Most Crowded Prisons In The World For A Facebook Post – Buzzfeed
Fast Fashion Sweatshop-Ausbeutung hört im Luxussegment nicht auf…

Soy’s arrest is part of a pattern that has plagued fashion brands since the pandemic began. As brands close outlets across North America and Europe, putting unsold stock from these stores on discount sales online, they are also canceling orders from their suppliers and reneging on payments. In the shadow of a looming economic crisis, supply chain partners for major brands across Asia have been accused of union-busting (getting rid of unionized workers who know their rights, or “troublemakers”) to eventually replace them with a younger, more desperate, or more subservient workforce. Garment industry experts say a huge reason manufacturers are able to get away with this: race.

Building an authentic personal brand: The Artbabe Journey – Jessica Abel
Ich habe meine letzte BA-Arbeit zum Thema personal branding geschrieben und zwar aus einer sehr kritischen, feministischen Perspektive. Dieser sehr persönliche Rückblick der Cartoonistin Jessica Abel (ihr Buch Out on the Wire ist großartig, btw) bringt für mich eine neue, angenehmere Perspektive auf das Thema.

If you’re a professional creative, or want to be, an online home for your work is an unskippable prerequisite. And when you get so scared you avoid it, you’re cutting off your own ability to grow professionally.
The very thought of authentic personal brand would have made my younger self shudder (okay, gag), but in actual fact, a brand is less a shiny, polished representation of your aesthetic essence, and more about helping people find and connect with you and who you are.

What I Learned from Visiting the Most Instagrammed Outdoor Places – Outside Online (via Kopfzeiler)
Der Einfluss von Instagram auf die offline-Welt gehört auch zu den Themen, über die ich gerne lese und nachdenke.

If I’m being honest, this place makes me feel like a trespasser. If I’m being honest, I feel lonely here. At a wash about a mile into the canyon, there’s a Kokopelli symbol painted on the rock, which Yazzie says we may photograph. I pull out my phone a little too gratefully. It’s my connection to the world I inhabit and understand. I miss my ability to text a picture of what I’m seeing in real time to my son in New York, to read his reactions in the messages pinging right back. It’ll never get old for me, this ability we now have to bridge worlds in seconds. 

The Documented Life – NYTimes
Sherry Turkle, eine STS-Professorin, hat diesen Artikel schon 2013 geschrieben, ich finde er ist auch jetzt noch sehr aufschlussreich.

A selfie, like any photograph, interrupts experience to mark the moment. In this, it shares something with all the other ways we break up our day, when we text during class, in meetings, at the theater, at dinners with friends. And yes, at funerals, but also more regularly at church and synagogue services. We text when we are in bed with our partners and spouses. We watch our political representatives text during sessions.Technology doesn’t just do things for us. It does things to us, changing not just what we do but who we are. The selfie makes us accustomed to putting ourselves and those around us “on pause” in order to document our lives. It is an extension of how we have learned to put our conversations “on pause” when we send or receive a text, an image, an email, a call. When you get accustomed to a life of stops and starts, you get less accustomed to reflecting on where you are and what you are thinking.

YouTube’s Psychic Wounds – CJR
Der Einfluss von YouTube auf Politik und darüber hinaus.

Now YouTube is a million times bigger—an indispensable, life-enhancing tool, and also a source of poisonous neo-medieval yammering. There’s much more to sift through, good and evil. We’re told that after the 2016 elections Google made adjustments to YouTube’s recommendation algorithm, so as not to lead impressionable gun-owning zealots frictionlessly down tunnels of paranoia. No one outside of Google knows exactly what the algorithmic changes were—those are proprietary—but we do know that some objectionable videos were removed and that others were affixed with “information cues,” as Susan Wojcicki, YouTube’s CEO, has called them. Little boxes began to appear below certain postings, with links to relevant articles on Wikipedia, in a feeble attempt to redirect viewers of extreme misinformation—stories claiming that high school shootings are hoaxes, that the moon landing was staged, that lizard-brained blood-drinking space creatures are taking over the world, etc. Things got a bit better.

What Is a Feminist City? A Better World Built for Us All – BItch Media
Geschlechtergerechte und inklusive Stadtplanung finde ich wahnsinnig interessant.

If women, on whose shoulders so much of the responsibility for family [care] falls (especially in COVID-19 times), were to say, “We’re going to organize care differently,” it would shatter our economy. From an urban perspective, focusing on friendship as a way of thinking about alternate [forms] of kinship and care relationships could also destabilize how we design our cities: Are we too focused on the single family home, a particular kind of [housing] unit, or how we organize the home versus work versus school versus consumption versus leisure? If we reimagined kinship relationships, it may allow us to reimagine how the city is set up.

How did flexible work turn from a feminist ideal to a trap? – Sarah Stoller | Aeon Essays (via Joy the Baker)
Ich bin mir auch nicht sicher, ob mein ziemlich flexibler (und enorm prekärer!) Job Fluch oder Segen ist.

Moving forward arguably requires a new language that isn’t centred on mothers, or parents, or even family-friendliness or work-life balance. What ties communities together isn’t employment but, first and foremost, the bonds of care. The future of work must involve a reckoning with our collective responsibility for and to our children, as well as the elderly, the sick and other vulnerable but vital members of our society. Moreover, it must be a vision that grasps these responsibilities not solely in terms of labour but as encompassing a range of human values.

Just Too Efficient ongoing by Tim Bray ·(via Kopfzeiler)
Interessante Überlegungen in einem interessanten Blog, das sogleich in meinen Feed-Reader wanderte.

Item, item, item; as the world grows more efficient it grows less flavorful and less human. Because the more efficient you are, the less humans you need. The end-game · Efficiency, taken to the max, can get very dark.

Prime labor: Dangerous injuries at Amazon warehouses – Reaveal (via ongoing)
Amazon ist einfach evil.

The company does instruct workers on the safe way to move their bodies and handle equipment. But several former workers said they had to break the safety rules to keep up. They would jump or stretch to reach a top rack instead of using a stepladder. They would twist and bend over to grab boxes instead of taking time to squat and lift with their legs. They would hoist extra-heavy items alone to avoid wasting time getting help. They had to, they said, or they would lose their jobs. So they took the risk.
Then, if they got hurt, they would lose their jobs anyway. Even some workers who loved the pace, camaraderie and compensation at Amazon’s fulfillment centers told Reveal that they were quickly replaced as soon as their bodies broke down.

History Will Judge the Complicit – The Atlantic (via ongoing )
Eigentlich habe ich mir vorgennommen, mich weniger mit US-amerikanischer Politik zu beschäftigen, weil lange schon klar ist, dass das alles nur mehr entfernt mit Demokratie zu tun hat. Ich will diesem Land nicht mehr Stellenwert geben, als es verdient hat (alternativ könnt ich z.B. ja auch über Staaten im globalen Süden lesen, die so selten betrachtet werden). Diesen laaaaangen Longread von Anne Applebaum habe ich dann aber doch durchgelesen, auch, weil sie viele Parallelen zur DDR oder Vichy-Frankreich zieht.

The existential nature of the threat from “the left” has been spelled out many times. “Our liberal-left present reality and future direction is incompatible with human nature,” wrote Michael Anton, in “The Flight 93 Election.” The Fox News anchor Laura Ingraham has warned that “massive demographic changes” threaten us too: “In some parts of the country it does seem like the America that we know and love doesn’t exist anymore.” This is the Vichy logic: The nation is dead or dying—so anything you can do to restore it is justified. Whatever criticisms might be made of Trump, whatever harm he has done to democracy and the rule of law, whatever corrupt deals he might make while in the White House—all of these shrink in comparison to the horrific alternative: the liberalism, socialism, moral decadence, demographic change, and cultural degradation that would have been the inevitable result of Hillary Clinton’s presidency.

The American Death Cult – Anil Dash
Nochmal USA. Diese These habe ich schonmal irgendwo gelesen, aber ich komm nicht mehr drauf, wo…

For example much of the framing for the battles around responding to the COVID pandemic is based on presenting the logical, rational, scientific argument around certain risks, generally culminating in a plaintive declaration, „If we don’t do this, more people will die!“
The broken part of this tactic is that it presumes that those being reasoned with are against people dying. Thoughtful, well-intentioned people really struggle with anticipating a response of „So what?“ when presented with the incontrovertible risk of innocent people dying.

You’ve Hit the Follow Button. Now What? — The Sofrito Project
Über Rassismus in Food Media.

We share the same uneasy yet frustrating feeling when we endlessly scroll the social media feeds of brands, companies, food suppliers, fellow chefs, cooks, food writers, and bloggers and not see a single face or a singular hand that looks like ours. The same hands that, more than likely, originally created the food content being shown to begin with, but was appropriated by others and pushed into mainstream food media as a new “trendy” or “ethnic” superfood dish to the masses.

When It Comes to a Recipe, What’s in a Name? – Vice.com
Bettina Makalintal zum gleichen Thema:

What we call a dish can either ground it in a particular culinary history, or it can remove a dish from that culture entirely. With translation comes a level of separation, as the idea of a dish’s audience is shifted; calling roti a „balloon bread“ or bibimbap a „rice bowl“ is a choice to appeal to a specific sensibility. As platforms diversify their selection of recipes, each one is trying to sell you on dishes it assumes you don’t already know how to make, and every online recipe aims to make an argument for why you should rely on it above all others. To make that case, food is packaged for „mainstream“ consumption: Ideally, anyone should want to click on it.

Audio/Video

How Will I Know – Whitney Houston (Isolated Vocal)
Sehr faszinierend anzuhören.

50 Songs That Define the Last 50 Years of LGBTQ+ Pride – Pitchfork
Ich glaube, ich habe diesen Artikel schon mal verlinkt, aber erst jetzt habe ich mich durch einen Teil der Songs (so viel Disco!!!) gehört und die ganzen Referenzen gegoogelt.

  • It Must Be Love [Labi Siffre] is pure sweetness, a lovely pop gem about that rush of emotion in a young relationship. It manages, with its plangent chords, to feel real instead of syrupy
  • I Love The Nightlife – Alicia Bridges
  • Packed skyward with handclaps, tambourine shakes, and lazer synths, not only is “You Make Me Feel (Mighty Real) [Sylvester]” a stone-cold classic of the disco era, it’s a revelation of queer desire.
  • Levan’s reworking of the track [Loose Joints ‎– Is It All Over My Face] is a masterpiece of throbbing, risqué, suspenseful funk—an off-kilter confluence of electric keys, propulsive bass, sinewy drumming by Philadelphia’s John Ingram, and a blasé, haughty Melvina Woods vocal (“Is it all over my face?/You got me love dancing”). No song better captures the vibey, druggy, slightly dissociated erotics of downtown New York in its post-disco thrall.
  • Tainted Love – Gloria Jones (später gecovert von Soft Cell)
  • Pinning singer Jimmy Somerville’s gender is hard at first—in his long cry that is Smalltown Boy [Bronski Beat] it feels like it could come from queer youth anywhere who were eager to escape their small towns.
  • Queeny, campy, catchy, and swooningly romantic, it wrapped up all the typical lost-love trappings already so ubiquitous in pop music (“Oh l’amour [Erasure], mon amour/What’s a boy in love supposed to do?”)
  • Chicago house was dance music created in, and intended for, black gay clubs. It featured programmed drums, sequencers, bass modules, and eerie synthesizers, these sometimes married to traditional gospel keys and churchy, uplifting vocals. Of its small handful of standalone classics, Ten City’s R&B chart hit “That’s the Way Love Is” stands above.
  • Double Exposure – My Love Is Free
  • But the truth of “Forrest Gump” [Frank Ocean] is spelled out perfectly clear, so corporeally. “You run my mind, boy,” Ocean sings on this spare soul ballad, his voice disarmingly close, letting through the occasional cracked and vulnerable note.
  • Queen“ – Perfume Genius: „Hadreas channeled a lifetime of cold stares from strangers and draped them in sheets of glitter.
  • Girl“ – The Internet It’s a song about a woman, sung by a woman; it’s unapologetically, openly queer. But it’s also an ordinary love song, concerned with the intimate universe that can exist between just two people
  • „Imperfections“ – Starrah & Diplo
  • „Make Me Feel“ – Janelle Monáe (s. a. diese Switched on Pop-Folge mit Lizzo, wo es um diesen Song geht) [is] a tribute to form—the shivering, shuddering pop made by Prince, her sometime-mentor and collaborator on the track […]. It’s an ode to queer joy and an ode to the human form, delighted with delight and fully turned on.
  • If “Bloom [Troy Sivan]” were really about flowers, it could have been a hit for any artist from Doris Day to Taylor Swift. But it’s 2018, and so this beautifully made song about the power of love reveals itself as a power ballad for power bottoms, irresistibly sung by a twink with a wink. (s.a. die weniger glatte Live-Version)

Instant Gramification – 99% Invisible
Podcastfolge über eine Wand in London, die zur Insta-Sensation wurde. Dazu gibts ausführliche Shownotes, die schon eher ein eigener Artikel zum Thema sein könnten.

The architects at Assemble weren’t trying to lure people to the backlands of East London, but they accidentally designed the perfect Instagram fly trap—a wall that met all the criteria of what stands out on the app. Whether we like it or not, Instagram is creating new rules about what kind of design looks good and what deserves our attention.

Bouffons #98 – Cocktails en lutte
Über Rum und Sklaverei, sowie Cocktails und Geschlechterstereotype.

How Journalist Adam Ragusea Became a YouTube Star – Slate Working
Ein Food-YouTuber, der mal als „klassischer“ Journalist gearbeitet hat, über seine Arbeit.

A Feast For Your Ears – Transom
Tolle Podcast/Radio-Kritik an Beispielen aus der englischsprachigen Welt.

I’ve gathered together a selection of great work I’ve heard in the last few months. Clips from podcasts and stories that feature great writing and creative production — from the trippy to simple interviews to poetry — on topics ranging from the pandemic and police killings to artificial intelligence and the origins of Miami hip hop. 

Flip The Truck Podcast #160 – Christopher Nolans Zeit und Traum
Flip the Truck diesmal mit der großartigen Ines Häufler (die btw auch mal in meinem Podcast zu Gast war) und Alex Lazarov.

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Himbeeren am Strauch

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In der vergangenen Woche habe ich Joy the Bakers Peanut Butter and Jelly Fudge Brownies gebacken, mal wieder SeriousEats Esquites und Miso-Aubergingen (sehr lose nach dem Rezept im IZAKAYA-Kochbuch des Mochi) gemacht und außerdem eine handvoll neuer Cocktails ausprobiert: Midnight Stinger (nicht ganz mein Fall, weil sehr rauchig/bitter), Endless Summer und Giuseppe Gonzalez Jungle Bird, letzteren wirds bald hier im Blog geben.

Fürs Radio habe ich ein Interview zum Thema Sake geführt und bei der Gelegenheit auch gleich ein paar Schlucke probiert – sehr erstaunlich welche Vielfalt sich aus demselben Grundprodukt erreichen lässt (andererseits: wie Wein halt).

Und dann habe ich noch angefangen „Der Ursprung der Liebe“ von Liv Strömquist zu lesen und das „Cinna Top“ angeschlagen, denn ein drittes Handarbeitsprojekt kann nicht schaden :D

Hier folgen meine liebsten Links der Woche:

Rezepte

Jasmine – PUNCH
Gin/Zitrone/Cointreau/Campari – klingt gut!

Super Schokoladen-Cupcakes mit Bananen-Topping aus 130 Gramm Liebe – Chrstina Macht Was
Dieses Frosting (Banane/Quark/Mascarpone) will ich mal ausprobieren.

Texte

Mordecai Ogada: „Naturschutz ist der neue Kolonialismus“ – [GEO]
Die Interviewführung ist stellenweise grenzwertig (herablassend), aber das macht den Rassismus im Diskurs nur noch sichtbarer.

Diese Zäune sollen Menschen fernhalten. Im Norden Kenias hat eine NGO ein Schutzgebiet für Nashörner eingezäunt. Dort gibt es gutes Weideland und dauerhaft Wasser. Die Gegend ist sehr trocken, also ist Wasser sehr wichtig. Wegen des Zauns können aber die Menschen dort ihre ­Herden nicht mehr tränken. Sie zerschneiden den Zaun und werden verhaftet. Das ist ein Konflikt, den es ohne Zaun nicht gäbe. Naturschutz ist nicht nur Biologie. Er ist Soziologie, Geschichte, Politik, ­Anthropologie. Diese Nashörner leben nicht auf einer einsamen Insel. Und somit trägt die Wissenschaft zur Apartheid bei.Wir müssen Naturschutz völlig neu denken. Wir können nichts dekolonialisieren, was auf einer kolonialen Struktur beruht. Alles, was ein Weißer über Naturschutz in Afrika sagt, wird als Wahrheit angenommen. Wir akzeptieren keine Lügen von unseren Bankern. Wir akzeptieren keine Lügen von unseren Lehrern. Aber beim Naturschutz sagen wir: Es ist eine Lüge, doch sie ist für einen guten Zweck.

‚Challenge Accepted‘ on Instagram: Black and White Selfies for Women – The New York Times
Eine neue Runde Hashtag-Aktivismus…

Though the portraits have spread widely, the posts themselves say very little. Like the black square, which became a symbol of solidarity with Black people but asked very little of those who shared it, the black-and-white selfie allows users to feel as if they’re taking a stand while saying almost nothing. Influencers and celebrities love these types of “challenges” because they don’t require actual advocacy, which might alienate certain factions of their fan base.

The Joy of Fountain Pens — Die, Workwear!
Ich habe vor ein paar Wochen meine Füllfeder verloren und mag jetzt gar nix mehr mit der Hand schreiben, weil Kulis sind ja wirklich doof.

The reasons given for buying a fountain pen are often sentimental, connected to a romanticized ideal of a well-appointed desk, or more beautifully written thank you notes. Some also like fountain pens as status symbols. It’s said that the top of a Montblanc Meisterstück protruding from a man’s inbreast pocket says something about him before anything is even written down. Let me give you the best reason for using fountain pens: on a purely tactile level, they feel good.

How Cardi B’s Showstopping Couture Wardrobe Came Together for the Grammys – VOGUE (via Anke Gröner)
Mode(design) interessiert mich, seit ich viel mehr Kleidung für mich stricke, auch immer mehr.

The stylist had long been obsessed with Mugler’s Fall 1995 couture collection, originally shown on the 20th anniversary of the French fashion house. The monumental runway show was held inside the famed Cirque d’Hiver exhibition hall in Paris and featured a performance by James Brown. Veruschka was there and so was Patty Hearst. Though all eyes that day were on the clothes: waist-cinching latex dresses with sculptural headpieces, voluminous velvet capes, and sharp-as-a-knife silhouettes. It was, however, the Venus crinoline sheath gown modeled by Mugler muse Simonetta Gianfelice that captured Carter’s attention. Made of blush satin and velvet, the showpiece came with a sequin bodysuit and matching gloves. “That dress is worth not being able to walk. I knew she’d be happy to just tiptoe down the carpet,” he said. And Cardi did just that last night, navigating the red carpet with her usual irreverent flair.

Stadtschriften sind mehr als nur Fassade – Wien – derStandard.at
Ich freue mich immer über alte Schriftzüge im Stadtbild.

Viele Großstädte mit Charakter lassen sich durch ihre Fassadenbeschriftungen und Lichtreklamen recht eindeutig identifizieren – New York, Miami, L.A., Paris, Moskau, Rom, ein Blick auf einen Straßenzug genügt, wir wissen, wo wir sind, da braucht’s weder Eiffelturm noch Kreml. Manche sind gar ihre eigenen Ikonen: Las Vegas etwa ist die Stadt, in der – wie der amerikanische Journalist und Schriftsteller Tom Wolfe so schön sagte – sogar die Skyline selbst nicht aus Gebäuden, sondern aus neon signs besteht.

Sprachkenntnisse: Arabisch? Klar, kann ich! | ZEIT Campus
Arabisch ist sauschwer. Einfach zu behaupten, mann könne es fließend, ist sehr unfair. Und dreist.

Und darin besteht das größte Problem: Ich spreche Arabisch, ich kann Sprachkenntnisse bei Bewerbungsgesprächen überprüfen – aber viele Personaler oder Unternehmen können das nicht. Es existiert für Arabischkenntnisse kein standardisiertes Zertifikat wie für andere Sprachen. Der europäische Referenzrahmen ist für europäische Sprachen entwickelt worden. Dieser Rahmen ist schwer auf das Arabische übertragbar. Manche Hochschulen haben ihre eigenen Einstufungen entwickelt, diese sind aber nur intern gültig und nicht allgemein.

Die Sache mit dem Sake – Effilee
Aus Recherchegründen gelesen, sehr interessant gefunden (und überhaupt: Effilee <3)

Die durchschnittliche Klientel von Frau Kurihara macht deutlich, dass Sake ein kleines Imageproblem hat. In Japans jüngerer Generation gilt er im Allgemeinen als ultrapassé: Junge Japaner haben genauso wenig Lust auf das Getränk ihrer Väter, wie sie den Wunsch verspüren, deren Badewasser zu trinken. Bier ist das meistkonsumierte Getränk, doch auch Hochprozentiges und Wein haben enorm aufgeholt und dem Sake – oder nihonshu, wie er in Japan genannt wird – große Marktanteile abgenommen. Erst jüngst hat Japans heimischer Branntwein shochu – hergestellt unter anderem aus Süßkartoffeln, Reis, Buchweizen und Gerste – dank Anpassung an den Markt und geschicktem Marketing den Sake überholt. Sake liegt aktuell bei unter zehn Prozent der in Japan konsumierten alkoholischen Getränke.

Im Homeoffice-Zeitalter? Fragen und Folgen – Kopfzeiler.org
Interessante Überlegungen:

Selbst, wenn wir eine Lohnanpassung bei Umzug in günstigere Städte wegrechnen, ist es unterm Strich ein Gewinn für die Tech-Firmen. Facebook zum Beispiel macht sich mit seinem Open-Floor-Konzept in der Zentrale angreifbar für Klagen: Wer sich als Mitarbeiter dort mit Corona infiziert und nachweisen kann, dass er zur Anwesenheit verpflichtet war, hat gute Erfolgsaussichten. Dazu kommen Einsparungen bei Tech-Bussen, exzessive Catering-Kosten etc. Insgesamt lässt sich das Homeoffice als Umlegung auf externalisierte Kosten des Mitarbeiters betrachten: Mittags-Selbstversorgung ohne subventionierte Kantine, Nutzung des privaten Internet-Anschlusses, Abnutzung der Privatwohnung & Einsparung von Büromiete durch Wohnungsnutzung. Das extremste Beispiel: In den USA haben einige Hedgefonds Zeitungen gekauft, die Immobilien in guter Lage weiter vermietet und die Reporter zum mobilen Arbeiten (also Café oder daheim) angewiesen.

Egoistische Zweisamkeit: Ersatzreligion Liebe – FAZ
In meinem Evernote zufällig wiederentdeckt und nochmal gelesen. So viele Parallelen!

Religionskritik hat es dagegen schwer. Wer seine Stimme gegen den quasireligiösen Liebeskult erhebt, hat ganz schlechte Karten. Er gilt entweder als herzloser Technokrat, unromantisch und gefühlskalt, oder man mutmaßt, dass er selbst wohl nicht die Richtige gefunden hat und deshalb anderen ihre glückliche Beziehung neidet. Wer darauf hinweist, dass Liebe eigentlich etwas ganz anderes ist als die schrille, immer leicht überdrehte Liebe unserer Populärkultur

Audio/Video

Hotel Matze: Sascha Lobo – Wie hat sich dein Leben verändert?
Ich war erstaunt, wie stark Sascha Lobo seine Position ausnutzt, um auf gesellschaftliche Ungleichheiten hinzuweisen (guter Ally!). Außerdem hat er lustige Vergleiche: „Instagram als das Social Media- Nichtschwimmerbecken“

Jorja Smith – Tiny Desk Concert
So ein schönes Minikonzert!

Sonst So

Nahtzugabe. Nähen und DIY in Berlin. (via Anke Gröner)
Dieses Blog wanderte vergangene Woche in meinen Feedreader.

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Almwiese.

Backkatalog:


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Seit dem letzten Sonntagspost habe ich Bananencupcakes (sehr gut, aber sehr unfotogen), super fancy Biskuitschnitten mit Verveine-Sahne, Erdbeeren und Kombucha-Gelee (inspiriert von einem Instapost des 2*-Lokals Mraz&Sohn), Apfel-Karotten-Körndl-Muffins nach Ottolenghi und Limetten-Kardamom-Cupcakes gebacken – die Rezepte dazu werde ich *bald* veröffentlichen.

Im Garten meiner Familie habe ich gefühlt hunderte Tomaten geerntet, aber nur einen einzigen Pfirsich (wie 2017 auch?). Und weil ich auch in den Ferien immer was zu tun brauche, hab ich noch eine Webseite gebastelt (bzw. von gefühlt 2006 ins jetzt geholt) und die Webseite mit den Schnitzereien meines Vaters um eine Kategorie ergänzt: IRL-Ausstellungen.

Ein tapferes motiviertes Schneiderlein

Und ich habe mir endlich eine Nähmaschine zugelegt! Das war schon länger der Plan („Nähen lernen“ und „Darija auffrischen“ sind die einzigen zwei Punkte auf meiner summer bucket list, wenn eins das so nennen will), aber wegen Corona gabs nicht nur Klopapier-, Hefe- und Seifen-Craze, sondern auch einen argen Näh-Hype, der zu Lieferengpässen und wochenlangen Bestellfristen bei Nähmaschinen aller Art geführt hat… Im fünfzehnten Bezirk (wo ich fast noch nie war?) fand ich dann aber einen alteingessenen Nähmaschinenladen mit einem vorrätigen Modell in meiner Preisklasse: eine elna explore 240.

Nachdem ich in diesem Jahr schon meine erste Strickjacke und meinen ersten Pullover gemeistert habe, gehts jetzt also ans Schneidern. Vor gut zehn Jahren habe ich mir schon ein paar Kleidungsstücke genäht, ein völliger Nähnoob bin ich also nicht. Aber Kleidung nähen ist wirklich gar nicht einfach. Mit meinem Erstlingswerk, einer baumwollenen Pyjamahose mit seitlichen Eingriffstaschen und einem Bund mit Tunnel und Bindeband, bin ich ziemlich zufrieden – auch wenn ich absurd lange dafür gebraucht habe und die „Knopflöcher“ fürs Bindeband dreimal wieder auftrennen musste, weil ich mich zu doof für die Knopflochautomatik angestellt habe. Doch die Hose hatte auch nur gerade Nähte und auch ohne Anleitung konnte ich eigentlich nix falsch machen.

Am Wochenende wollte ich unbedingt *sofort* das nächste Kleidungsstück nähen, musste mir aber natürlich ein Modell aus meinem burda-Stapel aussuchen, für das ich einerseits alles da hatte (also keine Reißverschlüsse, Vlieseline, Futterstoffe etc) und das andererseits meinem sehr geringen Erfahrungslevel entsprach. Ich entschied mich für dieses Sommerkleid, war aber mit der Materialangabe Köper reichlich überfordert. Materialkunde und „Stoffe erkennen/einschätzen“ stellte sich als überraschender Stolperstein heraus – das einzige Material in meinem Stoffstapel, das ich mit einigermaßener Sicherheit bestimmen konnte, war eine alte Leinentischdecke mit Blumenbordüre. Doch immerhin hatte ich davon genau die richtige Menge, sodass ich das Ding einfach zum Kleid upcycelte (und mich ein bisschen fühlte wie Amy Adams in Verwünscht, wie sie sich aus Vorhängen ein Prinzessinnenkleid schneidert). Nur „einfach“ wars wirklich nicht – obwohl ich mir alle Mühe der Welt gab, dank einiger YouTube-Videos die Abnäher an meine Figur anpasste und alles geflissentlich zusammenheftete (mehrmals!), bevor ich letztlich die Nähte steppte, wurde das Kleid am Ende ein bisschen schief. Und anders als das Original m burda-Heft sah meines nicht clean und cool aus, sondern irgendwie fad. Schließlich nähte ich noch die Blumenbordüre an den Saum und so habe ich jetzt ein Leinensommerkleid mit 70er-Jahre-Tischdecken-Vibe, yay! :)

Neben Strick- und Häkelcontent gibts hier in meinen Sonntagsposts jetzt wohl bald auch einiges Genähtes (doch wieder ein bisschen Lerntagebuch-Blogging?) und wie immer auch Lieblingslinks:

Rezepte

Fresh and Creamy Lime Pie Recipe – Serious Eats
Key Lime Pie komplett from scratch nach Bravetart.

Holunderkapern – HighFoodality
Dafür ist es dieses Jahr leider schon zu spät.

Nik Sharma’s recipes for summer fruit salads – Guardian
Obstsalate, aber in cool.

Strawberry Nectarine Panzanella – Last Ingredient
Nochmal Obstsalat, diesmal mit Gorgonzola und Brot.

zucchini rice and cheese gratin – smitten kitchen
In der Form hab ich Zucchini noch nie gegessen.

Blue Hawaii Cocktail Recipe – PUNCH
So stelle ich mir einen völlig übertriebenen Sommer-Cocktail vor.

Texte

Die Kaninchen vom Handelskai – Wien – derStandard.at
Großartiger Sommerlochs-Lokaljournalismus (wenn auch traurig).

Die Population am Handelskai gibt es seit den 1990er-Jahren. Ihre Geschichte, kurz und prägnant zusammengefasst: Irgendwann vor knapp 30 Jahren setzten Wiener ein paar der Tiere am Handelskai aus. Diese überlebten, gruben sich Bauten in den weichen Boden und machten das, was Karnickel halt so sprichwörtlich tun. Seitdem hat die Stadt am Donauufer eine verwilderte Kaninchenpopulation – die einzige, von der man bei der zuständigen MA 49 weiß. Die Tiere sind an Spaziergänger gewöhnt, aber nicht zahm. Sie lassen Menschen auf anderthalb Meter, also knapp Instagram-Distanz, herangekommen, sich aber nicht streicheln.

Alt-Erlaa: Eine Stadt in der Stadt – derStandard.at
Nochmal Wien (s.a. mein Besuch in Alterlaa vor zwei Jahren im Rahmen von Open House).

Auch der Kaufpark, der im vorgegebenen architektonischen Ensemble altersbedingt mehr Shoppingmall-Museum ist, funktioniert wie am Schnürchen, kein Wunder bei mehreren Tausend fixen Kunden. Vor wie vielen Jahrzehnten die Mehrheit der Bewohner eingezogen ist, erkennt man an den zahlreichen Rollatoren, die hier stehen. Der Optiker hat viele Lupen im Angebot und Hörgeräte gibt es hier auch; der Games-Store hat bald wieder zugesperrt.

The evolution of Palestinian cuisine -Haaretz
Enorm interessanter Artikel mit viel Kulturgeschichte.

The north, she says, is more lush, features more greens and is closer to the cuisine of Lebanon. The coast has more seafood of course, and Gazans use a lot of chilli and dill – an influence from Egypt. Jerusalem and the central West Bank – closer to the desert – cook more Bedouin-inspired dishes like lamb stews and yogurt.Some dishes are even hyper-regional. Hebron, for example, which specializes in vine-growing and is one of the few places to receive snow in the winter, is the only place where one can find malban (a grape, sesame seed and pine nut fruit roll-up) or buqsuma (a simple dessert of snow topped with grape molasses).

Girl, Woman, Other by Bernardine Evaristo review – joy as well as struggle- The Guardian (via @shourahashemi)
Ab sofort auf meiner Lesesliste.

Her eighth novel follows 12 characters, most of them black British women, moving through the world in different decades and learning how to be. Each character has a chapter; within the chapters their lives overlap, but their experiences, backgrounds and choices could not be more different. There’s Amma, a lesbian socialist playwright, and non-binary Morgan, who uses the internet to navigate their gender identity – but also Shirley, a teacher who feels alien in Amma’s community, and Winsome, a bride who has arrived from Barbados to an unhappy marriage. Many of the characters are close – friends, relatives or lovers – while others simply visit the same theatre on the same night, or argue with each other on Twitter.

Why Wikipedia Decided to Stop Calling Fox a ‘Reliable’ Source – WIRED
Tja.

The attitude of the large platforms toward Fox News couldn’t be more different from Wikipedia’s. Search Google News or YouTube or Facebook and you will find plenty of Fox News reporting on politics and science, and why not? Once you disregard the importance of accuracy and proportionality, Fox News is great for business. Its biased reporting slakes a thirst of a sizable chunk of the public. According to a tally of the top-performing links published on Facebook each day, a Fox News article was number one for three days of a recent seven-day span.

The Truth Is Paywalled But The Lies Are Free – Current Affairs
Verlässliche Informationen kosten im Internet oft (zu) viel:

Possibly even worse is the fact that so much academic writing is kept behind vastly more costly paywalls. A white supremacist on YouTube will tell you all about race and IQ but if you want to read a careful scholarly refutation, obtaining a legal PDF from the journal publisher would cost you $14.95, a price nobody in their right mind would pay for one article if they can’t get institutional access. (I recently gave up on trying to access a scholarly article because I could not find a way to get it for less than $39.95, though in that case the article was garbage rather than gold.) Academic publishing is a nightmarish patchwork, with lots of articles advertised at exorbitant fees on one site, and then for free on another, or accessible only through certain databases, which your university or public library may or may not have access to. (Libraries have to budget carefully because subscription prices are often nuts. A library subscription to the Journal of Coordination Chemistry, for instance, costs $11,367 annually.)

Arrêter le journalisme pour apprendre à vivre – VICE
Über eine ausbeuterische Branche mit oftmals bescheuertem Mindset:

J’ai découvert que quand tu passes des entretiens dans autre chose qu’une rédaction ; on te considère et on te demande ce que tu as envie de faire. Les entretiens en journalisme, on me faisait souvent comprendre que j’avais déjà de la chance d’être là. »

Audio/Video

Ghali – Jennifer feat. Soolking
Wie viele Sprachen kann eins in einem Songtext unterbringen?

Omah Lay – Lo Lo
Gechillter Afropop.

Megan Thee Stallion – Savage
Ich bin begeistert von dieser Rapperin, obwohl ich Rap eigentlich gar nicht so gerne mag.

Sonst So

Ottolenghi. Das Kochbuch
Aus der Bücherei ausgeliehen und viele Rezepte heraus“kopiert“.

Foto

Gewächs.

Backkatalog

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…mit einem Wochenrückblick in Kuchen, Essen in dreierlei Restaurants (Floh, Bruder, Mochi Ramen) und einem Besuch im MAK (Show Off und Sitzen 69 revisited).

In dieser Woche habe ich zweimal Kaiserschmarrn gemacht, Mini-Cheesecakes gebacken und Cocktails gemixt (Painkiller, Jungle Bird).

Floh, Bruder und Mochi Ramen

Außerdem war ich gleich dreimal in spannenden Restaurants. In der Gastwirtschaft Floh in Langenlebarn habe ich für eine Radiosendung beim Karotten-Verkostungsworkshop mitgemacht und anschließend ein fünfgängiges Karotten-Menü gegessen, über das ich noch extra schreiben werde. Tags darauf war ich endlich mal wieder im Bruder, wo ich auch dieses Mal zwei völlig überraschende und auch ansonsten beeindruckende neue Gerichte kennengelernt habe. Und dann war ich auch noch im Mochi-Ramen am Vorgartenmarkt, obwohl es für Suppe eigentlich viel zu heiß war.

MAK: Show Off & Sitzen 69 Revisited

Als Ferienprogramm habe ich mir einen Besuch in der Bakelit-Ausstellung im MAK vorgenommen. Dort angekommen bin ich aber schließlich für fast drei Stunden in der Show Off-Ausstellung über Mode in Österreich versumpft und war dann auch noch schnell in die mittlerweile geschlossene Sitzen 69 revisited.

Zeitgenössische Mode designed/made in Austria steht im Fokus der ersten umfassenden Großausstellung zu österreichischem Modedesign. Eine Zeitreise durch das Modedesign mit all seinen Facetten von den 1980er Jahren bis heute zeigt das vielfältige Spektrum von DesignerInnen, die aus Österreich stammen, hier arbeiten oder hier eine Modeausbildung absolviert haben.

MAK, SHOW OFF. Austrian Fashion Design

Die Mode-Ausstellung begann mit „Talking Heads“, mehreren überdimensionierten Videowänden, mit minutenlangen Clips im Loop und einer großen Videoinstallation zu den Abschlusswerken vergangener Modeklassen an der Angewandten. Sowas nervt mich in Ausstellungen für gewöhnlich sehr, denn wenn eins nicht zufällig den Beginn eines Videos erwischt, muss eins einfach damit klarkommen – fast so schlimm wie im linearen Fernsehen, nur dass es eben irgendwann wieder von vorne anfängt. Wie ich gerade bemerkt habe, gibt es die Videos erfreulicherweise auch auf der Webseite der Ausstellung, und, wenn auch nicht gelistet, auf Youtube.

Letztlich hab ich mich doch bei zwei Wänden hingesetzt und so mehr als eine halbe Stunde mit schwarz-weiß-Interviews u.a. mit Gery Keszler (Life-Ball-Initiator), Elisabeth Längle (Modejournalistin) und Monica Titton (Modesoziologin) geschaut. Letztere führte das Aufkommen von Mode- und Streetstyleblogs als wichtiges „Karrierestarter“-Moment an, weil Mode(medien) so aufeinmal zugänglich für „alle“, oder zumindest etwas demokratischer wurde(n).

Von den maßgeblichen frühen österreichischen Modeblogs blicablica und Tschilp hatte ich noch nie gehört, beide sind seit Jahren eingestellt. Sie atmen mit ihrem Design und der Blogroll in der Sidebar noch die prä-Instagram-Blogosphäre, die ich so viel lieber habe als alle „Blogger_innen“, deren Content hauptsächlich auf Social Media stattfindet. Das Vorletzte, was vor recht genau fünf Jahren bei Tschilp veröffentlicht wurde, handelt von der Customer Experience beim Luxusonlinehändler Net-a-Porter – ein Beitrag, der weit über meine Fashionblog-Klischeevorstellungen der Style-Posts und „schön-Aussehen-als-Hauptaufgabe“ hinausgeht.

Nach gefühlten Stunden kam ich dann zu dem Part der Ausstellung, in dem auch tatsächlich Kleidung anzuschauen war. Dass die Seiten des zweistöckigen„Modeturms“, an der die Entwürfe österreichischer Designer_innen ausgestellt sind, nach Themen sortiert sind, habe ich vor Ort nicht verstanden. Nach einem Blick auf die Webseite ist mir das Konzept aber klar geworden: Vorne sind die österreichischen „Modehelden“ Helmut Lang und Rudi Gernreich, der sich in den 1960ern z.B. den Monokini hat einfallen lassen, zu sehen. An einer Seite gehts um Muster, an einer zweiten um skulpturale Shilouetten, an der dritten um Modernes. Im Inneren ist Mode zum Thema Tradition zu sehen, z.B. ein über und über mit Bändern besticktes Rüschen-Tüllkleid von Lena Hoschek, das mich sehr beeindruckt hat, und verfremdete Trachten von Vivienne Westwoods österreichischem Ehemann Andreas Kronthaler. An den Wänden hängt Modefotografie aus Magazinen und für Werbungen, mit denen ich größtenteils wenig anfangen konnte.

Im letzten Raum der Ausstellung geht es dann um Kataloge und Mode-Magazine. Obwohl ich sehr begeisterte (Indie-)Zeitschriften-Sammlerin war/bin, finde ich die meistens eher uninteressant, geht es doch oft nur um Oberflächliches (und nicht etwa darum, wie bestimmte Kleidungsstücke hergestellt werden, in welcher Tradition irgendwelche Muster stehen, was sich Designer_innen/Fotograf_innen bei ihren Werken gedacht haben…). Aus diesem Grund habe ich auch nur kurz über die ausgestellten Magazine geschaut, bei einem bin ich allerdings wegen des aufgeschlagenen Artikels hängengeblieben: Der DIVA vom April 2016 mit einem Feature über Elfie Semotan. Die Arbeit der österreichischen Fotografin ist mir letzten Sommer im C/O Berlin, wo ich eigentlich für eine Food-Fotografie-Ausstellung war (über die ich bedauerlicherweise nie geschrieben habe), erstmals begegnet und ich finde sie als Person ziemlich cool.

Eigentlich hatte ich mir ja nach einem Jahr im Business (mehr oder weniger…) bei Migrants du Monde in Rabat vom Thema Mode entfernt, weil es auf meiner ellenlangen Interessensliste eigentlich schon immer eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt. Doch seit ich 2020 (auch dank Corona-Slowdown) angefangen habe, Anziehsachen abseits von Socken zu stricken und neuerdings auch Kleidung für mich nähe, ändert sich das wieder – über Mode(herstellung) nachzudenken finde ich auf einmal sehr interessant. Deshalb habe ich auch zwei Bücher aus dem Museumsshop – Die Welt der Stoffe von Kassia St Clair und Zur Hölle mit der Mode von Elizabeth Hawes (hier ein interessanter Blogpost der Übersetzerin dazu) – auf meine Wunschliste gesetzt.

Und wenn ich so drüber nachdenke, habe ich in den letzten Monaten auch einiges im Internet gelesen/gehört, das sich dem Thema Mode zuordnen lässt. Der tolle 99% invisible-Spinoff-Podcast Articles of Interest zum Beispiel oder Zadie Smith’s Überlegungen zu transatlantischem Stil oder Anke Gröners Posts über Mode-Ausstellungen (Thierry Mugler oder Jean Paul Gaultier).

In der Mini-Ausstellung „Sitzen 69 revisited“ ging es um die Diskrepanz zwischen dem, was 1969 als DIE neuen Sitzmöbel vorgestellt wurden (sehr altmodisch, spießig, s. Bild links) und dem, was wir heute im Kopf haben, wenn wir an 60er-Jahre-Möbel denken (bunt, plastik, s. Bild rechts).

Im Jahr 1969 fand im Österreichischen Museum für angewandte Kunst (dem heutigen MAK) die Möbelausstellung Sitzen 69 statt, bei der eine umfangreiche Auswahl an gediegenen „Tischlersesseln“ aus Skandinavien, Italien, Deutschland und Österreich präsentiert wurde. Von den vielen bunten und poppigen Sitzgelegenheiten, die uns heute so charakteristisch für diese Epoche erscheinen, war indes keine dabei: Die Ausstellung hatte einen letzten heroischen Versuch unternommen, einer sich immer deutlicher ausprägenden Konsum- und Wegwerfgesellschaft die Tradition qualitativ hochwertiger und handwerklich produzierter Möbel entgegenzuhalten.

MAK, „Sitzen 69“ revisited

Ich fand es recht lustig, die Reihe gediegener Holz- und Korbsessel gegenüber berühmten Designklassikern wie dem Panton Chair oder dem Eames Chair zu sehen, aber mit einer Führung oder anderen Vermittlung wärs wohl noch spannender gewesen…

Hier folgen jetzt noch meine liebsten Links der letzten Woche:

Rezepte

Fresh Grape Cake with Luscious Lemon Sauce – The Kitchn
Gebackene Trauben sind eher selten, warum eigentlich?

Shokupan – Dreams of Dashi
Japanisches super-Fluff-Weißbrot.

Kolar Pitha Recipe – Bon Appetit
Frittierte Bananen-Reis-Küchlein aus Bangladesh.

Cucumber Salad With Roasted Peanuts and Chile Recipe – NYT Cooking
Ich mag Gurkensalat, erst recht, wenn er über klassische Vinaigrette+Dill hinausgeht.

Fregula Sarda mit Salsicce und Fenchel-Tomatensauce – HighFoodality
Fregola habe ich zum ersten und einzigen Mal vor etwas mehr als einem Jahr im bruder gegessen und war sehr begeistert. Dieses Rezept mit der Mini-Kugelpasta klingt ebenfalls sehr gut.

Texte

How social justice slideshows made by activists took over Instagram – Vox
Interessante Überlegungen:

Activist-minded creators have raised concerns about the packaging of modern political messaging. Historically, artists haven’t shied away from the political; if anything, some have sought to subvert or degrade corporate aesthetics and design choices in an attempt to disrupt and craft a new visual language for their own movements. On a platform like Instagram, however, playing against the rules might not necessarily be rewarding, even if it does make a stronger statement of one’s politics. By borrowing the stylistic elements popular within the capitalist sphere, creators are co-opting them for a greater, arguably more moral cause.

Who Pays for Cheap Language Instruction? – Boston Review
Über Sprachlernapps und die gig economy.

Whether a company oversees a language learning app, a live tutoring platform, or some hybrid, a perusal of its job listings and employee roster will lead inevitably to the conclusion that the majority of its permanent employees are software engineers and interface designers, followed by marketing professionals, data analysts, product managers, accountants, linguistics researchers, and leadership. The labor force that generates the actual language content, by contrast, is mostly freelance and therefore ineligible for benefits such as health care.

Die paar Superreichen und wir anderen – oder worüber wir endlich reden müssen – Arbeit&Wirtschaft
Ein Interview mit der Ökonomin Franziska Disslbacher:

Menschen sind sehr schlecht darin, ihre eigene Position in der Vermögensverteilung richtig einzuschätzen. Alle – sowohl die ganz oben als auch die ganz unten – sehen sich in der Mitte. Das hat zur Folge, dass sehr viele Menschen denken, sie wären betroffen von Vermögenssteuern, obwohl sie es gar nicht sind. Vor allem nicht von den Modellen, die derzeit diskutiert werden. Vermögende denken zum Beispiel: Es wird schon noch jemanden geben, der noch viel vermögender ist. Andererseits überschätzen Menschen oft den Wert ihres Vermögens massiv, zum Beispiel von einem ein Haus, das sie selbst gebaut haben. Und niemand möchte ganz unten sein, weil Armut leider oft als Ergebnis fehlender Anstrengungen gedeutet wird.

The tyranny of chairs: why we need better design – The Guardian
In diesem Longread gehts viel mehr um universelles Design als um Sessel allein.

Naturally, there have been plenty of attempts by designers to reinvent sitting. There are kneeling chairs, bouncing balls, perch-style stools with rounded bottoms to encourage shifts in weight and movement. There are flexibly designed chairs such as the Tripp Trapp for children, with pegs for adjusting the seat and leg supports to grow with a young body. Some offices have started to introduce standing desks. But at the average restaurant, in the ordinary classroom, and on trains, buses and aeroplanes, you’ll still find chairs that are mostly at odds with any idea of comfort.

Die neue Arbeit heißt auch Verzicht – DerStandard.at
Dieser Kommentar ist nicht recht viel länger als das folgende Zitat, aber daran ist sehr viel Wahres:

Homeoffice wird dort, wo es geht, fixer Bestandteil des neuen Arbeitens sein. Das klingt gut und nach Selbstbestimmung – tatsächlich wirken dadurch aber neue Selektionsmechanismen. Entscheidend für eine Karriere im Homeoffice wird sein, ob die Wohnung groß genug ist. Ob Kinder da sind oder nicht. Wie lange man schon in der Firma ist und wie gut man die Abläufe kennt, ins Informelle eingebunden ist.

Audio/Video

Erstickt die Erde im Plastik? – Mit offenen Karten – arte.tv
Eine meiner liebsten TV-Sendungen, mit einer erschreckenden Folge (2050 mehr Plastik im Meer als Fische??)

Foto

Nähcontent. Soll mal dieses Kleid hier werden.

Backkatalog:

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…mit zwei tollen Abendessen (Frittwoch und Dinnerparty), einem gehäkelten Sommerkleid im Frühherbst, Törtchen im Crème de la Crème und neuer alter Lektüre (Elfriede Jelineks Die Liebhaberinnen) – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

In der letzten Woche kam es mir vor, als hätte ich zu wenig zu tun. Deshalb beschloss ich kurzerhand, für sechs Freund_innen superspontan fünf Gänge aufzutischen. Mehr dazu hier.

Am Vorabend war ich noch bei Freund_innen mit tollem Balkon und Fritteuse eingeladen, um Frittwoch (könnte ein regelmäßiger Feiertag werden, wenns nach mir ginge) zu feiern. Es gab Gemüse im Bierteig, mit Cornflakesbröseln, Knoblauch-Chips-Bröseln, Fried Pickles in Maisgrieß, Mozarellabällchen und weiteres superes Fettgebackenes.

Schnitzel (Figlmüller) und Zitronentörtchen (Crème de la crème)

Apropos Ausbacken: Mit Besuch aus Berlin war ich bei Figlmüller’s essen, der zwar echt schön eingerichtet ist und sehr Wienerische Kellner hat, aber doch fast unverschämt teuer ist (15,50€ für ein Schweinsschnitzel ohne Beilage — der zugegeben sehr leckere Erdäpfel-Vogerlsalat mit senfigem Dressing und Kernöl kostete nochmal 4,90€).

Ebenfalls halbwegs teuer, aber sehr fein war mein Besuch im Crème de la Crème, einer Pâtisserie in der Josefstadt, in die ich es nach dem fünften (oder so?) Versuch endlich mal geschafft habe (zuvor: geschlossen, kein Tisch frei etc). Ich bestellte eine klassische Tarte au Citron (5,50€), die einerseits sehr schön aussah, andereseits auch super schmeckte: zitronig-sauer, cremig, süß, mit knusprigem, dünnen, recht dunklen Mürbteigboden. Meine Begleitung bestellte etwas „österreicherisches“, nämlich eine Ribiselschnitte, die sehr mächtig aussah, aber mit Biskuit, Vanillecreme und Baiser letztlich sehr luftig daherkam.

Häkeln und Lesen

Kaum wird das Wetter herbstlich, ist auch mein Frühsommer-Häkelprojekt, ein Kleid nach dem waveafterwave-Muster, *wirklich* fertig (ich musste den Ausschnitt oben nochmal neu machen). Genaueres hier bei ravelry. Mein Buchclub hat Elfriede Jelineks Die Liebhaberinnen angefangen, das mich schon in den ersten paar Seiten sehr mitgenommen hat –a lles andere als seichte Sommerlektüre.

Hier folgen meine liebsten Links der letzten Tage:

Rezepte

In Zitronenmelissen-Kombucha eingelegte Tomaten, Sauerklee, Vanilleeis – HighFoodality
Muss ich ausprobieren, solangs noch Sommertomaten gibt! Und Verbenenkombucha-Essig hab ich auch da.

Kürbiskern Gugelhupf – Wiener Zucker
Den Kuchen hatte jemand bei einem Picknick dabei, das ich Anfang der Woche besucht habe.

Texte

What Windows 95 Changed – Anil Dash
Welchen kulturellen Einfluss dieses Betriebssystem (das so alt ist wie ich, das ich in meiner frühen Kindheit aber dennoch manchmal benutzt habe!) hat(te)!

Despite that noise in the market, Windows 95 was inarguably a hit. And it changed how the rest of the tech industry worked. Modern tech culture and tech trade press still basically follow the conventions that developed back then. Reporters breathlessly cover new codenames and rumors and beta releases, and late night TV hosts don’t just joke about apps, they deliver their shows through them. When Apple talks about new version of its operating system as part of its annual events, they have all the production values of a high-end TV show.

Orthographic media – Robin Sloan
Überlegungen zum News Overkill und eine Analogie zum Videogame-Rendering:

Imagine those colorful cubes in the orthographic projection above as tweets: all the same size, taking up the same amount of space on the canvas, even though some are way off in the distance while others brush the virtual camera’s lens. Maybe this is a flavor of context collapse: the standardization of all events, no matter how big or small, delightful or traumatic, to fit the same mashed-together timeline.

Before electronic media, news was attenuated by the friction and delay of transmission and reproduction. When it arrived on your doorstep, a report of a far-off event had an “amplitude” that helped you judge whether or not it mattered to you and/or the world.

Wo New Yorks Juden früher Urlaub machten – Die Presse
Über Dirty Dancing zum Thema gekommen.

Rund eine Million Gäste sollen in den 1950er Jahren jedes Jahr in den „Borscht Belt“ gereist sein, viele davon waren Immigranten aus (Ost-)Europa. Doch diese Blütezeiten sind längst vorbei. Seit das Fliegen billig ist, reisen die Menschen lieber nach Hawaii oder in die Karibik – zumal sie das kaum teurer kommt als die Catskills. Seit den 1980er Jahren verfallen die Ferienresorts dort zunehmend.

Audio/Video

Muckefunk
An diesen deutsch-französischen Berlinpodcast habe ich mich die Woche wieder erinnert, ich sollte mal wieder reinhören.

Machine Learning Guide – OCDevel
Ich habe noch nie einen Podcast gehört, der schwierige „Lerninhalte“ so gut vermittelt. Allerdings habe ich ihn noch nie durchgehört und deswegen jetzt nochmal von vorne begonnen.

Switched On Pop – folklore: taylor swift’s quarantine dream
Meine Lieblings-Pop-Podcaster analysieren Taylor Swifts neuestes Album.

Deutschland 3000 – Olli Schulz, wie lange machst du das noch?
Erstmals Eva Schulz Podcast gehört und diese Folge mit Olli Schulz (nicht verwandt etc) war sehr spannend (weil vielschichtig und weitschweifend) anzuhören.

Sonst So

Hold Me Close Top – Life Is Cozy
Dieses Wickeltop gefällt mir sehr, wenn ich passende Wolle find, strick ichs mir.

Papperlapapp
Dieses tolle zweisprachige (Deutsch/Arabisch, Türkisch, Englisch etc) Kindermagazin ist mir am Wochenende im Shop des NHM in die Hände gefallen.

Making Stories
Ein Indie-Strickmagazin mit Nachhaltigkeitsfokus.

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Der Tisch zur Dinnerparty.

Backkatalog:

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…mit einem 3- oder eher 6-Gänge-Menü im Freyenstein, einem neuen Strickprojekt, einem Zuckerbäckerei-Porträt bei ZEIT online – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

Ich habe eine Zwetschgen-Frangipane-Tarte mit Orangenblütenwasser gebacken (bald im Blog!) und mal wieder Katharina Seisers Grießschmarrn gemacht:

Durch den Tipp einer Freundin bin ich letztes Wochenende über die Wiener Restaurantwoche gestolpert und hab bei der Gelegenheit gleichmal einen Tisch im Freyenstein reserviert. Drei Gänge bei zwei Hauben für knapp 40 Euro klang nach einem fairen Deal und in Laufnähe wars auch noch. Viele Überraschungen gab es nicht, gut geschmeckt hats aber auf jeden Fall.

Außerdem war ich im Minoo in Passau, das zwar ziemlich hip ist und mit seinem persischen Einschlag (die Inhaberin stammt offenbar aus dem Iran) doch anders, als das niederbayrische Durchschnittscafé. Leider hat mich weder mein Falafelwrap mit Salat, noch das irgendwie nichtssagende Basilikumsamen-Getränk Sharbat überzeugt.

Zuckerbäckerei bei ZEIT online

Schon vor einigen Monaten hatte mich Eva Biringer angeschrieben, ob ich Lust hätte für das ZEIT online Sonntagsessen ein paar Fragen zu beantworten. Und natürlich hatte ich Lust, immerhin las ich die Serie auch sehr gerne! Nun wurde mein Porträt – das sich um die Geschichten und Einflüsse hinter meinen Rezepten dreht – veröffentlicht.

Leider ist die Serie mittlerweile hinter einer Paywall versteckt (zum Interviewzeitpunkt war sie das nicht), was ich nicht ganz fair finde, denn Rezepte und Fotos kommen von Blogger_innen wie mir, die als Gegenleistung halt ein bisschen exposure bekommen. Wie viel Aufmerksamkeit eine Verlinkung bei ZEIT online so bringt, kann ich nichtmal sagen, denn ich sammle keinerlei Daten über meine Blog-Leser_innen, weshalb ich auch nicht weiß, ob es seit gestern mehr geworden sind – aber, wenn du neu hier bist: Herzlich Willkommen!

Worauf ich hinaus wollte: Natürlich hat die Autorin Arbeit damit, Interviews einzufädeln und zu einem Artikel verwurschteln, und ich (als recht prekär beschäftigte Journalistin) hoffe sehr, dass sie dafür anständig entlohnt wird. Aber ich finde trotzdem, dass es ein unguter Move der Zeitung war, diese Rubrik in eine exklusiv für Abonnenten zu verwandeln.

Für alle ohne ZEIT online-Abo (was nicht das gleiche ist, wie ein ZEIT Print-Abo, wie ich gestern erstmals feststellte): Diese fünf Rezepte kommen im Artikel vor: Pastiera di Grano, Basilikum-Eis, Qrichlat, Lakritzkekse und Heidelbeer-Apfel-Birnen-Pie.

Stricken und Lesen

Diese Woche habe ich die Sunday Cardigan von Petit Knit angeschlagen und bin sehr begeistert, wie viel schneller als beim Cinna Top (7mm vs. 2,5mm-Stricknadeln) ich vorankomme.

Ich habe endlich ein Buch angefangen, das schon seit letzten Herbst bei mir herumliegt: Utopien für Realisten. Die Zeit ist reif für die 15-Stunden-Woche, offene Grenzen und das bedingungslose Grundeinkommen von Rutger Bregman. Und dann kam noch die bpb-Version von Karolin Schwarz Hasskrieger. Der neue globale Rechtsextremismus bei mir an, in das ich auch gleich hineinlas.

Apropos lesen: Hier folgen meine liebsten Links der letzten Tage:

Rezepte

Shortbread Plum Tart With Honey and Cinnamon Recipe – NYT Cooking
Zwetschgentarte, gâteau breton-style.

Tuorta de Nusch Engiadinaisa: my favourite cake, ever.. – Fragola e Limone
Engadiner Nusstorte.

Zwetschgentarte mit Rosmarin und Speck – Effilee
Spannende Kombi.

Sook Mei Faan (Cantonese Creamed Corn With Tofu and Rice) – NYT Cooking
Keine in meiner Küche üblichen Zutaten. Würd ich gern ausprobieren!

Penne alla Vodka Recipe – Serious Eats
Ein Gericht, dass ich lustigerweise in Marokko kennengelernt habe.

Bulgarian Cucumber Soup With Walnuts – NYT Cooking
Das hört sich spannend an.

Build a Smarter Spritz | PUNCH
Mehr Anleitung als Rezept

Texte

The Guerrilla Feminists Papering Paris at Night – Marie Claire
Als ich im Februar in Paris war, sind mir diese aktivistischen „Graffiti“ an vielen Stellen aufgefallen. Kürzlich habe ich auch eines in Wien am Donaukanal entdeckt.

The slogans vary, but the style is always the same. Black paint on white paper, pasted with the wheat glue mixture in long lines on public walls. A nos soeurs assassinées. To our murdered sisters. Nous sommes toutes des héroïnes. We are all heroines. On arrêtera de coller quand vous arrêtez de violer. We’ll stop pasting when you stop raping us. The group prefers to paste in hard-to-reach areas, like overpasses or high above windows—climbing on top of trash cans, scurrying up window ledges, or on rare occasions toting ladders under their arms—because their work is frequently torn down or defaced by the next day. When the slogans are defaced, the women simply return to the area and paste again.

Tagebuch Montag, 31. August 2020 – Drei Jahre (von acht) – Anke Gröner
Wie toll Studieren sein kann:

Aber dann denke ich daran, dass ich beruflich, wenn man das Studium mal als Beruf ansieht, noch nie so viel Spaß gehabt habe wie in den letzten acht Jahren. Ich denke daran, dass ich aus so ziemlich jedem Seminar und jeder Vorlesung mit einem breiten Grinsen oder mit ungläubigem Staunen, aber immer mit riesiger Neugier und Leselust gekommen bin und es kaum erwarten konnte bis zur nächsten Einheit. […] Gerade im Vergleich zu manchen Kundenaufträgen, bei denen man schon beim Briefing mit den Augen rollt und an die vergeudete Lebenszeit denkt bzw. daran, dass man die Rechnung unter „Schmerzensgeld“ ablegt, war das Arbeiten für die Uni ein Genuss und ein Geschenk. Ich hatte fast konstant das Gefühl, etwas Wichtiges, etwas Gutes, etwas Sinnvolles zu tun und nicht nur irgendwas, was die Miete zahlt und die nächste Pizza. Dass das ein Luxus war, habe ich mir immer selbst gesagt, aber jetzt, wo das alles zuende sein soll, frage ich mich schon, wieso das ein Luxus ist und wieso wir nicht alle so arbeiten können

Vorspeisenplatte » Blog Archive » Mit Ende 40 einen neuen Job suchen –große Brocken (via Anke Gröner oben)
Über endloses Bewerben-müssen:

Dass die deutsche Wirtschaft ein Diversity-Problem hat, liest man nicht erst seit gestern. Wie sehr dazu auch fehlende Diversity in der Altersstruktur gehört, wurde mir erst jetzt bewusst. Inklusive der damit einher gehenden Sterotypen: In einem der Vorstellungsgespräche ließ ich meine Internetbewohnerschaft fallen und sah an den entgeisterten Mienen der Gesprächspartnerinnen, dass sie in Verbindung mit meinem grauen Haarschopf bereits von mittelgutem Umgang mit der Serienbrieffunktion von Word beeindruckt gewesen wären.
Da behaupten die Unternehmen nach Diversity zu streben und merken nicht, dass sie mit Anforderungen wie „Muss aber in unsere Unternehmenskultur passen“, „Muss sich ins Team einfügen“ doch immer nur mehr vom selben in die Firma holen.

Lynne Olver Built the Food Timeline. Now It Needs a New Owner. – Eater (via Joy the Baker)
Von dieser kulinarischen Online-Enzyklopädie hatte ich noch nie gehört!

The Food Timeline, in all its comprehensive splendor, was indeed the work of an obsessed person: a New Jersey reference librarian named Lynne Olver. Olver launched the site in 1999, two years before Wikipedia debuted, and maintained it, with little additional help, for more than 15 years. By 2014, it had reached 35 million readers and Olver had personally answered 25,000 questions from fans who were writing history papers or wondering about the origins of family recipes. Olver populated the pages with well-researched answers to these questions, making a resource so thorough that a full scroll to the bottom of the Food Timeline takes several labored seconds.

The Red Pill Overlap. Why New Age Yogis Have Swallowed QAnon… | by julian walker | Medium (via @mspr0)
Was Öko-Alternative mit Verschwörungsgläubigen und Matrix zu tun haben.

There is a perplexing phenomenon taking place in yoga-land. The tatted-up, skimpy-goddess vegan Instagram-influencers, and their Burning Man scarf-wearing man-bun quantum raw-chocolate-eating partners in polyamory are spreading conspiracy theories about the global pandemic that often have a lot in common with extreme right wing QAnon Trump supporters.

Die Polizei, dein Freund und Twitter – TONIC
Die Polizei twittert im Zweifel niemals aus „neutraler“ Position, sondern ist vielmehr Konfliktpartei, schreibt Caren Stegelmann:

Wer die Zielgruppe der Social-Media-Arbeit ist, lässt sich anhand des Ted Talks von da Gloria Martins erahnen. Er erklärt dort, dass seine Arbeit dazu beitragen soll, dass die Leute der Polizei vertrauen, sie mögen und sie für handlungsfähig halten, denn „sonst beauftragen Sie im Zweifel einen privaten Sicherheitsdienstleister“. Mit „Bürgernähe“ zielt die Twitterpolizei offenbar auf die gehobene Mittelklasse aufwärts. Oder wer kann sonst Geld für einen Sicherheitsdienstleister locker machen können? Obdachlose sind wohl nicht gemeint; in der Innenstadt der „sichersten Stadt Deutschlands“ (da Gloria Martins) haben sie übrigens ein Bettelverbot, die meisten wahrscheinlich auch keinen Twitteraccount.

Netzkultur: Tick Tack für Tiktok – woxx (via soulzeppelin)
Auf titkok passiert auch Sinnvolles:

So finden sich auf Tiktok beispielsweise Unmengen von verschiedenen Accounts, die die Nutzer*innen der App über Umweltschutz und Biodiversität aufklären. Wie ein Artikel des Guardian vor Kurzem beleuchtete, posten diese Videos, in denen sie sich etwa mit der Rekultivierung von Böden oder den Vorzügen von Moos auseinandersetzen und vor dem drohenden sechsten Massenaussterben warnen. Dazu hat sich auf der App eine ganze Subkultur namens „Grass Tiktok“ herauskristallisiert, auf der Nutzer*innen sich über Pflanzenspezies austauschen und Bilder ihrer Gärten miteinander teilen.

Audio/Video

My Ugly Clementine (Peeled) – Unwritten (Natasha Bedingfield Cover)
Diese Band ist einfach SO. COOL.

90s Music Canon – Switched On Pop
Welche 90s-Musik kennen heutige Gen Z’s noch?

Gastroegyptology (BREAD BAKING) with Seamus Blackley – Oologies (via Drop The Thought)
Das abstruse Projekt, Sauerteig aus altägyptischen Tonscherben wiederzubeleben, ist mir vor ein paar Wochen auf Twitter schon mal begegnet. Hier erzählt der einzige „Gastroägyptologe“ der Welt, der das Ganze als Freizeitprojekt gestartet hat, wie es dazu kam.

Schule im Sommer?! – Rudi der Rasende Radiohund – Ö1
Lehrer Lukas wohnt in meiner WG :D

Sonst So

How Music is Remembered – The Pudding
Quiz zur Switched On Pop Folge oben. Ich war beim Erkennen von Liedern aus den 80ern erstaunlich schlecht!

TULIP DRESS PATTERN – The Assembly Line shop (via Nahtzugabe gefunden)
So ein schönes Kleid! Ob ichs hinkrieg, das zu nähen?

Foto

Aroniabeeren im Nachbarsgarten

Backkatalog

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…mit Archivrezepten, einem Bücherstapel, Webseitenbasteln, einem „unfreiwilligen“ Zitat in der SZ, dreierlei Eis – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

Seit der letzten Linksammlung sind jetzt schon mehr als zwei Wochen vergangen, aber was solls. Ich habe Aroniabeerengelee gekocht, und allerlei aus dem Archiv gebacken: Bananen-Karamell-Kuchen, Mandel-Zitruskuchen, Pfirsich-Rosmarin-Scones und Zimtschnecken nach Bravetart. Außerdem habe ich einen Mohn-Käsekuchen getestet (braucht noch eine Runde), ein Ottolenghi-Rezept ausprobiert (bald im Blog) und Bananenkuchen mit Rumkaramell aus dem Mai verbloggt.

Außerdem habe ich endlich aufgeschrieben, was ich mir zu meinem Sommerlesestapel gedacht habe – hier nachzulesen.

bücher im sommer
Bücher im Sommer

Ich habe in meiner „Ferien“-Woche für die Bäckerei/Konditorei meines Onkels eine neue Webseite gebastelt und dafür unendlich viel Gebäck und behind-the-scenes fotografiert. Diese Fotos landen nach und nach dann bei @siebenhandl_osterhofen auf Insta.

Karotten im Radio

Für eine kommende Radiosendung (morgen um 15.30 auf Ö1!) war ich in Langenlebarn in Niederösterreich und habe alle möglichen Presseberichte zur Karottenverkostung, an der ich vor ein paar Wochen teilgenommen habe, gelesen. In der SZ stieß ich über diesen Absatz hier und konnte mir vor Lachen fast nicht mehr einkriegen (it me…):

Die Teilnehmer an den Tischen ringen um Attribute, die über süß, bitter, erdig, fruchtig oder würzig hinausgehen. „Darf man karottig schreiben?“ – „Der Saft hier riecht wie meine Handcreme!“, sagt eine Gastrokollegin des ORF etwas ratlos. „Notieren Sie das! Und die Marke gleich dazu! Alles ist wichtig!“, ruft Johann Reisinger.

Apropos Radio, am Freitag wurde meine Reis-Sendung vom letzten Sommer wiederholt, falls ihr wissen wollt, wo in Österreich Reis wächst, wie das perfekte Risotto sein sollte oder in welchen Farben Reis auf der ganzen Welt auftaucht, hier entlang: Ö1 Moment Kulinarium – Reis und seine vielen Sorten.

Eis

Meinen ein-Eis-täglich-Plan habe ich diesen Sommer nicht recht eingehalten, aber in letzter Zeit sind mir dennoch ein paar interessante Sorten untergekommen, die ich mir merken will: Joghurt-Pfirisch-Safran von Gefrorenes in Währing (die Pfirsiche hatten eine sehr erstaunliche Konsistenz, fast als wären Trockenfrüchte nochmal in Sirup gekocht worden), vegane Basilikum und Himbeere von Veganista im Siebten (erstaunlich cremig!) und Mela, Arancia e Bergamotto von der Gelateria Romana, ebenfalls Wien-Neubau (Apfelsorbet mit sehr bitteren kandierten Bergamottenschalen und Orangenzesten – hatte was von Orangeat/Zitronat).

Hier folgen meine liebsten Links der letzten Tage:

Rezepte

How to Make Japanese Pudding aka purin – i am a food blog
Sieht toll aus, aber wenn der genauso schmeckt wie Flan, mag ich ihn wohl nicht.

Thai Coconut Rice Pancakes – Oh Joy!
Meine Küche gibt weder Zutaten noch Werkzeug dafür her, aber interessant ists allemal.

A Summer Tomato Galette – Joy the Baker
So etwas will ich schon den ganzen Sommer backen, jetzt ist er quasi vorbei…

Texte

The Culinary Potential of Bolting Vegetables | The New Yorker (via @mmiedl)
Bei den blühenden Fensterbrettkräutern ist also noch nicht alles verloren:

If you garden, you’ve seen how a plant mutates when it bolts. Its leaves get long and scrawny. Where there were tender palms now there are tough stems, clusters of determined flowers and seeds. Lettuce and herbs taste more intense after they’ve bolted: strong, often bitter. This summer, as we near the end of a disastrous year, I’ve found this transformation peculiarly resonant. When a plant bolts early, it’s because it senses that its survival is being threatened. Heat, nutrient deficiency, or some other stressor is upon it. It senses that the end is drawing near, and so it puts its energy toward reproducing. The resources that the plant was devoting to growing leaves are reallocated for growing flowers; when the flowers are pollinated, they produce seeds, from which new plants can one day grow. The bitterness of a flowering plant is a defense mechanism, designed to ward off anything that might try to eat it during these reproductive assignations. The plant is trying to stay alive just long enough to insure its future. In other words, bolting is the crucial link between this plant and the next.

Katastrophenbilder aus den USA: #NoFilter | ZEIT ONLINE
Waldbrände/Instagram/Dystopien:

Plötzlich mussten die Menschen also entweder auf Kameras zurückgreifen, die analog funktionieren oder deren Software keinen automatischen Weißabgleich erzwingt. Ein Twitter-Nutzer schrieb mit ironischem Hinweis auf die von ihm verwendete Kamera-App, dass ein manueller Weißabgleich während einer Apokalypse ausgesprochen nützlich sei. Vermutlich liegt hier ein symbolischer Warnhinweis vor der Klimakatastrophe verborgen: Wenn unsere technischen Filter die Realität nicht mehr als Realität erkennen und versuchen diese zu korrigieren, dann ist wohl der Zeitpunkt gekommen, um zu handeln. Nicht die Kameraeinstellung, sondern die Wirklichkeit selbst schreit nach Veränderung.

Baghdad heat is world’s climate change future – The Washington Post (via Buddenbohm&Söhne)
Auf der anderen Seite der Erde schauts keinen Deut besser aus:

When you talk to Iraqis about the rising heat in Baghdad, the city’s disappearing green belt comes up time and again. Palm trees were beheaded by American and Iraqi forces, in an attempt to stop militants hiding there during the civil war. Where there once were miles of farmland, property has been expropriated and sold to the highest bidder. The squat brown-brick sprawl of informal settlements is also spreading.
Such changes in the landscape have probably exacerbated what scientists call the “urban heat island effect,” in which cities tend to register higher temperatures than the surrounding landscape because buildings and pavement often gather heat, rather than reflecting it back toward space.

Was machen Linguisten eigentlich? – [frɛndz əv ˈlæŋgwɪʤ]
Einer meiner Studienkollegen schreibt übers SpraWi-Studium:

Ich ging also zur Uni Wien, inskribierte mich für das Sprachwissenschafts-Studium und stellte sehr schnell fest, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich da reingeraten war. Nun gut, die Sprachlehr/-lernforschung ist schon ein Teil des Studiums. Aber verhältnismäßig unterrepräsentiert und auch nicht ganz das, was man sich darunter vorstellt…. Nichtsdestotrotz fand ich recht schnell Gefallen daran und, retrospektiv betrachtet, bereue ich es keineswegs, diesen Weg gewählt zu haben (auch wenn ich mir das, was ich eigentlich lernen wollte selbst beibringen musste und nach Jahren des Studiums immer noch nicht genau sagen kann, was ich da eigentlich studiere…)

How the Custom Ringtone Industry Paved the Way for the App Store — and Then Vanished | by Gil Kazimirov | Jul, 2020 | OneZero
Steile These, aber interessanter Überblick!

The custom ringtone showed both consumers and innovators the potential of redefining the phone as an extension of the computer, which was foundational for the development of the smartphone. First, one popular way to get ringtones (especially if you wanted them for free) was to download them onto your computer and then transfer them over to your phone, usually via Bluetooth. Second, to set up or change a ringtone, you had to dive into the phone’s operating system, a snorkeling adventure that, while not particularly complicated, involved the concept of nested folders, settings menus, and choice architecture. It exposed curious consumers to the shared operating principles common to both computers and phones.

A Deep Dive Into the ‚Gentrification Font‘ – VICE
Ich verlinke hier erstaunlich oft Texte von Bettina Makalintal.

Through blogs, the growth of Instagram, and magazines like Cereal and Kinfolk, the „generic authentic“ aesthetic became the go-to look of cities, Crisman said—so common that „you can go to any city almost anywhere in the world and find a cafe or an Airbnb that is renovated and furnished in precisely this style.“

Instagram Is Coming for Your Sock Drawer – The New York Times (via Anne Helen Petersen)
Ich bin immer wieder überrascht, was sich nicht alles instagram-isieren bzw. kommodifizieren lässt:

That combination has turned out to be even more appealing since the pandemic; in some ways, it’s hard to imagine a brand more uniquely suited to the needs of this new reality than the Home Edit. Lockdowns changed people’s relationship to their spaces, made them more aware of the flaws in their homes: The fact that the shelf designated for coffee mugs is nowhere near the dishwasher really grates when people are unloading that dishwasher multiple times a week. Overnight, homes had to become an office, a classroom, a restaurant and a Zoom-worthy backdrop. People have been eager for projects — and something they can control. But it’s also the Home Edit’s “low bar” ethos that resonates with the moment. On its website, slogan T-shirts addressed the pandemic more directly: “What Day Is It?” And “This Is Schitty” (a reference to one of their favorite TV shows, “Schitt’s Creek”). Its Instagram account gained 100,000 followers this spring. In June, when most companies were uncertain about their about their futures, the Home Edit announced it was starting operations in 11 new cities, in addition to existing ones in New York, L.A. and Nashville. In July, the women announced a forthcoming line of products, including soap and hand sanitizer — an extension they described as “organizing adjacent.”

vocational awe – Culture Study
Anne Helen Peterson über ausbeuterische Arbeitsverhältnisse:

Before the pandemic, I was thinking a lot about how jobs with vocational awe — from librarians to teachers, from pastors to zookeepers — ironically expose the workers with those jobs to exploitation. Complain about pay? You don’t love the job enough. Attempt to unionize to advocate for a better safety net? You don’t love the job enough. Complain about systemic sexism, racism, or other exclusionary practices at your institution? You don’t love the job enough.
It’s so deeply shitty, so psychologically toxic — and, of course, leads to massive burnout. Yet these discourses of awe persist: enough to draw hundreds of thousands of people into professions where they are essentially signing up advocate for compensation that matches their value for the rest of their lives.

Remote work is a platform – Signal v. Noise (via Weekly Filet)
Ich habe leider noch keinen guten remote Modus für meine Lohnarbeit gefunden.

Remote work is another platform. It has its own unique flavor, advantages, and disadvantages. Its own efficiencies, its own quirks, its own interface. Upsides, downsides, insides, and outsides. It’s as different from in-office work as the Mac is from Windows. Yes, they’re both operating systems, and methods of computing, but they’re miles apart where it matters. The same is true for the difference between in-office work and remote work. Yup, it’s all still the same work, but it’s a different way to work.
In-office and remote work are different platforms of work. And right now, what we’re seeing a lot of companies attempt to port local work methods to working remotely. Normally have four meetings a day in person? Then let’s have those same four meetings, with those same participants, over Zoom instead. It’s a way, but it’s the wrong way.

Ausbeutung und Ungerechtigkeit: Sie merken, ich bin richtig sauer – Kolumne – DER SPIEGEL (via Buddenbohm&Söhne)
Sibylle Berg:

Die Behauptung, der Mensch brauche Arbeit, ist das bekannteste und wirksamste Mittel der Angstverbreitung, um das Mysterium des Kapitalismus und der freien Märkte fraglos weiter hinzunehmen. Nun brauchen die meisten Menschen das Gebrauchtsein und die Kreativität. Ganz sicher braucht niemand ein Ausbeutungsverhältnis. In dem man seine Lebenszeit verkauft, um Erholungszeiten bitten muss und sich sein Leben lang in einer Angstschlaufe befindet.

Audio/Video

Harry Styles Carpool Karaoke – YouTube
Billie Eilish Carpool Karaoke – YouTube
Very Late to the Party, aber ich hab großen Gefallen an dieser Serie gefunden.

Schmieds Puls – Bones
Mira Lu Kovacs macht nicht nur bei My Ugly Clementine tolle Musik.

Tenet
Nach circa zwei Dritteln des Films war ich vor lauter Zeitumkehrungen völlig verloren. Nochmal anschauen (und/oder Flip the Truck hören!).

Sonst So

MINIATURE CALENDAR – Tatsuya Tanaka (via Weekly Filet)
Pandemie-Kunst.

Foto

Ein selbstgefundener Steinpilz.

Backkatalog:

Zuckersüß 379

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…mit Germknödeln, einem Besuch im Mochi Ramen – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

Ich habe seit dem letzten Zuckersüßpsot „nur“ Germknödel gemacht, die aber gleich auch zum Frühstück am nächsten Tag gegessen – sehr empfehlenswert.

Mochi

In meiner WG haben wir endlich, gerade noch rechtzeitig, einen Termin gefunden, unseren Gastrogutschein einzulösen. Den hatte die Stadt Wien schon vor zwei (drei?) Monaten an alle Haushalte verschickt, um den Konsum anzukurbeln / die heimische Gastwirtschaft zu unterstützen. Nachdem unser letzter gemeinsamer „Ausflug“ prä-corona in die Mochi-Ramen Bar ging, wollten wir auch die 50€ dort einlösen. Leider gilt dort noch immer first-come-first-serve und wir mussten fast eine Stunde lang auf einen Tisch warten. Die nutzen wir, um in der nahegelegenen Lamperie – einer erstaunlich hipsterigen Bar, von der ich aber noch nie zuvor gehört habe – Sturm zu trinken. Den (und auch den Sake im Mochi) finanzierte dann unsere WG-Kasse (durch ungewollten-Hausrat-auf-Willhaben-Verkaufen ganz gut gefüllt), denn für alkoholische Getränke kommt die Stadt natürlich nicht auf (was würde Michael „man bringe den Spritzwein!“ Häupl nur dazu sagen?). Mehr zum Besuch im Mochi Ramen bald in der Lokale-Rubrik.

Übrigens ging am Freitag meine neueste Moment-Kulinarium-Sendung on air: „Die Karotte – ein unterschätztes Gemüse“ ist noch bis Freitag in der Radiothek anzuhören (und hier gibts einen sehr langen Blogpost dazu).

Hier folgen meine aktuellen Linkempfehlungen:

Rezepte

Krebsen und Aluette: Schoko Kirsch Challah
Das würde ich sehr gerne frühstücken – wenn die Germknödel aus sind.

Bucatini mit Sardellen, Rosinen und Pinienkernen – Splendido Magazin
So ähnlich mal vor Jahren in Venedig gegessen.

Schoko-Bananenkuchen mit Vanillepudding | Patrick Rosenthal
Wunderschönes Foto. Ich bin mir nur nicht sicher, ob mir das schmecken würde, Pudding auf Kuchen ist nicht mein Ding…

Pear Panna Cotta Cake | ZoëBakes | eat dessert first
Wow.

Texte

Design-Nostalgie: Die Tischuhr IKEA Klunsa | Christowski Blog
Ein Blick ins IKEA-Katalog-Archiv.

Das erste Mal taucht die Uhr im Katalog von 2001 auf. Schon die ersten Seiten prägen das visuelle Bild der frühen Nullerjahre: Alles ist weiß und hell, Akzente werden mit mattem Metall, semi-transparenten Kunststoffoberflächen oder natürlich der schrecklichen Y2K-Blume, der Gerbera!, gesetzt. Für die Menschen meiner Generation ruft das neben einem gewissen Cringe-Moment auch eine große Nostalgie hervor.
Die 2000er, das war der Anfang vom Ende: Die satten 1990er übergaben sich in eine futuristische Ästhetik, die sich letztendlich immer weiter nach oben schraubte. Ihr dystopischer Beigeschmack hält bis heute an. Die Uhr KLUNSA ist eine letzte Minute Ruhe in der Millennial-Ästhetik, mit der die Zeit schließlich unkontrolliert schnell wurde, und ja nach wie vor ist.

Home Art Objects – So frisch so gut
Kunst am Massenmarkt:

Für die bildende Kunst sind Fans tatsächlich etwas Neues, war sie doch immer ziemlich elitär: Ihre originalen Werke konnten sich nur wenige leisten, zudem galt sie spätestens ab der Moderne als schwierig, oft gar als rätselhaft verschlüsselt, sodass man ihr im Museum mit ehrfurchtsvollem Schweigen begegnete. Vermeintlich erschloss sie sich nur, wenn man strenge Verhaltensregeln einhielt, also nichts berührte und dafür umso länger schaute.

Emily Ratajkowski on Reclaiming Her Own Image – The Cut
Nacktbilder von einem Model wie Emily Ratajkowski sind natürlich erst dann Kunst, wenn sie durch die Hände von künstlerischen Männern gehen… Spannender Essay!

The paintings were going for $80,000 apiece, and my boyfriend wanted to buy mine. At the time, I’d made just enough money to pay for half of a down payment on my first apartment with him. I was flattered by his desire to own the painting, but I didn’t feel the same urge to own the piece as he did. It seemed strange to me that he or I should have to buy back a picture of myself — especially one I had posted on Instagram, which up until then had felt like the only place where I could control how I present myself to the world, a shrine to my autonomy. If I wanted to see that picture every day, I could just look at my own grid.

Geschichte des Wartesaals – Lange Weile – Deutschlandfunk Kultur (via Buddenbohm & Söhne)
Als ich diesen Artikel las, musste ich die ganze Zeit an Marokkos Bahnhöfe denken. Als ich dort 2014 hinzog, war Casa Port nicht mehr als ein Bahnsteig mit kleinem betonierten Wartesaal. Jetzt ist es ein riesen Shoppingcenter mit ein paar Gleisen. Zwei Jahre später passierte das gleiche in Rabat Agdal und seit neuestem offenbar auch in Rabat Ville, wo über das historische (ja, koloniale) Bahnhofsgebäude einfach eine enorme Stahlkonstruktion gelegt wird, um Platz für eine Mall zu schaffen…

Der klassische Wartesaal ist eine profitfreie Zone. Gewesen. Mit purem Warten war und ist kein Geld zu verdienen. Beispiel Berlin Ostbahnhof. Zwischen der Glitterwelt aus Kommerzgalerien, Leuchtreklamen und Sonderverkaufsaktionen hat man große Mühe, den Durchgang zu den Gleisen zu finden. Der duckt sich in einer abgelegenen Ecke schmalbrüstig zwischen die aufgeplusterten Geschäfte: dunkel, düster, eng.Das Bahnfahren ist zur Nebensache geworden, führt ein Schattendasein, der Nur-Fahrgast wird zur grauen Maus, die durch die Mall huscht.

Lehrer: Arbeiten sie zu viel? | ZEIT Arbeit
Wenn ich mir die Lehrer_innen in meinem Umfeld so anschaue, möchte ich deren Job derzeit ganz und gar nicht haben.

So auch P. selbst. Sie arbeitet in Teilzeit und verzichtet auf einen Teil ihres Gehalts, weil ein voller Lehrauftrag dazu führe, dass die Unterrichtsqualität sich erheblich verschlechtere. An ihrer Schule mit gut 1.000 Schülern und 80 Lehrern sei nur noch ungefähr ein Drittel aller Stellen in Vollzeit besetzt. Das mache die Unterrichtsplanung kompliziert. P. sagt: „Ein Vormittag mit sechs Stunden am Stück ist extrem belastend. Und für den Austausch mit Schülern und Kollegen bleibt dabei gar keine Zeit.“

Peak Newsletter? That Was 80 Years Ago | WIRED
Indie-Newsletter gabs schon mal?

In the 1930s, as today, the shift to newsletters arose amidst a crisis of confidence in the newspaper industry and was enabled by the spread of new technology. Though the first mimeograph had been licensed at the end of the 19th century, a mass-produced version of the machine ballooned in popularity around World War II. Now, regular people could become their own publishers for a one-time cost of just $50 to $100—equivalent to about $500 to $1,000 in today’s dollars. Radical poets like Allen Ginsburg used mimeographs to sell chapbooks, while genre aficionados relied on them to print science-fiction fanzines. Mimeographs also fueled the growth of marginalized communities: Some of the earliest gay publications, like the 1950s lesbian newsletter The Ladder, ran on the machine.

Audio/Video

Watch How Wagner Shaped the Sound of Hollywood Blockbusters | The New Yorker Video (via Anke Gröner)
Fiktion/Realität/Fiktion/Realität. Erstaunlich.

Pizza Kebab – Der neue Sound Europas – Tracks arte.tv
Wie Künstler_innen mit Migrahintergrund verschiedene europäische und afrikanische Musikstile verweben.

Ghali – Jennifer feat. Soolking (Lyrics Video)
Ein Beispiel für neue transeuropäische Musik, s.o.

TAGNE FT. STORMY & KHTEK – FRATELLO
Wieder drei Sprachen in einem Ohrwurm (leider versteh ich nur die Hälfte…)

STDAU – Für Elfriede
Die beste WG-Party-Haus-Band der Welt hat letzte Woche im Café Carina gespielt und ihr Konzert war genauso absurd lustig wie ihre Videos.

Knives Out
Ganz lustiger Krimi, der mich an die neueren Agatha-Christie-Verfilmungen erinnert hat. Stellenweise aber sehr laaaang.

Sonst so

Offscreen
Noch ein Indie-Magazin, das mich interessieren würde.

Digitale Bildkulturen – Wagenbach
Diese Buchreie (u.a. mit Annekathrin Kohout und Dirk von Gehlen) klingt sehr interessant.

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tb zu meinem Spaziergang durch die Stillsteinklamm (OÖ) im Sommer.

Backkatalog:

Zuckersüß 380

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…mit veganen Rezepten, einem Besuch bei der Herknerin, Food-Magazinen, einem neuen Studium – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

In den letzten paar Tagen habe ich gleich drei Rezepte aus Katharina Seisers „Immer schon vegan“ (hier im Bücher-Teil besprochen) nachgekocht: Cong you bing (chinesische Frühlingszwiebelfladen), Aloo matar (Kartoffel-Erbsen-Curry) und Maafe (Süßkartoffel-Erdnuss-Eintopf). Außerdem habe ich unförmige Brandteigkrapferl gebacken und à la constellation inspiration mit Boba-(Bubble-Tea)-Tapioka-Perlen und Pudding gefüllt.

Bei der Herknerin

Ich war ausnahmsweise mal im Wirtshaus essen und zwar sehr sehr supere Sarma-Rouladen bei der Herknerin. Die Spinatknödel mit Parmesan dort waren die fluffigsten der Welt und mein Dessert, Orangencreme mit Himbeergrütze wunderbar altmodisch serviert: im gläsernen Eisbecher, mit Schlagsahnegupf und einer papierenen Tortenspitze.

Toothache Magazine

Meine drei Toothache-Magazine, für die ich absurd viel Porto (an die 40$, bei gleichem Bestellwert) gezahlt habe, sind endlich bei der Post angekommen, wo ich für 1,89€ Zoll erstmal noch 10 € Zollgebühren nachlegen musste. Ärgerlich. Aber soweit ich schon hineingelesen habe, bin ich sehr begeistert: Ehrliche Interviews mit Küchenchefs unterschiedlichster Restaurants, spannende, alles andere als alltägliche Rezepte und tolle Fotos.

Ich freue mich schon sehr auf mein nächstes freies Wochenende, an dem ich mich an eines der sehr komplexen Dessertprojekte (erstmal die Zutaten aufzutreiben könnte schon herausfordernd werden) wagen kann, z.B. Gianduja Stollen ChipWhich nach Andrés Lara, ein Sandwichcookie mit zweierlei Eis-/Sorbetfüllung (Ausgabe 2)oder Humita nach Albert Adrià, Maiscreme mit Zimteis, Kaffee-Toffe und karamelisiertem Quinoa (Ausgabe 3).

Das Toothache Magazin ist daneben auch wunderschön produziert – tolles Layout, hochwertiges Papier. Schade, dass dieses ein-Mann-Projekt keinen besseren (erschwinglicheren) Vertriebsweg nach Mitteleuropa hat, sonst hätte ich es längst abonniert.

Überhaupt, im deutschsprachigen Raum gibt es glaube ich keine vergleichbare Zeitschrift. Die (wirklich supere!) Effilée hat zwar Rubriken, die dem Konzept von Toothache ähneln, aber keinen so klaren Fokus „by chefs for chefs“ und in meinen Augen viel zu wenig Pâtisserie. Das österreichische All You Can Eat Magazin ist leider nach zwei Ausgaben eingegangen und Port Culinaire ganz schön altbacken. Und Essen&Trinken, Gusto und Konsorten scheinen sich nur mehr ständig selbst zu wiederholen (so wars zumindest vor ein paar Jahren, als ich in diese Magazine noch regelmäßig reinschaute), correct me if I’m wrong.

Uni!

Am Montag habe ich das MA-Programm Science Technology Studies angefangen und bin jetzt erstmal erschlagen von der sehr komplexen Terminsituation (hauptsächlich den strengen Corona-Regeln der Uni und daraus resultierenden Kleingruppen geschuldet). Es scheint jedenfalls inhaltlich und organisatorisch ein aufregendes Semester zu werden: Zu den (eher theoretischen) Seminaren gibt es fünf Beispielfälle, die jeweils von einer Kleingruppe zu einem kompletten Forschungsexposé ausgearbeitet werden müssen. Ich bin per Los bei „Data, health & responsibility“ gelandet und werde mich bis Januar mit „The case of tracing COVID-19“ beschäftigen. Mein Kalender quillt jetzt schon über, aber vielleicht schaffe ich es, doch hie und da ein paar Worte zum MA ins Zuckersüß zu schreiben, wie ich das auch bei meinem Erasmus-Semester in Nancy gemacht habe. Lernnotizen – egal ob von anderen Blogger_innen (wie der großartigen Anke Gröner, die sporadischen von Pascoda oder die Lehrnotizen im Techniktagebuch oder von Philippe Wampfler) oder meine eigenen mit ein paar Semestern Abstand – lese ich wirklich sehr gerne (wieder).

Apropos lesen, als ob drei buch-artige Magazine und 1200 Seiten Semester-Pflichtliteratur (wirklich!) nicht genug Lesestoff ist, habe ich für meinen Buchclub „Spaltkopf“ von Julya Rabinowich begonnen… und im Internet gelesen! Hier folgen meine liebsten Links der letzten Tage:

Rezepte

Pasta mit frischen Feigen – Splendido Magazin
Auf die Idee wäre ich nie gekommen.

Texte

Freude schöner Götterfunken – Entmenschlichung auf europäisch | Mission Lifeline
#leavenoonebehind.

Was wie ein Trailer eines dystopischen Endzeit-Thrillers daher kommt, ist die erschütternde Realität europäischer Anti-Flüchtlingspolitik im Jahr 2020. Doch Moria ist kein neues, in einzigartiger Weise erschreckendes Fanal, das aus heiterem Himmel gekommen wäre, sondern die logische Konsequenz eines technokratischen Migrationsregimes, das über Jahrzehnte entwickelt worden ist und auf zwei zentralen Prämissen basiert: Abwehr und Abschreckung.

Mushrooms, the Last Survivors – The New York Times
Schwammerl sind sehr toll.

In the East, mushrooms have always been prized, but only recently have they become objects of fascination in the West. Some manifestations of this are merely aesthetic, like the glossy magic-mushroom handbag in the fall 2020 Kate Spade collection or the New York jeweler Brent Neale Winston’s trippy pendants, evoking childhood nostalgia with a wink. On a more serious note, the increasing costs of health care and an erosion of faith in the medical-industrial complex have driven greater numbers of people to homeopathy, itself a multibillion-dollar industry, one in which fungi are promoted as aphrodisiacs and immunity boosters — the latter more urgent in our new age of Covid-19.

Anthony Fantano Is the Music Critic Who Matters (if You’re Under 25) – The New York Times
Ich bin schon ganz schön boomer, dass ich über die NYT an YouTube-Channels gerate…

His critical voice — earnest, adjective-heavy enthusiasm mixed with boyish, 4chan-inflected internet humor — and his taste, which can be eclectic but skews toward heavy rock, outré and experimental pop and rock-influenced rap, are also reliable. The only five albums to earn a perfect 10 from him are by Kendrick Lamar, the noise-rap trio Death Grips, the Kids See Ghosts duo of Kanye West and Kid Cudi, the aggressive rock band Swans, and Daughters, which he praised for its “nuclear bomb of cathartic hideousness” and “vile displays of auditory abuse.”

Audio/Video

Nayda! | Bab L‘ Bluz
„Junger“ Gnawa.

„Paradiesische Aussichten“ von Faïza Guène – BR2 Hörspiel
Irgendwo das Buch empfohlen bekommen, gegooglet und über diese Hörspielfassung gestolpert. Wenig fröhlicher Einblick in ein Teenagerleben in der Pariser Banlieue.

Glatte Haut (un)erwünscht – Ö1 Moment
Mein Kollege Noel Kriznik hat eine Sendung über Körperbehaarung gemacht, u.a. mit Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner aka @femsista.

Sonst So

Coucou c’est nous les Virus – Les BD de Francis Haraux (via Soulzeppel.in)
Sehr schöner Erklär-Comic über Viren.

Foto

Fensterbrettgrünzeug nebeneinander.

Backkatalog:


Zuckersüß 382

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…mit Geburtstagstorte, einem Besuch im Tian Bistro – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

Pandemiemaßnahmen und Geburtstagsfeiern vertragen sich leider überhaupt nicht, weshalb ich mich darauf beschränkte, einen ganzen Abend lang eine fancy Torte zu backen, bei deren Zutaten mir der Preis ganz und gar egal war.

1 stück ananastorte
Sneak Peek.

Mein Mitbewohner brachte mich auf die Idee „Tropisch“ als Motto zu nehmen und so machte ich einen White Cake mit Ananas-Curd und Kokoscreme-Orangenfüllung. Mit getrockneten Ananasscheiben, Kokosflocken und glitzernden Zuckerkugerln als Deko im Apothekerpreissegment.

Geschmackskombi ca. auf einem Level mit den Erdnussbutter-Miso-Cookies

Zum „Teilen“ (also falls ich in Uni oder Arbeit doch jemandem begegnen sollte, der/dem ich Geburstagsgebäck anbieten könnte), machte ich außerdem die Chocolate Chip Cookies With Black Sesame and Seaweed der NYT, die schon sehr lang auf meiner Nachback-Liste standen.

Tian Bistro

An meinem Geburstag war ich dann noch mit meiner üblichen Restaurantbegleitung im Tian Bistro. Das Essen (z.B. Kartoffelkäse mit Kräuteröl, Radieschengrün und Röstzwiebeln zu Öfferlbrot, vegetarisches Tartar aus roter Beete und Kapernbeeren, fluffiger Kokosmilchreis mit Beereneis und knusprigem Blätterteig) war ziemlich gut und 32 € für das „Sharing Chef’s Garden“-Menü sehr fair. Der Service war leider (und ich fühle mich sehr snobbig dabei, das zu schreiben) ziemlich schlecht. Mag sein, dass das Team keinen guten Tag hatte, aber es resultierte jedenfalls darin, dass ich mich die ganze Zeit unwohl fühlte. Schade.

Privacy Week!

Zum Schluss noch ein bisschen Reklame: Die Privacy Week, die Konferenz des Wiener Chaos Computer Clubs, fängt heute an! Dieses Jahr ist sie komplett online und auch komplett kostenlos. Ich werde wieder „engeln“ aka Sketchnotes zu den einzelnen Talks kritzeln und so schnell wie möglich vertwittern (-> @jasowies_o). Besonders freue ich mich schon auf Cory Doctorow (We Used To Have Cake, Now We’ve Barely got Icing, Dienstag, 27.10. von 21:00-21:45h) und starbug (Quo Vadis Gesichtserkennung, Samstag, 31.10. von 16:30-17:15).

Hier folgt meine übliche Lieblingslink-Sammlung.

Rezepte

Reisauflauf mit Apfelmus – HighFoodality
So einen ähnlichen habe ich als Kind auch oft gegessen, die Äpfel waren gleich mitgebacken.

Ofenkürbis mit Amaretti – Splendido Magazin
Amaretti auf Kürbis zu werfen, klingt super.

Ras El Hanout and chocolate chunk pumpkin bread — My Moroccan Food
Hier kommts natürlich stark auf die Mischung des Ras El Hanout an…

The Best Wonton Soup · i am a food blog
Klingt wie die chinesische Variante der heimeligen Fritattensuppe.

Texte

David Brooks: The Nuclear Family Was a Mistake – The Atlantic
…denn sie hat nur in den 1950ern/60ern in Industrienationen okay funktioniert.

During this period, a certain family ideal became engraved in our minds: a married couple with 2.5 kids. When we think of the American family, many of us still revert to this ideal. When we have debates about how to strengthen the family, we are thinking of the two-parent nuclear family, with one or two kids, probably living in some detached family home on some suburban street. We take it as the norm, even though this wasn’t the way most humans lived during the tens of thousands of years before 1950, and it isn’t the way most humans have lived during the 55 years since 1965.

A radical new technique lets AI learn with practically no data | MIT Technology Review
…die wenigen Daten müssen dafür aber besonders gut aufbereitet aka „destilliert“ sein.

“If you think about the digit 3, it kind of also looks like the digit 8 but nothing like the digit 7,” says Ilia Sucholutsky, a PhD student at Waterloo and lead author of the paper. “Soft labels try to capture these shared features. So instead of telling the machine, ‘This image is the digit 3,’ we say, ‘This image is 60% the digit 3, 30% the digit 8, and 10% the digit 0.’”

Bruno Latour: ‚This is a global catastrophe that has come from within‘ | World news | The Guardian
Für die Uni gelesen.

The virus has revealed the number of things you need to know to decide what is factual and what’s not. The public are learning a great deal about the difficulty of statistics, about experiment, about epidemiology. In everyday life, people are talking about degrees of confidence and margin of error. I think that’s good. If you want people to have some grasp of science, you must show how it is produced. 

Quarantine Fatigue Is Real. Shaming People Won’t Help. – The Atlantic
Julia Marcus, Epidemologin der Harvard Medical School zieht Lehren aus der AIDS-Krise (Artikel ist aber schon vom Mai).

Public-health campaigns that promote the total elimination of risk, such as abstinence-only sex education, are a missed opportunity to support lower-risk behaviors that are more sustainable in the long term. Abstinence-only education is not just ineffective, but it’s been associated with worse health outcomes, in part because it deprives people of an understanding of how to reduce their risk if they do choose to have sex. And without a nuanced approach to risk, abstinence-only messaging can inadvertently stigmatize anything less than 100 percent risk reduction.

Adieu TXL! So einen Flughafen wie Tegel wird es nie mehr geben – NZZ
Ich war nur einmal dort und sehr verwirrt von dem kurzen Weg zwischen Eingangstür und Gate (den ich trotzdem jedem bescheuerten Shopping-Mall-Irrweg anderer Flughäfen vorziehen würde).

Die Liebe zum Detail ist an jeder Ecke zu spüren an diesem an Ecken reichen Ort. Das Abfertigungsgebäude bildet ein Hexagon, so dass entlang dem äusseren Rand die Flugzeuge über vierzehn Flugsteige direkt andocken können. Aus der Form des Dreiecks entwickelten sich alle anderen Elemente. Decken, Fussböden, Treppen und Einrichtungsgegenstände ordnen sich in die gleiche geometrische Logik ein.

Audio/Video

ZS263: Lavoisier und die Entdeckung des Sauerstoffs – Zeitsprung
Diese Folge tauchte genau an dem Tag in meinem Podcatcher auf, an dem Lavoisier in einer meiner Vorlesungen genannt wurde. Zufall?!

Foto

Schnappschuss vom Herbstspaziergang.

Backkatalog

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…mit selbstgebackenem (Toast-)Brot, dreierlei Strickerei – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

In dieser Woche habe ich mal wieder Naan nach Sprouted Kitchen gemacht, endlich 550er Mehl für das Klebreis-Toastbrot nach Plötzblog/Lady&Pups aufgetrieben und Cranberries im Supermarkt entdeckt und dann Curd draus gekocht. Außerdem bin ich kurzzeitig „Babysitterin“ der Fermente in unserer WG und muss mich deshalb um das Auffrischen und Verwerten von dreierlei Sauerteigen kümmern. Ich hätte nicht gedacht, wie anstrengend das ist – vor allem das Teigkneten (Plätzerlteig is nix dagegen)!

Stricken

Gefühlt hatte ich in den letzten Tagen Zeit für nix, obwohl ich fast „nur“ Uni-Sachen und vergleichsweise wenig Erwerbsarbeit auf dem Plan hatte (mein Time-Tracking-Tool zeigt trotzdem mehr als 40 reine Arbeitsstunden an…). Umso froher bin ich, dass ich neben einer Vorlesung endlich das Paar Socken fertigstricken konnte, das ich schon im September angeschlagen hatte.

Restl-Ringel-Socken

Außerdem wurde endlich der erste Ärmel meiner Sunday Cardigan fertig. Mit einer zu langen Rundstricknadel im Kreis stricken finde ich echt sehr nervig, aber für ein extra Nadelspiel bin ich zu knausrig, also hoff ich einfach, dass der zweite Ärmel auch bald ganz ist.

Und dann habe ich noch ein neues Projekt angeschlagen, und zwar den Clubhouse Raglan Hoodie, aus reiner Wolle, die ich im Woll-Habitat (werd jetzt voller Fan dieses Ladens!) gekauft habe. Damit zu stricken macht wirklich weit mehr Spaß als mit dem Woll-Acryl-Gemisch meiner Cardigan – obwohl ich die Farbe etwas fraglich finde (der Pulli ist nicht für mich, also auch wieder egal). Das Titelbild zeigt übrigens die (zugegeben etwas halbherzige) Maschenprobe für diesen Hoodie.

Mein Freizeit-Lesestapel ist auch noch um einen Titel reicher geworden, denn ich habe „Die Welt der Stoffe“ von Kassia St Clair geschenkt bekommen. Über die Einleitung bin ich noch nicht hinaus, bei so viel Unilektüre und Kochbuchquerlesen fürs Radio (bald dazu mehr) blieb einfach keine Zeit. Für Lieblingslinks aber schon, sie folgen hier:

Rezepte

Sean Sherman’s 10 Essential Native American Recipes – Recipes from NYT Cooking
Mein erster Gedanke bei diesem Titel: Wieso habe ich noch nie daran gedacht, dass es so etwas wie native american cuisine geben könnte? Mein zweiter Gedanke: Wo soll eins *heute* und *außerhalb von Nordamerika* nur solche Zutaten auftreiben?

Indian Butter Tofu (Tofu Makhani) Recipe – NYT Cooking
Diese Woche ausprobiert und Sprouted Kitchen’s Naan dazugemacht. Supergut, hat sogar den tofu-skeptischen Teil meiner WG (zu dem ich bis vor kurzem auch gehörte) überzeugt.

potato and leek gratin – smitten kitchen
In meinen Augen lässt sich simples Kartoffelgratin aus Kartoffeln, Sahne, Knoblauch, Salz und Pfeffer kein bisschen mehr verbessern, als Variante davon würde ich dieses Rezept aber schon mal ausprobieren.

Cranberry Curd Tart – NYT Cooking
Den Curd hab ich am Freitag ausprobiert (hier im Blog gibts schon welchen aus Ananas, Rhabarber und natürlich Zitrone).

Lady and Pups
Kein Rezeptlink, sondern ein ganzes Rezeptblog, das diese Woche in meinen Feedreader gewandert ist.

Texte

Ist es radikal, Pflegekräften das Gehalt zu verdoppeln? – SZ-Magazin
…fragt Theresa Bücker.

Ein medizinischer Fachberuf eben, in dem man auch Empathie brauche, aber vor allem viel Wissen, Erfahrung und Professionalität.
Sobald man die Pflegeberufe auf diese Art begreift, schämt man sich beim Gedanken daran, dass jeder Mensch Menschen pflegen kann, in Grund und Boden. Man versteht dann auch, warum selbst doppelt so hohe Gehälter den Pflexit vieler Pflegekräfte nicht vermeiden würden. 700.000 Euro soll die Youtube-Serie gekostet haben, die nur ein Teil der PR-Offensive ist, um junge Menschen für die Ausbildung zu interessieren. Vielleicht ist es auch so: Berufe mit guten Arbeitsbedingungen brauchen keine Image-Kampagnen. Für Berufe, in denen die Bedingungen so sind wie aktuell in der Pflege, helfen nicht einmal gut gemachte Kampagnen.

Wer einmal ausländerfeindlich ist, bleibt es auch – Katapult
Im aktuellen Tagebuch entdeckt.

Wechseln Wählerinnen und Wähler ihre Einstellung gegenüber Migranten im Laufe ihres Lebens, oder bleibt die Haltung gleich? Dieser Frage sind die US-amerikanischen Forscher Alexander Kustov, Dillon Laaker und Cassidy Reller nachgegangen. Ihr Ergebnis ist eindeutig: Wer einmal eine negative Haltung gegenüber Migration hatte, der behält sie auch ein Leben lang. Genauso ist es umgekehrt. Wer Migrantinnen und Migranten gegenüber positiv eingestellt ist, bleibt dies mit großer Wahrscheinlichkeit im Laufe seines Lebens.

Sozialdarwinismus als Schulkonzept – Der Standard
Ein Kommentar der Anderen von einem Bildungswissenschaftler.

Wie schon in der ersten Pandemiewelle sind dessen Bemühungen vor allem darauf gerichtet, so viel vom Lehrplan und den darauf aufbauenden Prüfungen zu retten wie nur möglich. Dass dies bei Online-Unterricht zulasten derjenigen geht, die über weniger außerschulische Bildungsressourcen verfügen, ist seit langem bekannt. Einschlägige Forschung lässt erwarten, dass genauso im Pandemie-belasteten Schulunterricht weniger Wissen als sonst verbreitet wird und die sozialen Gräben tiefer werden. Wie viel Lernen dabei auf der Strecke bleibt, ist noch ungewiss, nicht aber, wen es trifft. Die Strategie des Ministeriums ist also nichts anderes als blanker Sozialdarwinismus mühsam verkleistert durch scheinheilige Hilfsangebote wie die für diesen Zweck folgenlosen Sommerkurse.

It’s Amaro Caldo Season | PUNCH
Bei diesem Artikel musste ich die ganze Zeit an unsäglichen Jagertee denken. Und daran, wie seltsam es ist, dass in Europa übliche Dinge, in den USA so ein Hype werden können.

Think of it like amaro and soda, but with snow tires. Rich with dried herbs and spices, citrus peels, and aromatic botanicals sweetened with sugar or honey, each amaro resembles a custom tea blend, and raising its temperature has a similarly transformative effect. In a winter wonderland of Hot Buttered Rum, toddies, mulled cider and Irish Coffee, the amaro caldo is an austere, two-ingredient, moody stranger, but the diverse spectrum of amaro brands and styles presents countless mix-and-match options and flavor profiles to choose from—though staying in the range of “not too sweet” and “not too bitter” tends to offer the best results.

Audio/Video

formerly unknown as DIE BLOCKFLÖTE DES TODES – MONOGAMIE
Festplattenfund, wohl ~2010 von YouTube gezogen?!

Sonst So

Hallo, wie geht’s?
Schöne Blogidee: Einfach Menschen auf der Straße anreden.

BAKELIT. Die Sammlung Georg Kargl im MAK Museum Wien – MAK Museum Wien
In die Ausstellung wollte ich unbedingt und habs vorm „Lockdown“ nicht geschafft. Jetzt sind die Museen wieder zu, aber dafür läuft sie auch noch bis 12.12. (gleich im Kalender vermerkt).

Time For a „Mind-Bursting“ Jello Shot | PUNCH
Wow, geklärte Säfte und essbare Blüten in kleinen Schnapss-Glibber-Kunstwerken.

Foto

Wolle für ein neues Strickprojekt: Clubhouse Raglan Hoodie

Backkatalog:

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Jetzt habe ich es in drei Wochen nicht zusammengebracht, einen Sonntagspost zu schreiben, was mich ziemlich ärgert. Wegen viel zu viel Uni und zu viel Arbeit habe ich für meine Verhältnisse auch zu wenig gebacken (Walnuss-Reismehl-Cookies mit Cranberry-Curd, Honig-Tahini-Cookies, Lakritzkekse, Feigen-Apfel-Kuchen mit Kokos-Salzkaramell, Kaffee-Kardamom-Marmorkuchen, Vanillekipferl und Zuckerstreusel-Plätzerl ohne Zuckerstreusel, dafür mit Orangenzeste), aber immerhin zweimal „daheim-auswärts“ gegessen. Es gab indischen Lieferservice von tulsi und japanisches von der Shouko Ramen Bar.

Links habe ich auch ein paar gesammelt, die folgen jetzt einfach ohne weitere Einleitung:

Rezepte

Baghrir pancakes with brown butter spiced apples – My Moroccan Food
Baghrir hab ich noch nie richtig hinbekommen, ich werds mit diesem Rezept nochmal versuchen.

lefse — molly yeh
Nochmal Pfannkuchen, hier mit Kartoffeln im Teig.

Pumpkin-Gochujang Pasta With Crispy Garlic Chips – Food52
Pasta mit Kürbis, koreanischem Reisferment und Buttermilch hört sich superspannend an. Und Ricotta ist auch dabei!

Salted Honey Butter Parker House Rolls. – Half Baked Harvest
Die sind wahrscheinlich nur warm aus dem Ofen gut, sehen aber sehr schön aus.

Quarantine Cookies – The Kitchn
Ich fand zwar keines der Rezepte so spannend, dass ich es sofort umsetzen müsste (mit Ausnahme der „Salted Black Cocoa Sables“ von The Boy Who Bakes, die ich schon gebacken habe), aber das Webdesign dieser Rezeptsammlung finde ich großartig.

Salt-Rising Bread: A Delicious and Nearly Lost Tradition – The New York Times
Davon habe ich noch nie gehört:

Even at the height of its popularity, the method wasn’t completely reliable. A rise without yeast is so finicky that it has been surrounded with its own superstition and mythology. Some bakers were told to never slam a door if a salt-rising starter was going in the house, to not let children run around, to not get in a fight with their husbands. Some were told it would work only if the milk used was still warm from the cow.

Texte

Ein Hubschrauber für Oma: Irrer Shopping-Trip im „Kaufhaus Österreich“ – Wirtschaftspolitik – derStandard.at
Ein Desaster, aber wenigstens lustig.

Jetzt erkenne ich meinen Fehler: Ich habe „Bücher“ ins Suchfeld eingegeben, um nach Büchern zu suchen. Die Seite zeigt daraufhin aber die gesamte Produktkategorie „Bücher, Papier- und Spielwaren“ an. Natürlich muss ich dann noch einmal „Bücher“ suchen, um tatsächlich Buchhandlungen angezeigt zu bekommen. Wie dumm von mir!
So werden mir auf der ersten Ergebnisseite auch fast nur Buchgeschäfte angezeigt. Mit der Ausnahme des Nah&Frisch in Sinabelkirchen und eines Alpakahofs in Schrattenbach.

Schnitzel, Schnecken, Schanigarten: Die Wiener und ihr Essen – Essen & Trinken – derStandard.at
Liebe Klischees über die Wiener Esskultur.

Apropos Kaffee: Das Grundnahrungsmittel der Wiener Identität gibt’s natürlich auch aus lokaler Produktion. Der Meinl und der Naber sind wohl die bekanntesten, Aficionados pilgern lieber zur Kaffeerösterei Alt Wien in die Schleifmühlgasse, zur Kaffeefabrik oder zu den Hipstern von Jonas Reindl. Der Nostalgiker mag das als „Bobo-Schas“ bezeichnen – aber genau so wird Kaffeekultur am Leben gehalten. Denn so schön das Kaffeehaussitzen, das es nirgendwo sonst in dieser Ausführlichkei

„David und Goliath ist dagegen ausgeglichen“ – Wiener Zeitung Online
Nochmal Wien, aber ganz anders: Wie die SPÖ so arbeitet, aus der Sicht der Grünen:

Abgesehen davon gibt es nach den Erfahrungen der Grünen „die Stadt Wien“ also solche überhaupt nicht. Die Stadt Wien bestehe – und seit Michael Ludwig angeblich noch stärker – „aus vielen kleinen Fürstentümern“. Jeder Stadtrat habe sein Fürstentum, aber auch die Wiener Linien seien ein eigenes Fürstentum, ebenso Wien Energie, Wien-Holding usw. „Und da wird akribisch darauf geachtet – egal, ob das nun rot, grün oder pink ist -, dass niemand dem anderen dreinredet. Dazu gehört auch, dass man in den einzelnen Ressorts nicht sagt, was man macht.“ So würden nicht selten Projekte von einem Ressort im Alleingang vorbereitet, und vor allem als Koalitionspartner bekomme man dann in der Vorbereitung des Ausschusses etwas Fertiges auf den Tisch gelegt, das vielleicht sogar schon mit der EU-Kommission abgestimmt worden sei. „Deswegen muss man schauen, dass man überall seine Spione platzieren kann. Denn eines ist klar: Persönliche Beziehungen schlagen alles.“

COVID Took My Grandfather. But It Wasn’t What Killed Him. – The Cut
US-Krankenversicherungen sind so absurd menschenfeindlich!?!

The same Republicans who offered up the elderly as a sacrifice to the market have opted to let children go hungry. Capitalism has become hyperbolic, the most evil version of itself. That transformation is driven not by the virus, but by a top-down emphasis on productivity over humanity.

Spanische Grippe – Wie eine Epidemie Gesellschaften veränderte (Archiv) – DLF
Über den Zusammenhang zwischen spanischer Grippe und Nazi-Euthanasie habe ich vor diesem Artikel noch nicht nachgedacht.

Der Seuchenzug, dem die Menschen wahllos zum Opfer zu fallen schienen und der vor allem die Jungen, Starken traf, führte unter anderem zur Entwicklung staatlicher Gesundheitssysteme. Allerdings hatte das aufgrund des Zeitgeistes auch eine fatale Nebenwirkung: Weil bestimmten Gruppen die Schuld am Desaster sozusagen zugeschoben wurde, leistete die Erfahrung mit der Spanischen Grippe dem Gedanken der Eugenik, der Erbgesundheitslehre, Vorschub.

Die Hashtags, Emojis und Codes der rechten Szene auf Instagram – CORRECTIV

Ein weiteres Element, das uns begegnete, war die Verbindung der Farben Schwarz, Weiß und Rot in verschiedenen Formen, zum Beispiel Punkten oder Herzen – sie stehen für die Flagge des Deutschen Reichs. Diese ist bei Rechten und Rechtsextremen in Deutschland ein beliebtes Symbol, in Bremen wurde das Zeigen dieser Flagge in der Öffentlichkeit kürzlich verboten. Zudem sahen wir in der Analyse jede Menge Runen, die alten Schriftzeichen der Germanen oder Wikinger. Sie stellen ein weiteres Erkennungszeichen der rechten bis rechtsextremen Szene dar, die Runen auch schon vor dem Aufkommen von Instagram verwendete.Emojis können die Wirkung einer Botschaft verstärken, das weiß auch die rechte Szene. Wie ein Emoji als Code funktioniert, lässt sich anhand des Vampir-Emojis erklären: Dieser gilt als antisemitischer Stereotyp und wird dementsprechend auch auf Instagram von Rechten und Rechtsextremen genutzt.,

Terroranschlag in Wien: „Das verbindet man für immer mit uns“ | ZEIT Campus
Franziska Tschinderle:

Zwei Männer, eine Begegnung. Beide waren Anfang Zwanzig, beide hatten albanische Wurzeln. Die Dörfer, aus denen ihre Eltern stammen, liegen nur 140 Kilometer voneinander entfernt, in Nordmazedonien. Florian Klenk, Chef der Wiener Wochenzeitung Falter, ist der erste, der auf Twitter schreibt, der Attentäter habe albanische Wurzeln. Ein Schweizer Journalist, Enver Robelli, übersetzt den Tweet ins Albanische. Von da an verbreitet sich die Nachricht auf Facebook und in Familien-WhatsApp-Gruppen. Das Selbstverständnis der albanischen Community, schätzungsweise 80.000 Menschen mit albanischen Wurzeln leben in Österreich, ist erschüttert. Täter und Opfer sind Teil derselben Diaspora. 

Neues aus dem Fernsehrat (68): Es geht nicht um 86 Cent, es geht um Grundsätzliches
Leonard Dobusch über die unsägliche Rundfunkbeitragsdiskussion.

Denn öffentlich-rechtliche Medien sind – zumindest solange sie noch relevante Reichweiten erzielen – eine Firewall gegen mediale Verhetzungs- und Polarisierungsstrategien, mit denen rechtsextreme Organisationen auf primär profitgetriebenen Social-Media-Plattformen reüssieren. Der Unterschied besteht nämlich darin, dass es dort keinen noch so sanften Druck zum Konsens, zur Suche nach Gemeinsamem und Verbindendem über politische Lager hinweg gibt. Stattdessen herrscht ein ständiger Kampf um Aufmerksamkeit, in dem jene einen Vorteil haben, denen jedes emotionalisierende Mittel recht ist. Auch, weil deren Algorithmen auf Klicks und Verweildauer optimiert sind und die Belohnung von Verhetzung und Desinformation in Kauf nehmen.

The Substackerati – Columbia Journalism Review
So super Newsletter sind/sein können – die Zukunft für News können sie nicht sein:

Writing is often considered an individualistic enterprise, but journalism is a collective endeavor. And that is the paradox of Substack: it’s a way out of a newsroom—and the racism or harassment or vulture-venture capitalism one encountered there—but it’s all the way out, on one’s own. “Holy shit, I work anywhere from fifty to sixty hours a week,” Atkin, of Heated, told me. “It’s a lot.” Harvin, the Beauty IRL writer, said she missed the infrastructure—legal and editorial—of a traditional outlet. “I just know how valuable it is to have a second ear to bounce ideas off of, someone to challenge you,” she said. “I’m very not big into writing in a vacuum, and I think that is the thing I miss the most.” Kelsey McKinney, a journalist whose literary Substack, Written Out, has accounted for about a third of her income during the pandemic, doesn’t do any reporting for her newsletter because of the lack of legal and editorial backing. Investigative journalism seems particularly difficult as a solo enterprise on Substack, which doesn’t reward slowly developed, uncertain projects that come out sporadically.

Playtime With Harry Styles – Vogue
Seit seinem Album „Fine Line“ bin ich Harry-Styles-Fan, dieses Vogue-Porträt (mit Kleid auf dem Cover!) macht ihn mir noch sympathischer.

“It was just a kind of PR appointment,” says Michele, “but something magical happened, and Harry is now a friend. He has the aura of an English rock-and-roll star—like a young Greek god with the attitude of James Dean and a little bit of Mick Jagger—but no one is sweeter. He is the image of a new era, of the way that a man can look.”

Audio/Video

Kalabrese & KAYYAK – Make No Time – YouTube
Dieser Song lief am Ende der Diagonal-Sendung über Ottolenghi zu der ich einen Beitrag beigesteuert habe, und ich finde ihn sehr cool.

Daniela Andrade – Puddles (Official Video)
Diese Künstlerin hab ich dank Youtube-Empfehlungen kennengelernt und gleich ihre ganze Diskografie durchgehört.

Sin Miedo – Kali Uchis
Dieses nagelneue Album taugt mir sehr in seiner stilistischen Unterschiedlichkeit.

Le cœur au bout des doigts -Jacqueline Taïeb
Dank einer Insta-Story von @instachaaz stolperte ich über dieses Lied und erfuhr von der Musikrichtung yéyé.

Sonst So

Wenn ich AFK bin, bin ich eine Echse im Schaukelstuhl – Techniktagebuch
Über virtuelle Webcams für Zoom-Pausenbilder.

Foto:

Birnen, die ich spontan fotografierte, als sich die Novembersonne ausnahmsweise mal in mein Hochpaterrefenster verirrte.

Backkatalog:

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…mit vielen Weihnachtsplätzchen, einem Besuch im MAK (Bakelit und Sheila Hicks), zwei Büchern über Kleidung (Zur Hölle mit der Mode und Die Welt der Stoffe), einem neuen österreichischen Kulinarik-Kunst-Magazin (The Healthy Times), zweimal Takeout (SOPHOS und kikko ba) – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

So, es ist quasi Weihnachten, und ich hab keines meiner Plätzerlrezepte, die seit Wochen im Entwurfsstadium festhängen, hier gepostet. Aber immerhin aufgegessen: Vanillekipferl (schon seit 2012 im Blog, puh), Dirty Chai Earthquake Cookies nach Susan Spungen, Marmorkekse und Rugelach nach Molly Yeh. Und meinen allerliebsten weißen Glühwein nach Stevan Paul (ohne Vanilleschotensparsamkeit, weil 2020 ist nicht das Jahr für Sparsamkeit an guten Gewürzen) hab ich im Dezember auch schon mindestens dreimal gemacht.

MAK: Bakelit und Sheila Hicks

Es ist außerdem schon wieder quasi Lockdown, deshalb habe ich die Chance ergriffen und bin mal wieder ins MAK gegangen (dank verlängerter Jahreskarte musste ich nichtmal Eintritt zahlen!). Ein paar Tage vor deren Abbau habe ich es ich die Bakelit-Ausstellung geschafft, in die ich schon im August wollte (damals ging ich stattdessen in Show Off und Sitzen 69 Revisited).

Die einzigen zwei Dinge aus Bakelit, die ich jemals bewusst in der Hand hatte – die auch mein Interesse für diese Ausstellung begründen – waren einerseits ein Spitzer, der noch immer in meiner Kinderzimmerschreibtischschublade herumliegen sollte und andererseits uralte Dreh-Lichtschalter. Ich war sehr verwundert, dass diese beiden Dinge nicht in der MAK-Ausstellung auftauchten (es waren bestimmt 100 Objekte über den Raum verteilt, s. Titelbild), jedenfalls nicht in der mir bekannten Form. Anspitzer gab es neben anderen Schreibtischdingen einige, aber die waren alle elektrisch. In der Kategorie „frühe Elektronik“ gab es insgesamt recht viele Objekte anzuschauen: Telefone, Radios, Fernseher, Staubsauger, Bügeleisen, Föns, Schreibtischlampen oder Mixer, alle im typischen braun-schwarz.

Wikipedia verrät, dass diese Farbe chemisch bedingt wenig variabel ist (und auch dass dieser erste vollsynthetische Kunststoff eigentlich polyoxybenzylmethylenglycolanhydride heißt – so viele Silben!!). Und doch gabs ein paar bunte Gegenstände in den MAK-Vitrinen, z. B. wunderschöne Thermoskannen aus den 1930ern. Die waren dann aber schon nicht mehr aus Bakelit, sondern aus dem verwandten Aminoplast, das auch helle Farben erlaubte.

aminoplast-thermos-mak
Annähernd 100 Jahre alte Thermos-Kannen

Beim Tippen dieses Posts bin ich noch über diese Besprechung von Sabine B. Vogel gestolpert, die offenbar in der Welt am Sonntag erschienen ist – sie gibt einen Überblick über die mittlerweile geschlossene Bakelit-Ausstellung.

Weil ich schon mal da war, ging ich auch noch in „Sheila Hicks. Garn, Bäume, Fluss“ (noch bis 18. April 2021) und erwartete mir erstmal nicht so besonders viel. Doch schon bei den ersten paar Wandteppichen stellte ich fest, dass ich mit Textilkunst doch etwas anfangen kann. „Tangier“ erkannte ich sofort als einen marokkanischen Hauseingang, der riesige Teppich daneben (bestimmt doppelt so groß wie die Küche meiner WG?!) beeindruckte mich allein wegen seines Ausmaßes.

Am längsten schaute ich aber die gewebten Bilder an, die im weitesten Sinne nach Sprache benannt sind: Conversación en suspension III (2019) und Dialogue and Divergence (ca. 1980):

Manche der Webereien (oft mit Muscheln, Pflanzenstängeln o. Ä. durchzogen) in der Ausstellung sind nicht einmal so groß wie ein A4-Blatt, manche Werke sind fast einschüchternd groß, z.B. La sentinelle de safran (2018). So heißt der meterhohe Haufen von gelben, orangen und apricotfarbenen Acrylfaserbündeln, die von Fischernetzen zusammengehalten werden und in einem ansonsten annähernd leeren, turnhallengroßen Saal ausgestellt sind.

La Sentinelle de Safran - Sheila Hicks (MAK)
„La sentinelle de safran“ (2018)

Leider habe ich erst im Nachhinein erfahren, dass es auf Soundcloud einen kostenlosen Audioguide zur Ausstellung gibt. Dort kann man sich auch weitere Erzählungen zu Objekten im MAK anhören, gut zu wissen!

Zur Hölle mit der Mode & Die Welt der Stoffe

Diese beiden Bücher habe ich bestimmt in früheren Posts schon einmal erwähnt, aber weil sie so gut zur obigen Ausstellung passen, gleich noch einmal. Tatsächlich sind beide auch im MAK-Shop zu kaufen – ich glaube, hauptsächlich wegen der Show Off-Modeausstellung vom Sommer.

Zur Hölle mit der Mode wurde 1938 von der Modezeichnerin-, Designerin, -Journalistin und Maßschneiderin Elizabeth Hawes geschrieben und erst dieses Jahr von Constanze Derham ins Deutsche übersetzt (hier bei Twitter ein Thread der Übersetzerin mit ein paar Worten zum Inhalt und Links zu Fotos der Autorin und ihrer Entwürfe). Es liest sich ein bisschen wie ein Blog, und es freut mich sehr, dass ich auch einmal die Alltagserfahrungen einer jungen Frau, die vor gut 90 Jahren so alt war wie ich jetzt, zu lesen. Das einzige Buch, das mir bisher einen ähnlichen Einblick in den Alltag junger Menschen vor langer Zeit gegeben hat, war Stefan Zweigs Die Welt von Gestern. Als ich es gelesen hatte, dachte ich mir, dass es kaum an Aktualität/Relevanz verloren hat, und genauso ging es mir mit Zur Hölle mit der Mode.

In den 1930ern fing die Massenproduktion gerade erst an, doch Elizabeth Hawes kritisierte bereits die Erfindung von ständig wechselnden Trends, die diese Maschinerie am Laufen hielt. Ich selbst habe schon seit mehreren Jahren kaum und wenn dann großteils second hand Kleidung gekauft/zusammengesammelt (aus Nachhaltigkeits- und knappem-Budget-Gründen), trendy bin ich fix nicht (mehr) – meine Jeans sehen alle so mid-2000s aus, noch fünf Jahre und so tief sitzende Hosenbünde sind wieder in… Auf die Idee, mir etwas schneidern zu lassen, das mir wirklich passt (in jeder Hinsicht!) und das ich dann 10 Jahre behalten kann, wie Elizabeth Hawes das vorschlägt, bin ich aber noch nicht gekommen.

Während auch die letzten meiner H&M-Kleider aus der Schulzeit mittlerweile zerfleddern, gibt es tatsächlich Stoffe, die mehrere Jahrtausende überstanden haben. Ein kleines Fleckerl südamerikanischen Webstoffs von irgendwann vor unserer Zeitrechnung ist in der Sheila-Hicks-Ausstellung im MAK zu betrachten. In Kassia St Clair’s Die Welt der Stoffe ist sogar die Rede von jungsteinzeitlichen Fasern, die bis heute erhalten geblieben sind. Andererseits: Die beispielsweise gut konservierten Leinentücher von Tutanchamuns Mumie wurden bei dessen Entdeckung in den 1930ern als eher wertlos betrachtet und wenig sorgsam behandelt, ein anderer altägyptischer Stoff zerfiel sogar während Ausgrabungsarbeiten noch zu Staub.

Bei diesem Buch bin ich noch nicht über die ersten 50 von 350 Seiten hinaus, aber ich finde es wirklich interessant, den Stellenwert von Textilien über die menschliche Geschichte hinweg nachzulesen.

The Healthy Times

Die Healthy Boy Band bestehend aus den drei Köchen Lukas Mraz, Philip Rachinger und Felix Schellhorn haben ein Magazin gestartet! Nachdem ich sehr traurig darüber war/bin, dass das All You Can Eat-Magazin eingegangen ist, dachte ich nicht länger nach und bestellte mir sofort ein Exemplar der ersten Ausgabe The Healthy Times (für 18€ + beachtliche 8 € Versandkosten im Inland!). Mittlerweile ist es auch in ein paar IRL-Geschäften zu haben (z.B. im Pop-Up-Laden meines allerliebsten Lokals bruder), aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Jedenfalls: Mein Exemplar habe ich mittlerweile aus dem Postkasten gefischt und schon bis zur Hälfte gelesen. Das gestaltete sich gar nicht so einfach, denn das Magazin ist eher auf Effekt und Edgyness ausgelegt als auf Leserlichkeit: Die Texte sind artsy, teilweise kopfüber, in schwer entzifferbaren Fonts oder bis knapp zum Seitenrand gesetzt. Das passt allerdings nahtlos ins sonstige Auftreten der Healthy Boy Band (und auch des Mraz&Sohn, über meinen dortigen Besuch im Oktober habe ich hier immer noch nicht gebloggt?!). Auch inhaltlich hat es den Anspruch, sich von anderen Kulinarikmagazinen abzuheben, z. B. mit einem Blick nach Afrika, der Suche nach den (best) male gay chefs oder einem Gastroguide für Zugreisende in Österreich. Rezepte gibts auch ein paar, z.B. für Jollof Rice mit gefühlten 1000 Zutaten oder einem schrecklich anmutenden White Thai Breakfast mit fadem Toast, Spiegelei und Würstchen.

Auswärts Essen: SOPHOS Pizza und kikko ba

Auf Instagram bin ich vor einigen Wochen über eine Empfehlung für Pizza vom neuen U6-Alser-Straße-Imbiss gestolpert. Vor den meisten als Streetfood verkaufte Pizzastücken in diesem Land nehme ich reißaus, doch diese hier wurde in den besten Tönen gelobt.

Die Pizzastücke (mit meiner üblichen Restaurantbegleitung probierte ich mich durchs komplette Sortiment) stellten sich als wirklich wahnsinnig gut heraus – genauso wie ich Snackpizza bei meinen vielen Italienausflügen 2018/19 lieben gelernt hatte: knuspriger, lockerer, großporiger alles andere als geschmackloser oder hefiger Teig mit wohlüberlegtem und gut portioniertem Belag und direkt aus dem Ofen. Zum Beispiel klassisch Margherita, oder Pilze/Petersilie (vegan) oder eine Pizza Biancha mit Schinken und Olivenöl. Der Preis ist mit 2,60€ pro Stück sehr fair, das Ambiente halt ~U6~, aber der Pizzabäcker so sympathisch, dass das auch wieder passt.

Der Laden hat weder Schild, Visitenkarten oder Webseite, nur die Registrierkassa verrät den Namen SOPHOS. Bald soll der ganze Imbiss innen und außen mit Kunst ausgestattet werden (wenn schon, dann Werbematerial, das zum Gesamtkonzept passt) gerade fehlt dafür noch das Geld, erzählte der Pizzaiolo.

In der Folgewoche kam ich nachmittags und hungrig bei der kikko ba im Vierten vorbei, und beschloss mir ein Mittagessen mitzunehemen: bing bread und spicy edamame.

Das frischherausgebackene, warme bing bread erinnerte mich geschmacklich an einen Krapfen: ziemlich süß und ganz leicht fettig. Die Krume war sehr weich, obenauf ein bisschen grobes Salz. Das Hummus dazu war ziemlich sauer und sehr großzügig bemessen (ich bräuchte doppelt oder dreimal so viel Brot, um es aufzutunken) das scharfe rote Öl gibt dem ganzen einen „Asia“-Touch. Die Edamame waren knackig gegart und dampfend heiß, mit einer süß-salzig-scharfen Chilisauce, die mir sehr gut geschmeckt hat – ich glaube, es könnte sich dabei um dieselbe handeln wie beim Hummus.

Gegessen hab ich ein paar hundert Meter vom kikko ba entfernt auf einer Karlsplatz-Bank, der von irgendwoher mit Hot8BrassBand-Musik beschallt wurde. Das Essen war insgesamt ziemlich gut, aber hätte ich nicht so einen Spatzenmagen, hätten mich bing bread und edamame (für mehr als 10€!) wohl nicht sattgemacht. Aber dass die Restaurants der Mochi-Familie in einer hohen Preisklasse spielen, wusste ich schon vorher. Dafür wird das Branding auch bei Abholung/Lieferung durchgezogen. Die hochwertig wirkenden Takeout-Behälter sind aus Karton, mit aufgestempeltem Logo. Die Stäbchen schauen nicht aus wie die vom 08/15-Asia-Imbiss. Bei der Eingangstür stehen die verschiedenen Mochi-Getränke, das Kochbuch und die Brausezuckerl, die auch bei den Waschbecken in den Restaurants zu finden sind.

Und hier folgen endlich mal wieder Lieblingslinks:

Rezepte

Mapo Panisse | lamiacucina
Mapo Tofu hab ich noch nie gegessen, im oben erwähnten Mraz&Sohn gabs Mapo mit Steinpilzen, dieses Rezept greift auf Kichererbsen zurück.

Pignoli – Krebsen&Aluette
Gut, dass in meinem Adventskalender eine Packung Pinienkerne versteckt war!

Texte

What We Talk About When We Talk About Christmas Cookies – Lottie + Doof
Very opinionated.

There are two ends of the spectrum when it comes to cookie platter makers. One one end is my Aunt Marilyn and her iconic cookies. She made the same cookies year after year. We knew what to expect and look forward to. One the other end is, I guess, every food magazine that tries to reinvent the wheel each holiday season with a dizzying onslaught of trending flavors. I fall someplace in the middle. I’ve settled on two or three recipes that are repeated every year and try a couple of new ones that fall within the already established general idea. It offers me new challenges and offers the people I love a return to their favorites each year. If I want to include a new recipe, I always test it first.

My Highly Unexpected Heterosexual Pandemic Zoom Wedding | WIRED
Laurie Penny!!

I had long ago decided that if I had to choose between being trapped in one of the traditional, structurally imbalanced straight pairings that sucked the spirit out of generations of women in my family and being single, I would choose to be single.I had in fact specifically designed my life so I would never be obliged to shape it around a man, and was open enough about that fact that the issue had so far failed to come up.

Excerpt: How Berlin went from almost bankrupt to techno capital – EXBERLINER.com (via DasFilter)

For a Berliner, it is almost impossible to imagine the peculiar life of East Berlin’s bohemia at the beginning of the 1990s. Renting a flat was extremely cheap, there were – in the middle of the industrial nation Germany – no telephones, next to each door there was a little roll of paper where you could leave messages if you wanted to meet up with others. Most flats were still at a post-war standard with coal ovens for heating and single glazed windows, despite the very cold Berlin winters. Most of the furniture was found on the streets, as East German neighbours bought new furniture and threw the old stuff away. Many buildings were empty and inspected by squatters. It was not unusual to break into those buildings, change the locks, and open an improvised bar in the rooms you liked.

COVID-19 Changed Science Forever – The Atlantic
Den Text will ich in fünf Jahren nochmal lesen.

Amid a long winter of sickness, it’s hard not to focus on the political failures that led us to a third surge. But when people look back on this period, decades from now, they will also tell stories, both good and bad, about this extraordinary moment for science. At its best, science is a self-correcting march toward greater knowledge for the betterment of humanity. At its worst, it is a self-interested pursuit of greater prestige at the cost of truth and rigor. The pandemic brought both aspects to the fore. Humanity will benefit from the products of the COVID‑19 pivot. Science itself will too, if it learns from the experience.

‚Is anybody in there?‘ Life on the inside as a locked-in patient | News | The Guardian
Gruselig und faszinierend zugleich.

At the end of one of our meetings, Jake asked me a curious hypothetical question. “Would you rather be able to walk without a mind, or think without a body?” Jake spoke in a rush before I could formulate an answer: “I would choose my mind over my body. Even after being locked in, I would still choose my mind.

Journalists will learn influencing isn’t easy » Nieman Journalism Lab
Taylor Lorenz, wohl eine der bekanntesten Social-Media-Journalistinnen der Welt, schaut fürs Nieman Lab in die Zukunft (die mir gar nicht rosig erscheint):

As more journalists become digital creators, they’ll also recognize the precarity of building a business on a tech platform. YouTubers know this well; many have weathered multiple storms that reduced their income overnight. Journalist influencers will need to walk the same tightrope. Veer too far into commentary, and you could be subject to stricter community guidelines. Building a news page on Instagram is all good and fine until the platform launches a new feature that throttles your reach.

Blogging is back, but better » Nieman Journalism Lab
In der gleichen Reihe erschienen, ebenfalls wenig erstrebenswert (in meinen Augen). Und die Headline find ich ganz und gar unwahr.

Just two Substack subscriptions at $5/month will cost you as much as an entire year of The New Yorker. Most of us are going to max out soon, if we haven’t already.
Writers know this. It’s a good gig if you can get it, as they say, but just as there’s only one Stephenie Meyer despite modern-day self-publishing entering middle age, there’s also only one Andrew Sullivan and one Glenn Greenwald (thankfully). And though we’d like there to be more, there’s also only one Ann Friedman, who recently wrote openly about how newsletters are “a bit of a pyramid scheme” in that “a few successful people at the top make it seem like the system works for everyone, when in fact there is no way for most folks to make it up from the bottom.” When the venture capital funding that Substack is passing on to creators in order to lure them to the platform runs dry, we’ll see how many are making enough to keep putting in the hours on their own.

Substack launches an RSS reader to organize all your newsletter subscriptions – The Verge
Pivot to RSS?

The goal was to “create a distraction free space” for people whose email inbox isn’t their ideal reading experience

America’s postal service is a rural lifeline—and it’s in jeopardy – Nathional Geographic (via CJ Chilvers)
Eine Fotoreportage, die ich gerne im Print gelesen hätte.

The much-discussed financial crisis surrounding the USPS today has unique significance for rural delivery. The essential democratic backbone of the agency—guaranteeing the same postage rate for all Americans, regardless of their location—is not profitable. To maintain their own bottom lines, Amazon, UPS, FedEx and other private delivery companies contract the service for “last mile” delivery to far-flung customers.

Tunnel statt Fähren: Färöer graben sich unter Atlantik durch – news.ORF.at
Ein neueröffneter Auto-Tunnel? 2020?

Der Kreisverkehr unter dem Atlantik wurde vom färöischen Künstler Trondur Patursson ausgestattet – mit einer Kombination aus Skulpturen und Lichteffekten. Der für die Umsetzung des Bauprojekts verantwortliche Teitur Samuelsen sagte, das Kunstwerk, das wie eine riesige, blau leuchtende Qualle aussieht, symbolisiere den Weg aus der Dunkelheit ins Licht. Es erinnere außerdem an den traditionellen färöischen Tanz, bei dem sich die Menschen an den Händen halten und einen Ring bilden.

Wiener Elementarteilchen – Wiener Zeitung Online
Ich wohne in so einem Gebäude.

Das Wiener Zinshaus der Gründerzeit hat viel erlebt – zwei Weltkriege, den Wiederaufbau, Wirtschaftskrisen, den Kalten Krieg, gesellschaftliche Umschwünge. Nun wächst Wien wieder. Die Stadt erlebt ihre zweite Gründerzeit. Der Druck auf den Wohnungsmarkt steigt. An allen Ecken und Enden wird gebaut. Doch diesmal ist alles anders. Leistbarer Wohnraum nimmt ab, die Erdgeschoße veröden, die Strukturen werden monofunktionaler. Die Entwicklung läuft einer urbanen, vielfältigen, durchmischten, sozialen Stadt der kurzen Wege entgegen. Qualitäten, die Stadtplaner immer vehementer fordern. Qualitäten, die das Gründerzeit-Stadthaus seit 180 Jahren vereint. Sie geben Wien Atmosphäre und Charme. Nicht die prunkvollen Fassaden der Zinshäuser stiften Identität. Die Struktur dahinter formt die Stadt.

„Ich existiere transdisziplinär aufgespannt wie ein asymmetrischer Regenschirm […]“ ‒ ANNA KOHLWEIS (SQUALLOSCOPE) im mica-Interview – mica – music austria (via soulzeppel.in)
Schönes Interview, mit einer Künsterlin, durch deren Diskografie ich mich nun hören will.

Ebenfalls heuer erschienen ist der Song „Holy, Holy, Holy“ sowie das Song-Paar „Investments / Insults“. Was hat dich zur Veröffentlichung dieser Lieder bewogen?
Anna Kohlweis: Es war mir einfach danach. Außerdem machte uns der Spotify-CEO Daniel Ek in seinem kapitalistischen Kunstverständnis dieses Jahr ja unmissverständlich klar, dass wir Musikschaffende alle faule Nichtsnutze sind, wenn wir nicht permanent neues Material veröffentlichen wie ein Haufen seelenloser Roboter. Beep. In „Holy, Holy, Holy“ geht es um unersättlichen Hunger nach Nähe und Substanz, und es stellte sich heraus, dass dies nicht nur mein diesjähriger Pandemie-Dauerzustand war. Der Song zur Lage.

Hören/Sagen 20: Der Drosten-Podcast als das deutsche Serial
Sandro Schröders Podcast-Newsletter ist zurück!

Eigentlich ist es gar nicht so überraschend, dass „das deutsche Serial“ eben kein „Serial“-Klon ist. (Nochmal Glück gehabt.) Denn einerseits lässt sich Viralität nicht im selben Umfang reproduzieren, was sich an ungefähr allen „Serial“-Kopien zeigte und an Coronavirus-Update-Kopien zeigt. Der Drosten-Podcast fügt sich aber sowieso gut in den deutschen Podcast-Markt, war und ist die deutschsprachige Podcast-Landschaft immer noch sehr gesprächig geprägt. Wissenschaftsinhalte mit Bildungsaspekten erfreuen sich schon immer großer Beliebtheit. Der Hang zum Nerdtum war schon immer da. Insofern ist es eigentlich keine Überraschung, dass eines der beliebtesten Formate 2020 eben aussieht, wie zuvor andere beliebte Formate aussahen.

Audio/Video

L’amour fidèle (feat. Kadero Rai)
Auf FM4 gehört und gewundert, dass marokkanisches arabisch im österreichischen Radio zu hören ist.

NENDA – Mixed Feelings (via @StefanHechl)
Britisch/Deutsch/Tirolerischer Rap.

Odyssey – Native New Yorker (via @JuliaPuehringer)
Disco!

„evermore“ of a good thing – Switched on Pop
Mein liebster Pop-Podcast über Taylor Swifts neues Album – das erste von, das mir so gut gefällt, dass ich es mehr als einmal am Stück gehört habe. In dieser Folge habe ich auch erstmals von „hinge figures“ gehört, die in Country-Songs offenbar sehr üblich sind. Taylor Swift singt z.B. in „‚tis the damn season“:

So we could call it even/ You could call me „babe“ for the weekend

Discothesen
Neuentdeckter Popmusik-Podcast, durch den ich mich schon fast komplett durchgehört habe. Besonders gefallen haben mir DT 23 // Ariana Grande – Biedermeier-R’n’B aus dem Eigenheim und DT 20 // Let’s get physical – Disco-Revival in der Coronakrise?.

Spotify, Audible und Co. – Plattformkapitalismus erobert den wilden Podcast-Westen – DLF Breitband
Interessantes Gespräch zwischen Philip Banse, Dirk von Gehlen und Sandro Schröder.

Foto

Bakelit-Ausstellung im MAK.

Backkatalog:

Zuckersüß 381

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…mit allerlei Süßem, einem lang ersehnten Restaurantbesuch, viel Uni und Radioarbeit – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

Seit dem letzten Zuckersüß habe ich gefühlt täglich Süßes gemacht – meistens ohne den Gedanken, das Rezept jemals hier zu posten. So gabs zum Beispiel verschiedene Gewürzpuddings, pochierte Birnen, und Mohnnudeln (aka Home-Office-Mittagspausenm-Eskalation), zu denen ich Powidl aß (offenbar mit allen Traditionen brechend, wie mir mein österreichischer Mitbewohner versicherte).

Bald im Blog: Das Rezept zur Birne-Helene-Tarte

Ich habe außerdem ein Rezept entwickelt, das mir besonders taugt, und es deshalb innerhalb einer Woche zweimal gebacken, damit ich es auch guten gewissens hier verbloggen kann. Die Birne-Helene-Tarte mit Walnuss wird ~in den nächsten paar Tagen~ online gehen.

Mraz&Sohn

erdbeer-verbenen-kombucha-schnitten auf einem rechteckigen teller, von einer hand ins bild gehalten
Erdbeerkuchen mit Verbenencreme und Kombuchagelee, inspiriert vom Mraz&Sohn

Im letzten Rezeptpost, Erdbeerkuchen mit Verbenencreme und Kombuchagelee, hab ichs schon erwähnt: Ich habe mir vorletzten Mittwoch meinen lang gehegten Traum erfüllt, im Zweisternerestaurant Mraz&Sohn zu essen.

Ich habe noch am selben Abend eine ausführliche Insta-Story dazu gebastelt, um meine Eindrücke gleich festzuhalten. Aber anders als beim CODA letztes Jahr (mein erster Besuch in der Sternegastronomie) werd ichs nicht versäumen, auch einen Blogpost dazu zu tippen, versprochen!

Uni

Nach einem ganzen Sommer *echter* Ferien (also zumindest ohne Seminar-/Bachelorarbeiten oder so etwas) muss ich mich erstmal wieder an den ganzen Leseaufwand gewöhnen, den so ein paar Seminare mit sich bringen. Die thematische Bandbreite in den STS-Einführungsveranstaltungen ist groß: Es ging z.B. um anatomische Skelettzeichnungen und wie gesellschaftliche Rahmenbedingungen auf deren Form einwirkten (Schiebinger 1989), die sehr problematische Gemengelage beim Thema akademisches Publizieren/profitorientierte Journals (Fyfe et al. 2017), die mich die ganze Zeit an Aaaron Swartz tragisches Schicksal (The Internets own boy) denken ließ, oder ganz einfach um die „grobe“ Geschichte des Fachs (zusammengefasst in der Einleitung des aktuellsten Handbook of Science and Technology Studies). Ich finds alles sehr interessant, am liebsten hätte ich noch ein paar Stunden mehr pro Tag, damit ich alles unterbringen kann. Apropos unterbringen, jetzt habe ich tatsächlich schon in-Text-Zitationen in meinen „Sonntags“-Posts, brauch ich jetzt auch noch Fußnoten?

Und noch eine Randnotiz: Für unsere Gruppenprojekte hat uns das Institut eine Edu-Lizenz des „digitalen Whiteboard“ Explain Everything spendiert. Theoretisch ist das eine super Sache (aus der Ferne zusammenarbeiten, tippen, kritzeln, Videos, Webseiten, alles mögliche einbinden), nur leider ist es so buggy und braucht so unendlich viel Rechenleistung, das es praktisch fürchterlich frustiert – schade!

Radio

Fürs Radio war ich vergangene Woche zweimal in Niederösterreich: erst in der Gastwirtschaft Floh, um Josef Floh für Moment Kulinarium über sein Kinderrezeptebuch „Der kleine Floh“ auszufragen und dann noch in der Holzwerkstatt von Philip Götz. Neben Schaukelpferden, -elefanten und -motorrädern baut der auch Musikinstrumente für Kinder (z.B. einen Mini-Flügel, den ich im „Meisterstück“ kommenden Donnerstag in Ö1 Moment vorstellen werde) und Surfbretter aus heimischem Holz.

Per Zoom-Interview (+ lokaler Aufzeichnung, sonst ging das mit der Tonqualität natürlich niemals) habe ich auch noch mit Claudia Braunstein gesprochen. Sie bloggt auf Geschmeidige Köstlichkeiten über ihr Leben mit Kau-/Schluckbeschwerden und was sie so alles an „Gatschessen“ kocht. Dieses sehr interessante (und supernette!) Gespräch wird teilweise in einem Moment-Beitrag landen, der für Anfang November geplant ist.

In der Zwischenzeit lief dann mein help-Beitrag über die Stopp-Corona-App (leider schon wieder depubliziert). Der zugehörige Artikel ging bei help.orf.at online (und war sogar zeitweise bei den Top-Stories von orf.at, was vorher noch mit keinem meiner Texte passiert ist).

Hier folgen meine liebsten Links der letzten Tage:

Rezepte

Helen Goh’s salted pineapple and brown sugar cake Recipe Good Food
Fenchel ist auch noch drin, das klingt sehr spannend!

Funfetti Cookie Crusted Cheesecake – Southern FATTY
Irgendwie hätte ich Lust auf einen völlig übertriebenen, knallbunten, amerikanischen Sprinkle-Geburtstagskuchen wie diesen hier (nur in nicht-über-die-Maßen-süß)

Miso Butter Onions Recipe From ‚Ottolenghi Flavor‘
Das zu Kartoffelpüree!

Mapo Beans (White Beans Cooked in the Style of Mapo Tofu) Recipe | Serious Eats
Das klingt (vor allem nach dem Steinpilz Mapo im Mraz&Sohn) supergut.

Ultimate Vegan Ramen Recipe with Miso Broth | Serious Eats
So aufwendig. Aber ich würds gern ausprobieren!

Texte

Fungi, Folklore, and FairylandBy Mike Jay – Public Domain Review
Schon wieder Schwammerl-Content!

While the liberty cap’s “magic” properties seemed to go largely unacknowledged, the idea that fungi could provoke hallucinations did begin to percolate more widely in Europe during the nineteenth century — though it became attached to a quite different species of mushroom. In parallel to a growing scientific interest in toxic and hallucinogenic fungi, a vast body of Victorian fairy lore connected mushrooms and toadstools with elves, pixies, hollow hills, and the unwitting transport of subjects to fairyland, a world of shifting perspectives seething with elemental spirits. The similarity of this otherworld to those engendered by plant psychedelics in New World cultures, where psilocybin-containing mushrooms have been used for millennia, is suggestive. Is it possible that the Victorian fairy tradition, beneath its innocent exterior, operated as a conduit for a hidden tradition of psychedelic knowledge? Were the authors of these fantastical narratives — Alice in Wonderland, for example — aware of the powers of certain mushrooms to lead unsuspecting visitors to enchanted lands? Were they, perhaps, even writing from personal experience?

The great unravelling: ‚I never thought I’d live to see the horror of planetary collapse‘ -The Guardian
Eine Klimaforscherin über ihr Verhältnis zu ihrem Forschungsgebiet.

As we live through this growing instability, it’s becoming harder to maintain a sense of professional detachment from the work that I do. Given that humanity is facing an existential threat of planetary proportions, surely it is rational to react with despair, anger, grief and frustration. To fail to emotionally respond to a level of destruction that will be felt throughout the ages feels like sociopathic disregard for all life on Earth.

How the Wellness World Embraced QAnon – Jezebel
Verschwörungserzählungen zwischen Selfies und inspirational quotes auf Insta…

Michaels concludes, “The satanic cabal that has been ruling the world for thousands of years is about to be exposed and exterminated.” On her website, next to the tabs “FOOD,” “HEALTH,” “PRODUCT REVIEWS,” and “TRAVEL,” one can now find links to resources on QAnon. On her personal Facebook page, in between quips about drinking wine at 3 p.m. “because 202o” are rants about “pedophiles at Netflix,” memes about the New World Order, and breathless updates on the next info drop from Q.

The Free Labor Force of Wives: A Conversation with French Feminist Writer Christine Delphy – Los Angeles Review of Books
Care-Arbeit ist Arbeit.

There exists a pattern that women cannot live without men and vice versa. It’s considered a big failure in life to not live in a couple. We don’t know any other way to live, so this is where the culture in itself becomes reinforcing: this is the home, the home is based on your parents, but when you are an adult it’s based on reproducing precisely the same pattern. This pattern is also based on the fact that in most countries the custom is that the woman does the domestic work, and she’s supposed to help her husband and not be paid for that. By marrying a woman, a man gets hold of everything she possesses, including her labor force.

Wir müssen uns um die Singles keine Sorgen machen – Berliner Zeitung (via @sei_riots)
Sarah Berger zu einem ähnlichen Thema, aber mit positivem Ausblick.

Was Alleinerziehende schon lange wissen, bekamen Eltern in Partnerschaften beim Wegbrechen der Kinderbetreuung nun auch persönlich zu spüren: Arbeit und Kinderfürsorge lassen sich kaum miteinander vereinbaren. Diese Unvereinbarkeit geht zulasten der Frauen: Unbezahlte Care-Work leisten in heterosexuellen Partnerschaften mit Kindern doppelt so häufig Frauen wie Männer. Diese ungleiche Verteilung der Sorgearbeit geht einher mit schlechteren beruflichen Perspektiven und geringerer finanzieller Absicherung, besonders im Alter. Sind das individuelle Probleme einzelner Partnerschaften? Oder systemische Schwächen einer heteronormativen Gesellschaft, die nicht nur am romantischen Liebesideal des 19. Jahrhunderts festhält, sondern auch die Familie zur Privatsache erklärt?

Sophie Lewis Is Reviving the Case for Abolishing the Family – vice.com
Sophie Lewis ist im obigen Text zitiert und wird hier von Marie Solis porträtiert:

Watching First Dates, it occurred to Lewis that heterosexual dating in real life very much resembled the staged, stylized version of it that contestants participate in on the show: “‘Dating,’ as it is currently known and practised, casts ordinary people as perfectible investment opportunities in competition with each other across myriad platforms,” like OkCupid and Tinder, she wrote.

On the Future Genealogy of the Date – Blindfield Journal
Sophie Lewis über das Konzept „Dating“ und Moira Weigels Buch „The Labour of Love“.

Because one’s performance on a date represents one’s relation to the cult of love (Love™) itself, a date – particularly a first date – threatens to determine one’s subjecthood wholesale. At the same time, where love is concerned, money is supposed to be ‘no object.’ Given that money is finite, when love has failed to germinate by the end of a date, the politics of the ‘bill’, ‘tab’ or ‘check’ becomes a freighted matter. Myriad advice columns on the topic attest to this. Reluctance on the part of the masculine figure to shoulder it – given the endurance of patriarchal power in society – communicates a low assessment of his interlocutor’s value. While many men know this and use it consciously to communicate this, innocence is also no defence. One cannot escape this symbolic grammar, on a first date, simply by willing it away.

Oben ohne. – orlando b.
Zur gesellschaftlichen Ungleichbehandlung nackter Frauen-/Männerkörper, aus der Perspektive einer trans Person:

Es ist Sommer. Nackte Brüste radeln durch die Stadt, watscheln durch den Supermarkt, trinken Bier in der Fußgängerzone. Nackte Brüste tragen ein Kind mit Bikini. Diese Brüste sind nackt, weil sie Männern™ gehören. Auch ich könnte das tun. Ich könnte jetzt, am 25. Juli 2020, auf der Straße mein T-Shirt ausziehen. Gehört sich aber nicht, würden sich die Leute nur in gewissen Bezirken denken. Vor einem Jahr hätten sie überall so reagiert. Mir vorgeschrieben, etwas überzuziehen. Mich anzeigen können. Mich des Supermarkts/des Lokals/des Schwimmbades verweisen können. Mich unaufgefordert angesprochen, fotografiert, angefasst.
Vor einem Jahr waren meine Brustwarzen ein paar Zentimeter weiter unten und größer. Vor einem Jahr war da so viel Fett, dass es in einer großen Falte über meine Rippen hing.

Wer kommt, wer geht? Besuch bei den Portierinnen des Wiener Rathauses – derStandard.at
Julia Pühringer schreibt so schöne Wien-Reportagen!

Frau Hackl und Frau Liepold wissen, wer kommt, wer geht, wer wo arbeitet und, am wichtigsten: wer überhaupt wohin darf. Und sie sind es gewohnt, dass Menschen von anderswo, die hier landen, etwas überrascht sind. Wie, das ist das Rathaus dieser Stadt? Im Ernst? Keine Kirche? Kein Palast? War’s auch nie? „Und ich sag’ dann, das Rathaus war immer Rathaus, es wurde 1883 als Rathaus gebaut, wir haben ja ein noch älteres Rathaus in Wien, in der Wipplingerstraße“, sagt Gabi Liepold stolz.

Data Conscious Listening – Hot Pod
Über Podcast-Distribution in Ländern, wo Datenvolumen sehr teuer ist:

Alternative or additional distribution systems can help too — there are some great examples of podcasts that distribute their audio files via the messaging app Whatsapp, which is a popular way of sending voice notes and can be set only to download when within range of WiFi. What’s Crap on WhatsApp? is a South African fact-checking podcast that combats the spread of misinformation on the platform with short monthly investigative updates that are available just by adding a phone number in the app. Bengali network Rebel Radio is also using Whatsapp to distribute their shows in India, having found that the ability to quickly forward an episode to friends is invaluable for growing an audience.
One option that I particularly like are “call-to-listen” services like Dial-a-Podcast or Bullhorn that assign your show a phone number which, when called, will play it down the phone line. Even in places where data is expensive phone plans will often offer unlimited or extremely cheap call minutes, which makes audio more accessible. There’s also been a resurgence of this technology being used for live events in the past few months, with churches also turning to dial in services during lockdown to broadcast services for those who don’t use or can’t afford video calls.

Can Killing Cookies Save Journalism? | WIRED (via Tim Bray)
Der niederländische Rundfunk hats probiert.

If advertisers start paying to appear in a certain context rather than to target a certain user, it will advantage publishers whose content is actually good—and put out of business the long tail of low-quality or outright fraudulent sites that currently soak up much of the money spent on automated programmatic advertising.

Der dunkle Spiegel – Seit ich Edward Snowden getroffen habe, habe ich nie aufgehört, über meine Schulter zu schauen – Netzpolitik.org
Ein Ausschnitt aus Barton Gellmans Buch, der wirklich gruselig ist:

Ob er einen Mixer besaß, wollte er weder verneinen noch bestätigen. Wie alle Elektrogeräte besitzen Mixer eine elektromagnetische Signatur, wenn man sie einschaltet. Er ging davon aus, dass die US-Regierung versuchte, herauszubekommen, wo er wohnte. Darum wollte er ihnen keine Hinweise liefern, seien sie elektromagnetischer oder anderer Art.„Schutzschild vergrößern und Angriffsfläche verkleinern“, sagte er – eines seiner Sicherheitsmantras. Was die Fähigkeiten der US-Geheimdienste betraf, hatte er nicht unrecht. Als sie Osama bin Ladens Unterschlupf in Pakistan ausfindig machten, hatten sie die elektromagnetischen Abstrahlungen genau beobachtet.

Science may be self-correcting, but what about the scientific journals? – STS Blog
Optionale Lektüre aus einem meiner Uni-Seminare.

Academic journals do not value reproductions and replications of research as much as novel articles. Therefore, trying to validate research findings often becomes a risky effort since the resulting publications are rarely deemed original enough by journal editors as this case also suggests. Who would waste time for something they cannot publish? Afterall, scientists, among other things, want to advance their careers through publications as the infamous motto “publish or perish” suggests.

Audio/Video

Alicia Keys – Me x 7 (Visualizer) ft. Tierra Whack
Beim ersten Durchhören des neuen Alicia Keys-Album bin ich an diesem Song hier hängengeblieben. Sehr catchy.

Life & Love | Skinshape
Dieses Album hab ich in den letzten Tagen ganz schön oft angehört.

„Pipelinefunk“ Armin Küpper – YouTube
Ein Saxofonist + ein sehr langes Rohr. Faszinierend.

Life in Looks Vogue – YouTube
Diese Videoserie finde ich interessant ( und ich hab fast übermäßig viele Episoden geschaut: Dolly Parton, Salma Hayek, Kim Kardashian, Cher, Gwen Stefani)

George Orwell, Aldous Huxley – 1984 oder Schöne neue Welt – ARTE
Interessante Doku!

Sonst So

Fool #8 Japan
Schon wieder ein tolles Indie-Food-Magazin…

GitHub – daviddao/awful-ai:
Eine Liste voller gruseliger KI-Anwendungen.

Seterra
Online-Geografiequizze.

Foto

Schnappschuss von einem Herbstspaziergang

Backkatalog:

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